Schwelm/Ennepetal/Gevelsberg. Ob Klaus-Peter Thaler, Andreas Sander oder Lukas Klostermann - in vielen Sportarten gibt es Stars aus dem Südkreis.

Viele prominente Namen aus der Sportwelt kommen aus dem EN-Südkreis oder haben dort ihre Fußstapfen hinterlassen. In unserer Serie präsentieren wir diesmal die Top 10 Sportstars aus Schwelm, Ennepetal und Gevelsberg.

1

Rolf Rüssmann: Der ehemalige Vorstopper, der in Schwelm geboren wurde, ist einer von nur wenigen Fußballspielern, der sowohl für den FC Schalke 04 als auch Borussia Dortmund spielte. Für die beiden Lokalrivalen aus dem Revier machte er jeweils über 100 Spiele. Rüssmann, der 1973 in den Bundesliga-Skandal verwickelt war, brachte es mit 27 Jahren noch zum deutschen Nationalspieler. Nach der aktiven Karriere wirkte er als Funktionär, zunächst nur für ein knappes halbes Jahr auf Schalke, später mehr als acht Jahre lang bei Borussia Mönchengladbach und von 2001 bis 2002 noch einmal beim VfB Stuttgart. 2009 erlag er einem Krebsleiden.

2

Klaus-Peter Thaler: In Siegen geboren, aber seit vielen Jahren Gevelsberger ist Klaus-Peter Thaler. Der 71-Jährige war in den 1970er Jahren einer der besten Radsportler Deutschlands. Schon in jungen Jahren stellte er sein Talent unter Beweis und gewann zweimal die Deutsche Jugendmeisterschaft. Nach weiteren Erfolgen im Amateurbereich nahm er mehrfach an der Tour de France teil. Beim traditionsreichen Straßenradrennen durch Frankreich gelangen ihm mehrere Etappensiege. Nach einer kurzen Episode als Bundestrainer setzte er seine Profikarriere 1985 fort und fuhr mehrere Weltmeistertitel ein. Nach der aktiven Karriere gründete er mit seiner Frau einen Fachhandel für Radsportausrüstung mit eigener Textilmarke.

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3

Andreas Sander: Der gebürtige Schwelmer Andreas Sander entstammt einer echten Skifahrerfamilie und stand schon mit zwei Jahren erstmals auf Skiern. Sein Talent zeigte sich schnell. Er wurde Westdeutscher Meister und Deutscher Schülermeister. Der Deutsche Skiverband förderte Sander frühzeitig und so konnte er sich optimal weiterentwickeln. 2008 gewann er den Weltmeistertitel der Junioren im Super G, ein Jahr später absolvierte er seine erste Saison im Europacup und in der folgenden Saison war er der erste Westfale überhaupt, der für die Teilnahme an einer alpinen Ski-WM nominiert wurde. Bei den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang wurde er im Super G Achter und in der Abfahrt Zehnter.

4

Alexandra Popp: Diese Frau lebt den Fußball. „Ich habe immer gesagt, bei mir fehlte nur, dass ich auf dem Anstoßpunkt geboren bin“, bekannte Alexandra Popp einst. Die 29-Jährige wuchs in Gevelsberg auf und spielte in der Jugend für Schwarz-Weiß Silschede, bevor ihr Weg über Recklinghausen und Duisburg 2012 zum VfL Wolfsburg führte. In der Autostadt entwickelte sie sich vom jungen Talent zur gestandenen Führungskraft und gewann Titel am Fließband. Sechs Meisterschaften, neun DFB-Pokalsiege, zwei Champions-League-Siege und der Olympiasieg mit der deutschen Nationalmannschaft 2016 stehen in ihrer Vita. Den Hunger nach Erfolg hat sie nie verloren und sympathisch ist sie dabei auch geblieben.

5

Joachim Benfeld: Vom VfL Gevelsberg direkt an die Säbener Straße – einen solchen Wechsel schaffen nicht viele Fußballprofis. Joachim Benfeld ist es 1981 gelungen. Der Mittelfeldspieler, der den Spitznamen „Wosab“ trug, wurde von Uli Hoeneß zum deutschen Rekordmeister geholt, bei dem Benfeld allerdings kein Pflichtspiel absolvierte. Seine starke Ballbehandlung und Spielübersicht brachte er dafür in Belgien beim KV Mechelen ein, mit dem er 1987 Pokalsieger wurde und ein Jahr später den Europapokal der Pokalsieger gewann. Da er nur in Belgien erfolgreich war, ist sein Name in Deutschland nur noch absoluten Fußballexperten ein Begriff. „Selbst die Jugendlichen in meiner Heimatstadt Gevelsberg können sich unter meinem Namen nichts mehr vorstellen“, bekannte er selbst vor einigen Jahren. Schlimm findet er das nicht. Die Erfolge kann ihm schließlich niemand mehr nehmen.

6

Werner Lueg: Viele Jahre lang zählte Werner Lueg zur Weltspitze der Leichtathletik. In den 1950er Jahren fuhr er Kreisrekorde über 1.000 und 1.500 Meter ein, die bis heute Bestand haben. Bei den Olympischen Spielen 1952 trat Lueg als Favorit an, musste sich letztlich aber mit Bronze begnügen. Trotzdem ist das einer der größten sportlichen Erfolge, die jemals ein Athlet aus dem Südkreis feiern durfte. In Iserlohn hatte er mit dem professionellen Laufen angefangen, ein Job bei der Firma Krefft lockte ihn dann zum VSF Gevelsberg. Nach seiner Bronzemedaille holte Lueg noch einige Deutsche Meisterschaften, bevor seine Karriere aus beruflichen Gründen endete. Lueg wurde 83 Jahre alt, er starb 2014 nach kurzer, schwerer Krankheit in Hannover.

7

Ralf Waldmann: Er liebte die Geschwindigkeit: Ralf Waldmann fuhr zwischen 1986 und 2009 in der Motorrad-WM. Seine größten Erfolge waren die beiden zweiten Plätze in der 250er-Klasse in den Jahren 1996 und 1997, wobei er sich jeweils nur denkbar knapp dem damals herausragenden Italiener Max Biaggi geschlagen geben musste. Insgesamt stand der 1966 in Hagen geborene Motorradsportler in seiner Karriere 50-mal auf dem Podium. Ab 2016 war er als Experte bei den Rennen der Klassen Moto3, Moto2 und MotoGP auf Eurosport zu sehen. 2018 starb er in seinem Elternhaus in Ennepetal an einem Herzinfarkt. Er wurde nur 51 Jahre alt.

8

Torsten Schmidt: Torsten Schmidt feierte seine größten Erfolge Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre. 1988 wurde der gebürtige Schwelmer gemeinsam mit seinen Kollegen Holger Stach, Andreas Beikirch und Lars Teutenberg Deutscher Meister in der Mannschaftsverfolgung sowie Junioren-Meister im Straßenrennen. Vier Jahre später wurde er zusammen mit Beikirch Deutscher Meister im Zweier-Mannschaftsfahren. Nach der aktiven Karriere war er Sportlicher Leiter verschiedener Radrennteams und kurzzeitig auch Nationaltrainer der Schweiz.

9

Hans-Joachim Höfig: Die Bundesgeschäftsstelle des Deutschen Basketball-Bundes (DBB) in Hagen-Wehringhausen trägt seit 2007 den Namen „Hans-Joachim-Höfig-Haus“. Höfig hatte sich Zeit seines Lebens stark für den Basketball eingesetzt. 1951 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Basketball-Abteilung des SSV Hagen. Später war er zunächst Präsident des Westdeutschen Basketball-Verbandes und ab 1964 Präsident des DBB. Unter seine Führung wurde der Verband finanziell saniert. Er gilt zudem als „Miterfinder“ der Basketball-Bundesliga, die 1966 an den Start ging. Innerhalb von zehn Jahren unter seiner Führung wurde die Mitgliederzahl des Verbandes auf knapp 44.000 im Jahr 1973 verdoppelt. 1986 wurde Höfig vom DBB zum Ehrenpräsidenten ernannt. Er lebte in Gevelsberg und in Ennepetal-Voerde, wo er 2006 im Alter von 91 Jahren verstarb.

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10

Lukas Klostermann: Der deutsche Nationalspieler machte seine ersten Schritte als Fußballer beim FSV Gevelsberg. Von dort wechselte er 2008 zum SSV Hagen. Mit dem nächsten Transfer begann die Profikarriere: 2010 unterschrieb Klostermann beim VfL Bochum, wo er in der Saison 2013/14 sein Debüt in der ersten Mannschaft gab. Sein Talent hatte in jener Saison auch RB Leipzig bemerkt und verpflichtete ihn daher im Sommer 2014. In Sachsen startete Klostermann durch, ist inzwischen Stammspieler und gab 2016 sein Debüt in der Nationalelf. Der 24-Jährige hat gute Chancen, bei der EM im kommenden Jahr auch unter Bundestrainer Joachim Löw gesetzt zu sein.