Schwelm. 1:1 im Testspiel des VfB Schwelm gegen den Hasper SV. Deniz Akbaba gelingt erst Mitte des zweiten Durchgangs der hochverdiente Ausgleich.
Selten, wenn überhaupt, hat sich der Rasen des Sportplatzes Am Brunnen in einem besseren Zustand präsentiert als jetzt, nach der Corona-Zwangspause. Sattgrün, dichtgewachsen und auf die richtige Länge gestutzt: das motivierte die Aktiven des Testspiels zwischen dem VfB Schwelm und dem Kreisligisten Hasper SV zu einer flotten und abwechslungsreichen Partie. Am Ende stand ein 1:1 (0:1)-Unentschieden.
55 Personen hatten sich in die ausliegende Besucherliste eingetragen – für ein Testspiel unter der Woche eine durchaus ordentliche Zahl. Bei manchem Punktspiel wäre der VfB froh, wenn so viele Eintritt bezahlten. Mit dem Abstand indes haperte es zuweilen, anderthalb Meter waren nicht immer zwischen den Zuschauern frei. Ausreichend dagegen der Raum auf der Spielerbank. Mit drei Akteuren war sie nicht überbesetzt.
Menschentraube vor der Kabine
Allerdings hatten die Akteure die Abstandsregel wohl überhaupt nicht mehr auf dem Schirm, als es zur Halbzeitpause in die Kabine ging. Das Umkleidegebäude war verschlossen (das liegt daran, das die einzelnen Kabinen nicht abschließbar sind), und bis der Mann mit dem Schlüssel erschien, hatte sich bereits eine dichte Menschentraube – 20 oder mehr Spieler – vor der Tür gebildet. Nun ja, es war das erste Testspiel des VfB unter Corona-Bedingungen, Hinzulernen ist erlaubt. "Das muss ich noch mal ansprechen", zeigte sich Trainer Markus Dönninghaus einsichtig.
Nach einem fast schon furiosen Auftakt der Schwelmer, die ihren Gegner zunächst kaum zur Entfaltung kommen ließen, wurde der mit zunehmender Spieldauer stärker, obwohl seine Spielanlage eher destruktiv ausgerichtet war. Mit zwei schnellen Spielern, Yves Tchouamo und Mohamed Diaoune, sorgten die Gäste hin und wieder für Alarm in der Schwelmer Defensive.
Beim Hasper Führungstreffer tanzte Diaoune gleich drei Abwehrspieler aus und schob den Ball unter dem VfB-Schlussmann hindurch ins Tor. Den Namen des Keepers wollten die Schwelmer Verantwortlichen nicht nennen. Es handele sich um einen Gastspieler, einst Torwart, der aber die letzten acht Jahre im Feld gespielt hatte, war lediglich zu erfahren. Markus Döninghaus ließ aber durchblicken, dass er ihn gerne im Kader hätte. Denn derzeit ist Asterios Karagiannis sein einziger Schlussmann. Und der befindet sich noch bis 9. August im Urlaub.
Hoch verdienter Ausgleich für Schwelm
Mit einem 4-3-3 hatte die Schwelmer begonnen und dabei drei Sechser aufgeboten. Der Erfolg war jedoch mäßig, weil sich zwei der drei Mittelfeldspieler immer wieder den Ball aus der eigenen Defensive abholten, obwohl sich Haspe weit zurückfallen ließ. Deshalb stellte Dönninghaus in der Halbzeitpause um, brachte einen Zehner und spielte fortan ein 4-2-3-1. Mit Erfolg, denn im zweiten Durchgang blieb das Team des früheren Silscheder Trainers Daniel Utech weitestgehend chancenlos. Dagegen verzeichneten die Gastgeber neben mehreren Pfosten- und Lattentreffern noch zwei Schüsse, die im letzten Moment von der Linie gekratzt wurden. Erst Mitte des Durchgangs gelang Deniz Akbaba der hoch verdiente Ausgleich.
„Mit der ersten Halbzeit war ich nur teilweise zufrieden,“ bekannt Dönninghaus hinterher. "Aber insgesamt hat mir gefallen, dass die Mannschaft meine Vorgaben gut umgesetzt hat und den Gegner in Pressing-Zonen immer wieder gezielt angelaufen hat." Dass die Torausbeute nicht stimmte, nahm er gelassen: "Das Ergebnis ist für mich zweitrangig."
Mit Elias Kath und Justin Bechstedt hatte er auch zwei noch hinzugekommene Spieler dabei, die sich im zweiten Durchgang zeigen durften. Kath hat zuletzt beim VfR Sölde gespielt, aber die letzten drei Jahre pausiert. Bechstedt stammt aus der BVB-Jugend und hat ebenfalls ein längere Pause hinter sich. Klar, dass es beiden deshalb an Spielpraxis mangelt.
VfB Schwelm: N.N. (Gastspieler) – Fecht, Ferreira, Neda (46. Kath), Temel, Krasnici, Mehreteab, Akroute (46. Bechstedt), Russo, Akbaba, Reinhoff (46. Kehlenbach).
Tore: 0:1 (22.) Diaoune, 1:1 (66.) Akbaba.
Das nächste Testspiel: Sonntag, 2. August, 15 Uhr, bei TuS Grün-Weiß Wuppertal.