Schwelm/Ennepetal/Gevelsberg. Kreuzbandrisse, Knochenbrüche, Rückenprobleme - diese Verletzungen machten Sportlern aus dem Südkreis zu schaffen.

Für alle Sportler sind es die schlimmsten Momente in der Karriere, wenn sie zuschauen müssen. Schwere Verletzungen haben schon für viele lange Pausen und Reha-Phasen gesorgte. Wir haben zehn schwere Verletzungen aus dem EN-Südkreis gesammelt.

1 Andreas Sander
Ende 2018 erlitt Skifahrer Andreas Sander aus Ennepetal beim Abfahrtsrennen im italienischen Bormio einen Kreuzbandriss. Sander trainierte zunächst weiter, als sei nichts gewesen, spürte aber nach eigenen Angaben immer ein leichtes Ziehen im Knie. Ein Besuch beim Arzt brachte schließlich die Diagnose Kreuzbandriss. „Das war natürlich sehr schockierend und überraschend für mich“, schreib Sander damals auf Instagram. Schon damals blickte er aber voraus und kündigte an, dass er sich zurückkämpfen werde. Ein halbes Jahr später gab er dann sein Comeback.

2 Kim Büddecker
Chronische Schulterprobleme begleiteten Kim Büddecker von der HSG Gevelsberg-Silschede über viele Jahre. Seit sie im Damenbereich aktiv war, litt Büddecker unter Schmerzen im rechten Wurfarm. „Am Anfang dachte ich noch, es sei nicht so schlimm“, sagte sie. Doch die Schmerzen wurden größer. Sie versucht es erst mit Physiotherapie, dann mit mehreren Operationen. Zwischenzeitlich konnte sie eine Weile ohne Probleme spielen, bis sie durch den nächsten Rückschlag aus der Bahn geworfen wurde. Heute ist sie Frauenwartin des Vereins.

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3 Abdullah El Youbari
Der langjährige Mannschaftskapitän des TuS Ennepetal musste in seinen mittlerweile elf Jahren im Bremenstadion auch schwere Zeiten überstehen. Aufgrund eines Schien- und Wadenbeinbruchs musste Abdullah El Youbari insgesamt fünf Mal operiert werden und fiel zwischen 2014 und 2016 fast zwei ganze Spielzeiten lang aus. „Ich wurde hier immer unterstützt, egal ob von den Trainern oder den Verantwortlichen“, sagte El Youbari im Nachgang über diese Zeit. Kein Wunder, dass ihm der TuS ans Herz gewachsen ist. Trainer Alexander Thamm brachte es auf den Punkt: „Er liebt den Verein und der Verein liebt ihn. Abi ist 24 Stunden am Tag TuS Ennepetal.“

4 Stefan Riedel
Die Verletzung von Stefan Riedel aus dem Jahr 2015 klang eigentlich ziemlich harmlos: Riss der Sehne im kleinen Finger der rechten Hand. Der Volleyballspieler von RE Schwelm hatte sich diese bei einer Blockaktion zugezogen und war sich zunächst sicher, „nach ein paar Wochen wieder auf dem Feld zu stehen.“ Doch es kam anders. Nach zwei Monaten mit einer Schiene startete er einen ersten Comeback-Versuch „Den musste ich nach kurzer Zeit aufgrund sehr starker Schmerzen abbrechen“, sagte er. Knapp Fünf Monate lang wurde er schließlich durch die Verletzung außer Gefecht gesetzt.

5 Christopher Schrouven
Fast ein Jahr lange fehlte Christopher Schrouven dem Handball-Oberligisten HSG Gevelsberg-Silschede. Am 8. August 2014, bei einem Vorbereitungsspiel gegen den LTV Wuppertal, stieg der damals 19-Jährige zum Sprungwurf hoch, landete unkontrolliert auf dem rechten Bein, das zur Seite wegknickte. Im Krankenhaus die niederschmetternde Diagnose: Kreuzbandriss. Ein Comebackversuch scheiterte. Bei einer MRT-Untersuchung wurde festgestellt, dass sich Narbengewebe im Knie befand, das operativ entfernt werden musste. Schrouven legte sich erneut unter das Messer. Knapp eineinhalb Monate musste er noch pausieren, bis er wieder problemlos Handball spielen konnte.

6 Trung Nguyen
Im August 2017 überschattete ein Krankenwageneinsatz die Fußball-Kreisligapartie SpVg. Linderhausen gegen RW Rüggeberg. In der neunten Minute trafen Rüggebergs Torwart Silas Bauer und SpVg-Angreifer Trung Nguyen in einem Zweikampf unabsichtlich sehr übel aneinander. Dabei brach sich Nguyen sein Wadenbein und knickte sehr unglücklich mit dem Sprunggelenk um. Zwar schüttelte Linderhausen den Schock ab und gewann die Partie mit 4:1, doch Trainer Marvin Borberg war nachher nicht erfreut: „Nach der Verletzung von Trung Nguyen fällt es mir schwer, mich über den Sieg zu freuen.“

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7 Theo Berzigiannis
Der Handballer Theo Berzigiannis war etwa ein halbes Jahr lang zum Zuschauen verdammt. Eine Schiefstellung des Rückens verursachte starke Schmerzen. „Es war teilweise so extrem, dass ich mich gar nicht mehr bewegen konnte. Der Schmerz zog vom Rücken bis ins rechte Bein, das ich phasenweise gar nicht mehr gespürt habe“, erzählte er. Verschiedene Ärzte konnten ihm nicht weiterhelfen, eine Spritzenkur brachte nicht den gewünschten Erfolg. Ein spezielles Programm zur Stärkung des Rückens mit gezielten Kräftigungs- und Dehnübungen brachte schließlich den Durchbruch.

8 Lukas Klostermann
Inzwischen ist Lukas Klostermann Stammspieler bei RB Leipzig in der Bundesliga, doch der Start in Deutschlands höchster Spielklasse war dem ehemaligen Jugendspieler des FSV Gevelsberg missglückt. Nach seinem ersten Bundesliga-Spiel blieb er beim Training im Rasen hängen und riss sich das vordere Kreuzband des rechten Knies. Es war ein herber Dämpfer für den damals 20-Jährigen. Für viele Spieler verhinderte so eine schwere Verletzung in diesem Alter bereits eine große Karriere. Klostermann kämpfte sich aber zurück und brachte es in der Folge zum deutschen Nationalspieler.

9 Alexander Berndt
Zunächst war es ein schleichender Prozess, den Handballer Alexander Berndt vom HC Ennepetal durchmachte. Er dachte, seine Rückenbeschwerden würden von selbst wieder verschwinden, doch sie wurden schlimmer. Bei einer Spritzentherapie traf ein Stich den Rückenmarkskanal. Berndt war zunächst für mehrere Wochen komplett außer Gefecht, machte monatelang keinen Sport mehr. Ein Neurochirurg diagnostizierte schließlich eine Entzündung im Bindegewebe eines Rückenwirbels. Krankengymnastik, Rückenkurse und zweimal in der Woche eigenständige Muskelaufbauübungen im Fitnessstudio waren das Programm der nächsten Zeit. Nach knapp 16 Monaten ohne Handball kehrte er schließlich auf das Feld zurück.

10 Sebastian Breuker
Es war er 17. November 2013, der Sebastian Breuker noch lange in Erinnerung bleiben sollte. Der damals 19 Jahre alte Handballer von der HSG Gevelsberg-Silschede verletzte sich ohne Fremdeinwirkung, knickte bei der Landung mit dem Knie nach innen weg. Diagnose: Kreuzbandriss. Breuker sieht sich sofort nach guten Ärzten um, wird zwei Monate später operiert und absolviert konsequent seine Reha- und Physiotherapiemaßnahmen. „Ich spiele Handball, seit ich sechs Jahre alt bin und liebe den Sport. Aus diesem Grund wollte ich das so professionell wie möglich durchziehen“, erzählte Breuker. Schnell verspürte er Fortschritte und schaffte es, wieder zu 100 Prozent fit zu werden.