San Sebastian. Erstes Pflichtspiel für den VfL Wolfsburg, ein Eigentor erzwungen: Lena Oberdorf aus Gevelsberg glänzt auch in der Champions League.

Die aus Gevelsberg stammende Fußballerin Lena Oberdorf schüttelte den Kopf und schmunzelte – als könne sie ihr Märchen selbst kaum glauben. Nicht nur, dass sie ihr erstes Pflichtspiel mit dem VfL Wolfsburg im Viertelfinale der Champions League souverän gegen den überforderten Außenseiter Glasgow City gewann, die 18-Jährige steuerte in der Nachspielzeit sogar eine tüchtige Torbeteiligung zum 9:1-Endstand bei. Wie Oberdorf ihre Premiere kommentierte und was sie zum Gegner im Halbfinale am Dienstag, dem FC Barcelona, sagte.

Harder erzielt vier Tore

Ihre Triple-Mission begannen die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg angeführt von der überragenden Pernille Harder mit einer Demonstration ihrer Offensivkraft. Die dänische Torjägerin Harder glänzte mit einem Viererpack (15./45.+2/56./71.). Außerdem trafen Ingrid Engen (19./44.), Felicitas Rauch (66.) sowie Glasgows Leanne Ross (79.) und Jenna Clark (90.+4) jeweils per Eigentor für den zweimaligen Titelträger, der zum zweiten Mal nach 2013 das Triple holen will.

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„So ein klares Ergebnis hatten wir uns auch nicht vorstellen können“, sagte VfL-Trainer Stephan Lerch: „Aber wir waren spielfreudig bis zum Schluss. Von daher sind wir sehr zufrieden.“ Lauren Wade (62.) erzielte den Ehrentreffer für Glasgow.

Beim Kampf um den Einzug ins Endspiel des Finalturniers im Baskenland erwartet den VfL am Dienstag (20 Uhr/Sport1) gegen den Vorjahresfinalisten FC Barcelona (1:0 gegen Atletico Madrid) mehr Gegenwehr. Sogar ein deutsches Finale am 30. August ist möglich: Am Samstag (20 Uhr/Sport1) greift Bayern München ins Geschehen ein. Der Vizemeister bekommt es in Bilbao mit Titelverteidiger und Topfavorit Olympique Lyon zu tun.

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Oberdorf, die in diesem Sommer als Top-Transfer von der SGS Essen zum VfL Wolfsburg wechselte, stand zwar nicht wie die ebenfalls aus Gevelsberg stammende Alexandra Popp in der Anfangsformation, wurde aber in der 80. Minute eingewechselt. Ob mit dem ersten Einsatz in der Königsklasse ein Kindheitstraum für sie in Erfüllung gegangen sei, wurde sie später gefragt. „Ja, auf jeden Fall“, antwortete Oberdorf, deren Flanke Clark in der 94. Minute zum Endstand ins eigene Tor ablenkte: „Ich bin super glücklich, dass ich noch reingekommen bin. Es hat super viel Spaß gemacht und ich freue mich schon auf das nächste Spiel.“

Trainerlob für Oberdorf

Trainer Stephan Lerch war voll des Lobes, als er über Oberdorf und Co. sprach: „Auch die Spielerinnen, die dann reinkamen, haben das sehr sehr gut gemacht, sie wollten sofort Akzente setzen. Genau das brauchen wir und das finde ich klasse.“

Zwei Siege trennen die Gevelsbergerinnen Popp und Oberdorf jetzt noch vom Titel. Vor dem Duell im Halbfinale mit dem Vorjahresfinalisten FC Barcelona ist Oberdorf nicht bange: „Was wir für eine Mentalität in der Mannschaft haben, ist einzigartig. Es ist super schön, in so einer Mannschaft zu spielen.“