Schwelm. Im Vergleich zu seinen Vorgängern liefert Majok Gum nicht die spektakulären Zahlen. Für die EN Baskets Schwelm ist der Kanadier trotzdem unverzichtbar.
Der reine Blick auf die Zahlen trügt ein wenig. Findet zumindest Falk Möller, findet aber auch Majok Gum, um dessen Statistiken es geht. Der kanadische Basketballer im Trikot der EN Baskets Schwelm legt deutlich niedrigere Werte als seine Vorgänger aus Übersee wie Khalil Miller oder Brett Reed. Ein Transfer-Flop also? Nein, davon möchte Trainer Falk Möller nichts hören, denn Gum macht seiner Meinung nach viele Dinge richtig, die letztlich nicht in der Statistik auftauchen, für das Team aber ungemein wichtig sind.
Basketball in Nordamerika und Basketball in Europa unterscheiden sich deutlich. „Hier wird deutlich physischer gespielt. Die Schiedsrichter konzentrieren sich sehr auf den Spieler, der den Ball hat, deswegen fallen kleine Fouls abseits des Balls nicht so auf“, berichtet Majok Gum von seinen Eindrücken des Basketballs in der drittklassigen ProB. „Hier spiele ich gegen erwachsene Männer.“ Für ihn ist Schwelm die erste Station außerhalb seines Heimatlandes, die Gewöhnung an Land und Leute fiel ihm dabei leicht. „Er ist voll integriert“, sagt Falk Möller. Sportlich aber ist noch Luft nach oben, wie Gum selbst findet.
Bei Freiwürfen hat Schwelms Gum noch Luft nach oben
In etwa 27 Minuten Spielzeit legt der athletische Center bisher 6,9 Punkte und 6,4 Rebounds pro Partie auf. „Offensiv muss ich effektiver werfen, unter anderem bei den Freiwürfen“, sagt der 24-Jährige über seine eigene Leistung. 19 Punkte von der Freiwurflinie ließ er bisher bei insgesamt 41 Versuchen liegen.
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Erschwerend in Entwicklung und Anpassung kam für den 2,06 Meter langen Gum hinzu, dass sich der Reihe nach Spieler der EN Baskets verletzten, teilweise war an ein geordnetes Training nicht zu denken. Jetzt, wo sich bis auf den Langzeitverletzten Marius Stoll alle Spieler wieder zurückgemeldet haben, sei die Intensität im Training eine andere. Vor allem der Ausfall der Aufbauspieler Stoll und Marc Klesper fiel schwer ins Gewicht, da diese Spieler in der Regel die Offensive und damit auch Gum anleiten. Mit Stoll-Nachfolger Jakob Szkutta hat der Kanadier inzwischen drei ganze Wochen trainieren können – was angesichts des Spielstils des österreichischen Point Guards auch dem athletischen Center zu Gute kommen dürfte.
Defensiv füllt Gum die Statistiken seiner Mitspieler
Defensiv hingegen ist Gum bereits jetzt unersetzlich für seinen Trainer. „Er verteidigt wirklich sehr gut. Auch wenn er den Rebound nicht direkt bekommt, tut er viel dafür, das diese bei uns landen“, sagt Falk Möller. Gum boxt die Gegenspieler gut aus, hält sie so vom eigenen Korb und damit auch vom Rebound fern und tippt die vom Brett oder Korb abprallenden Bälle oft zu seinen Mitspielern. Die bekommen dafür den Strich auf dem Statistikzettel, was Gum ohnehin nicht viel bedeutet. „Die Leute schauen viel auf die Zahlen, das weiß ich. Mein Fokus liegt aber darauf, dass wir Spiele gewinnen“, sagt er.
„Die Leute schauen viel auf die Zahlen, das weiß ich. Mein Fokus liegt aber darauf, dass wir Spiele gewinnen.“
Schwelm wieder vollzählig
Bei den jüngsten Niederlagen gegen Iserlohn und in Bernau fehlten den EN Baskets Schwelm viele Spieler, selbst der für den Langzeitverletzten Marius Stoll verpflichtete Jakob Szkutta musste sein Debüt verschieben.
Neben Stoll und Szkutta fehlten zuletzt auch Till Hornscheidt und Marc Klesper. Beide sind wieder voll im Training.
Am Samstag könnten Hornscheidt und Klesper ihre Rückkehr und Szkutta sein Debüt für Schwelm feiern, wenn die Schwelmer Basketballer den Aufsteiger TSV Neustadt temps Shooters in der Schwelm Arena erwarten.
Spielbeginn ist um 19.30 Uhr.
Eine Einstellung, die seinem Trainer Falk Möller zuspricht. Der ist ohnehin mehr als zufrieden mit seinem Import-Spieler aus Übersee – auch wenn der eben nicht so beeindruckende Werte wie beispielsweise zuletzt Khalil Miller auflegt. „Es ist ja gar nicht notwendig, dass er viel punktet. Dafür machen unsere Point Guards in diesem Jahr mehr Punkte“, sagt er und verweist auf den Schnitt von 83,5 Punkten pro Partie. In der vergangenen Saison lag der bei 82 Punkten, eine leichte Steigerung also. Und gewonnen haben die Schwelmer bisher auch schon fünf Mal – und das ist für Majok Gum ohnehin wichtiger.
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