Schwelm. Der Kapitän der EN Baskets Schwelm dreht mit 34 Jahren noch einmal mächtig auf. Seine Zukunftspläne müssen deswegen noch hinten anstehen.
Mit 34 Jahren gehören Sportler in Deutschland schon oft zum „alten Eisen“. Vereine suchen eher jüngere Spieler mit langfristiger Perspektive, die zudem auch meist weniger finanzielle Ressourcen beanspruchen. Chris Frazier ist 34 und macht sich entsprechend auch schon Gedanken um die Zeit, die nach dem professionellen Basketball kommen wird. Sein Vertrag bei den EN Baskets Schwelm läuft jedenfalls nach dieser Saison aus, doch gerade jetzt blüht der Routinier noch einmal so richtig auf.
Um satte 4,3 Punkte hat Frazier seinen Punkteschnitt in dieser Saison noch einmal gesteigert. 17 Punkte steuert er pro Partie aktuell bei, womit er knapp vor Robert Merz (16,6) auch der beste Punktesammler der EN Baskets ist. Hält er diesen Schnitt, stellt er einen neuen Bestwert in seiner langen Laufbahn auf.
Frazier hatte es sich in Schwelm bequem gemacht
Vor allem nach dem Ausfall von Marius Stoll, als mit Marc Klesper ein weiterer Aufbauspieler fehlte, übernahm Frazier Verantwortung, leitete das Spiel der Schwelmer an und überzeugte. „Vorher hatte ich den Ball nicht mehr so oft in der Hand, habe es mir zu bequem gemacht. Jetzt bin ich wieder aggressiver, ich hoffe, das bleibt auch so“, sagt er. Die Verpflichtung des Österreichers Jakob Szkutta hilft ihm jedenfalls, denn der sucht und findet seine Mitspieler in den ersten Partien seit seiner Verpflichtung regelmäßig.
Beeindrucke Heimbilanz
Die EN Baskets Schwelm empfangen am Samstag (19.30 Uhr) die BSW Sixers in der Schwelm Arena zum letzten Heimspiel des Kalenderjahres 2024.
Die Bilanz vor heimischem Publikum ist beeindruckend. Von 21 Spielen gewannen die EN Baskets 16, darunter auch die beiden Siege in den Playoffs gegen Oberhaching und Ulm. Den höchsten Heimsieg gab es vor wenigen Wochen beim 99:61-Sieg der Schwelmer über Rostock.
Insgesamt weisen die EN Baskets im Jahr 2024 eine Bilanz von 19 Siegen und zehn Niederlagen aus.
„Ich will aber den Beweis bringen, dass Qualität keine Frage des Alters ist.“
Mit Szkutta auf dem Feld sind die Schwelmer wieder zurückgekehrt in die Erfolgsspur, zuletzt gab es zwei Siege in Folge für die EN Baskets. Die Saison könnte, trotz der bisherigen Rückschläge, ähnlich erfolgreich werden wie die vergangene Spielzeit. Wie viele anschließend für Frazier noch hinzukommen werden, steht derweil noch nicht fest. „Noch ist nicht der Zeitpunkt für solche Gespräche“, sagt Frazier, der sein drittes Jahr bei den EN Baskets spielt. „Ich will aber den Beweis bringen, dass Qualität keine Frage des Alters ist“, sagt er.
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Frazier will weiter im Basketball arbeiten
In der Rolle des Routiniers kann er sich verschiedene Szenarien vorstellen. Ein Wechsel mit kleinerer Rolle in die ProA, ein weiteres Jahr in Schwelm oder aber auch den Fokus auf die Karriere nach der Karriere. Die soll nach Möglichkeit im Basketball liegen. Trainer, Management oder sonst wo – Frazier kann sich vieles vorstellen, Hauptsache es hat etwas mit seiner Leidenschaft rund um den orangefarbenen Ball zu tun. Durch seinen Bachelor im Sportmarketing bringt er bereits eine Qualifikation mit, die ihm dabei weiterhelfen dürfte. „Noch habe ich es aber drauf“, sagt er mit Blick auf ein mögliches Karriereende. „Solange ich noch laufen kann, werde ich auch Basketball spielen“, so die klare Ansage. Und wenn er so spielt wie aktuell, wäre ein Karriereende nach dieser Spielzeit absolut verfrüht. Egal ob altes Eisen oder nicht.
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