Schwelm. Zehn Jahre spielt Johanna Stoll für die TG RE Schwelm Volleyball. Darum geht sie nach Meisterschaft und Aufstieg der Damen in die Landesliga.
Im Nachhinein ist Johanna Stoll glücklich, dass alles so gekommen ist. Denn dieser Abschied von den Volleyballerinnen der TG RE Schwelm ist perfekt, also fast perfekt. Auf jeden Fall krönt ihn ein Erfolg, auf den die Mannschaft von Trainer Gereon Duwe leidenschaftlich hinarbeitete: Als Meister der Bezirksliga steigt das Team in die Landesliga auf. Diesen Triumph – hätte Johanna Stoll fast verpasst.
Trainer gesucht
Die Volleyballabteilung der TG Rote Erde Schwelm sucht Volleyball-Trainer (m/w/d) für die kommende WU-16 2 und Damen 6. Trainiert wird je nach Jahrgang ein bis zwei Mal pro Woche im Nachmittagsbereich. Weitere Aufgaben des Verbandsstützpunkts und Co-Trainer-Tätigkeiten für andere Teams können mit übernommen werden. Bewerbungen an: geri.duwe@re-volleyball.de
Bereits im vergangenen Jahr wollte sie nach dem Abitur nicht mehr für Rote Erde ans Netz gehen. „Ich hatte überlegt, mich für ein Volleyballstipendium in den USA zu bewerben“, erzählt die jetzt 18-Jährige, „aber dann bin ich doch erstmal vier Monate mit dem Rucksack durch Asien gereist.“
In diese Zeit fielen die Prüfungen für das Stipendium, aus dem dann doch nichts wurde. Stattdessen stieß Stoll nach den ersten verpassten Saisonspielen wieder zu ihrer Mannschaft und half dieser, das ersehnte Ziel Landesliga-Aufstieg zu erreichen. „Ihre Hauptpassion ist zwar Beachvolleyball, aber in unserer Mannschaft gehörte sie immer zu den stärkeren Spielerinnen“, erzählt Trainer Gereon Duwe über Stoll: „Sie ist eine hervorragende Annahme- und Abwehrspielerin.“
Auch Maren Luthe geht
Eine, die sich nach insgesamt zehn Jahren im Trikot von Rote Erde vorerst verabschiedet. „Vor allem die Jugendzeit war toll“, erzählt sie zurückblickend und ergänzt: „Dass ich jetzt nach dem Aufstieg in die Landesliga gehe, ist in erster Linie natürlich sehr, sehr schön, es ist aber auch etwas schade.“
Doch die Entscheidung steht fest: „Ich möchte Zahnmedizin studieren und dazu muss ich die Region verlassen“, erklärt sie. An welchen Studienort in Deutschland es sie ziehen wird, steht noch nicht fest. Nur eins ist klar: „Der Plan, ins Ausland zu gehen, hat sich etwas geändert – wenn dann vielleicht im Rahmen des Studiums mal.“
Neben Stoll verlässt nach insgesamt sechs Jahren auch Maren Luthe die TG Rote Erde Schwelm. „Volleyball in Schwelm und Ausbildung in Neuss lassen sich unter diesen Umständen nicht unter einen Hut bringen“, erklärt sie. Die Mittelblockerin geht in Zukunft für die DJK Rheinkraft Neuss ans Netz, „und das ist absolut nachvollziehbar“, sagt Gereon Duwe. Ihn freut sehr, dass Luthe trotz des Wechsels der TG Rote Erde Schwelm als Vorstand Jugend erhalten bleibt.
Trotz dieser zwei Abgänge blickt Duwe der kommenden Saison in der Landesliga übrigens sehr optimistisch entgegen. „Na klar, es wird härter aufgeschlagen, es wird schneller gespielt“, sagt er, „aber das Team wird ja zum größten Teil zusammenbleiben, so dass wir schon einen Platz im guten Mittelfeld anstreben werden.“
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Youngster wie Jule Mantsch und Britt Heisler hätten einen Riesenschritt nach vorne gemacht, Julia Frielingsdorf habe das Team bereits seit Januar verstärkt, sagt Duwe: „Eigentlich sind wir gut aufgestellt.“ Zwei, drei Rückkehrerinnen habe er noch in petto, „aber das wissen die und ich und sonst noch niemand“. Und dabei soll es vorerst auch bleiben.
Meisterfeier wird nachgeholt
Auf etwas freut sich der Trainer ganz besonders – und er hofft, dass beide Teams auch in die identische Landesliga-Staffel eingeteilt werden: auf das Derby mit dem TV Eintracht Vogelsang. „Das wäre fantastisch, denn das ist ja auch das, was sich Vogelsang wünscht“, sagt Gereon Duwe. Vielleicht 250 bis 300 Zuschauer statt der sonst üblichen 50 bis 80 – „das ist für uns dann schon gigantisch“.
Bis es so weit ist, werden aber auf Grund der Corona-Pandemie noch einige Tage mit Ungewissheit vergehen. Apropos Corona: Der Lockdown verhinderte die bereits geplante Meisterfeier. „Aber die werden wir nachholen“, kündigt Duwe an, „die Verabschiedung ebenso.“ Diese ausgefallene Feier ist der Punkt, der den perfekten Abschied verhinderte. Bislang.