Gevelsberg/Sprockhövel. Fußballerin Lena Oberdorf aus Gevelsberg wird eine große Ehre zuteil. Die Ex-Spielerin der TSG Sprockhövel erhält eine hohe Auszeichnung vom DFB.
Seit 2005 zeichnet der Deutsche Fußball-Bund (DFB) die besten Nachwuchsspieler und -spielerinnen des Jahres mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold, Silber und Bronze aus. Nachdem Lena Oberdorf aus Gevelsberg im Vorjahr bereits die Silbermedaille erhalten hatte, darf sich die ehemalige Jugendspielerin der TSG Sprockhövel nun über die Auszeichnung in Gold freuen.
Die Karriere von Lena Oberdorf hatte zuletzt weiter an Fahrt aufgenommen. Nachdem sie 2018 von der B-Jugend der TSG Sprockhövel zur SGS Essen gewechselt war, folgte in diesem Sommer der Transfer zum amtierenden Meister VfL Wolfsburg. Mit den Wölfinnen, bei denen auch Alexandra Popp spielt, wird Oberdorf am Freitag um 18 Uhr in der Champions League antreten. Gegner ist Glasgow City.
Finanzielle Belohnung für die TSG Sprockhövel
Für die TSG Sprockhövel, die sich sehr über die Auszeichnung seiner Jugendspielerin freut, gibt es wie auch schon 2018 eine kleine finanzielle Belohnung. Denn die Ausbildungsvereine werden mit einem Preisgeld bedacht, das unter ihnen aufgeteilt wird. Für die Medaille in Gold zahlt der DFB 20.000 Euro, was die TSG wiederum in ihre Jugendarbeit investieren kann. „Eine gute Ausbildung kostet viel Geld. Wenn wir weiter diesen Weg gehen möchten, ist das Geld dort gut angelegt“, sagt der TSG-Geschäftsführer André Meister.
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Am Ende profitieren auch die Herrenteams davon. Der Verein verfolgt den Weg der ehemaligen Jugendspielerin. „Das ist echt stark. Wir sind stolz über jeden, den wir ausbilden und der einen solchen Weg geht. Es ist wichtig, dass Lena im Profifußball angekommen ist“, so Meister. Die Profikickerin selbst betont zudem immer wieder, dass sie in Sprockhövel den entscheidenden Schritt gemacht hat, weil sie dort lange Zeit noch mit und gegen Jungen gespielt hat.
Auch beim TuS Ennepetal, wo Oberdorf einst mit dem Fußballspielen begonnen hatte, ist die Freude über den Weg der jungen Spielerin groß. Der Sportliche Leiter Thomas Riedel sagt: „Sie ist ein tolles Mädchen und hat eine tolle Entwicklung genommen. Ob wir davon finanziell profitieren, ist sekundär. Ich glaube, dass Lena Oberdorf in den nächsten Jahren noch viel erreichen wird. Sie ist schon jetzt eine der besten deutschen Fußballerinnen und ich bin überzeugt, dass sie die beste werden wird.“
Voss-Tecklenburg lobt Oberdorf
Martina Voss-Tecklenburg, Trainerin der Frauen-Nationalmannschaft lobte Oberdorf anlässlich der Auszeichnung überschwänglich: "Ich gratuliere Lena Oberdorf und allen Beteiligten, die sie auf ihrem bisherigen Weg begleitet haben, ganz herzlich. Sie ist ein herausragendes Talent, das mit 17 Jahren schon eine Frauen-WM gespielt hat."
Voss-Tecklenburg hob auch die Stärken Oberdorfs hervor: "Lena hat eine tolle Spielübersicht, ist auf mehreren Positionen einsetzbar und bringt neben ihrer guten Physis auch eine starke Mentalität sowie viel Mut mit. Darüber hinaus fällt mir an ihr sehr positiv auf, wie lern- und wissbegierig sie ist. Manchmal vergisst man fast, dass sie erst 18 Jahre jung ist. Wenn sie ihren Weg konsequent weitergeht, dann kann sie eine wichtige Leistungsträgerin im Frauen-Nationalteam der Zukunft werden."
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Nach welchen Kriterien der DFB die Spieler auswählt
Joti Chatzialexiou, der Sportliche Leiter Nationalmannschaften, erklärte zur grundsätzlichen Bedeutung der Auszeichnung: "Wir zeichnen Talente aus, die mit ihrer Leistung auf Auswahlebene und im Verein ganz besonders vorangegangen sind und deren Zukunftsprognose wir außerordentlich positiv bewerten. Vor allem legen wir großen Wert auf Charakter und Persönlichkeit der Gewinner*innen: Ihr großer Ehrgeiz und Teamgeist sowie ihr Auftreten auf und neben dem Platz passen zu den Werten Fritz Walters."