Ennepetal. Nach drei Pleiten in Folge ist der TuS Ennepetal in der Fußball-Oberliga abgerutscht - was für die Förderung junger Spieler nicht hilfreich ist.
Ein bisschen aus der Not heraus geboren ist das Durchschnittsalter von 25 Jahren beim TuS Ennepetal bei der 2:5-Pleite gegen Westfalia Rhynern ja schon. Die erfahrenen Kräfte der vergangenen Jahre standen am Spielfeldrand und schauten gesperrt, verletzt oder inzwischen schon im fußballerischen Ruhestand dem zu, was die nächste Generation da auf den Platz brachte. Spieler Linus Frölich, Lilian Reyes Mellado oder Ben Binyamin rücken immer mehr in die Verantwortung und wollen diese auch übernehmen. Nur ist das nach zuletzt drei Pleiten in Folge erst einmal nicht vordergründig für Trainer Sebastian Westerhoff.
Die geballte Erfahrung aus 839 Oberligaspielen alleine von Marius Müller, Robin Gallus und Marvin Weusthoff ist eben doch nicht so leicht zu ersetzen. „Natürlich haben die Jungs eine Qualität, die uns fehlt. Aber das darf auch nicht immer die Ausrede sein, wenn es nicht läuft“, sagt Linus Frölich, der mit 25 Jahren immer noch zu den jungen Spielern im Kader gehört, obwohl er schon eine gefühlte Ewigkeit zum Oberliga-Kader gehört. „Aber klar, man merkt, wenn diese Spieler nicht auf dem Platz stehen“, gibt er zu.
Den jungen Ennepetalern fehlt die Abgezocktheit
Das wurde in den vergangenen Wochen immer wieder deutlich, denn die Erfahrung fehlte beispielsweise im Spiel gegen Rhynern. Da führte der TuS kurz vor der Pause mit 2:0, brachte diese Führung aber noch nicht einmal in die Halbzeit. Am Ende stand nach teilweise dilettantischen Abwehraktionen ein ernüchterndes 2:5.
„Stand jetzt ist die Entwicklung erst einmal egal. Wir brauchen jetzt erst einmal Punkte.“
Nun gehört es für jüngere und auf diesem Niveau noch nicht so erfahrene Spieler dazu, auch mal Fehler zu machen. „Da fehlt es uns an Abgezocktheit, so ein Ergebnis auch mal runterzuspielen“, sagt Lilian Reyes Mellado, der selbst in dieser Saison noch nicht wirklich zufrieden ist mit seinen eigenen Leistungen. Viele Spieler würden unter Sebastian Westerhoff immer wieder einmal ins kalte Wasser geschubst, was für Frölich wichtig und richtig sei und dazu geführt habe, dass sich einige seiner jüngeren Mitspieler in den vergangenen Monaten deutlich positiv entwickelt haben.
Ennepetals Blick geht nach unten
Eben diese Entwicklung muss aber nach drei Pleiten in Folge erst einmal hinten anstehen. „Ich kann im Moment schlecht über Entwicklung sprechen, dafür hängt mir das Spiel vom Sonntag noch zu sehr im Magen“, sagt Sebastian Westerhoff. „Stand jetzt“, und das sagt der Ennepetaler Trainer mit dem aufgrund der Tabellensituation gegebenen Realismus, „ist die Entwicklung erst einmal egal. Wir brauchen jetzt erst einmal Punkte“, so der TuS-Trainer.
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Fünf Punkte beträgt der Vorsprung auf den Drittletzten Finnentrop, für Ennepetal geht bis zur Winterpause noch zweimal auswärts ran. Die Gegner in Gievenbeck und Erkenschwick gelten jetzt nicht unbedingt als die Lieblingsgegner des TuS. „Grundsätzlich machen das die jungen Spieler ordentlich. Wir müssen aber im Hier und Jetzt leben“, so die eindeutige Ansage von Westerhoff. Punkte würden der Entwicklung der jungen Spieler eindeutig helfen.
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