Ennepetal. Elias Dressler ist mit seinen 19 Jahren ein hoffnungsvolles Talent beim Basketball-Oberligisten TG Voerde. Für die Zukunft hat er ambitionierte Ziele.

Ein gesundes Selbstvertrauen ist im Sport keine schlechte Eigenschaft, wenn man etwas erreichen möchte. Oft übernehmen Mannschaftssportler, die über eine ausgeprägte und reflektierte Selbstwahrnehmung verfügen, mehr Verantwortung. Elias Dressler ist so ein Sportler, der sich für sein Team reinhängt. Der da ist, wenn man ihn braucht. Einer, der seine Fähigkeiten kennt und weiß, was er nicht kann. Bei den Oberliga-Basketballern der TG Voerde ist er unverzichtbar. Ob Elias Dressler aber auch in der kommenden Saison noch für Voerde spielen wird, ist fraglich – denn der 19-Jährige hat ambitionierte Ziele.

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Wenn Elias Dressler richtig aufdreht, ist er in der Oberliga eigentlich nicht zu stoppen. 21,2 Punkte erzielte er in den ersten sechs Saisonspielen im Durchschnitt pro Partie, bei den beiden bisherigen Siegen der TG Voerde waren 25 gegen Langendreer und zuletzt 34 gegen Waltrop. „Ich spiele aber lieber schlecht und wir gewinnen“, gibt sich der Ur-Voerder mannschaftsdienlich. Für seine Mannschaft ist er unverzichtbar geworden, seitdem er 2020 zum ersten Mal bei den Herren auflief, nachdem er die komplette Jugendzeit bei der Turngemeinde verbracht hat.

Kongeniales Voerder Duo: Dressler/Erdhütter

Dressler ist jemand, der gerne Verantwortung übernimmt. „Ich stehe gerne im Fokus“, sagt er. Und das tut er in Voerde aufgrund seiner Spielweise auch. Nur wenige Spieler in der Liga bringen ein solches Tempo mit und ohne Ball auf den Platz, was angesichts der dominanten Voerder unter dem Korb eminent wichtig ist. Dem Team fehlen einfach die Distanzschützen, weshalb viel Verantwortung auf Dressler und Spielertrainer Lukas Erdhütter liegt. Während Dressler mit seinem Zug zum Korb für Gefahr sorgt, ist Erdhütter unter den Brettern eine Naturgewalt für Oberliga-Verhältnisse. „Wir arbeiten mit dem, was wir haben“, sagt Dressler.

„Ich würde da gerne mal mitmachen und schauen, für was es reicht.“

Elias Dressler, Basketballer bei der TG Voerde

Wie lange die beiden allerdings noch Seite an Seite spielen werden, ist aktuell ungewiss. So wie bereits vor der Saison, als sich kein Nachfolger für Dressler-Förderer und Ex-Trainer Martin Schrader finden ließ. Erst als Erdhütter übernahm, war klar, dass auch in dieser Saison weiter Oberliga-Basketball in Ennepetal gespielt wird. „Wir schauen von Jahr zu Jahr“, sagt Dressler. Er selbst aber hat andere Ambitionen. „Oberliga ist schon das minimale Niveau, auf dem ich spielen möchte“, sagt er. Sollte es zur kommenden Saison keine Voerder Mannschaft in dieser Liga geben, dürfte Dressler zum ersten Mal überhaupt den Verein wechseln.

Voerder Dressler will sich bei den Profis versuchen

Angebote habe es bereits im vergangenen Sommer gegeben, Dressler aber entschied, sich erst einmal sein Studium in Bochum zu konzentrieren. „Die Angebote weiß ich aber sehr zu schätzen“, sagt der Linkshänder. Mittelfristig möchte er gerne in der 1. oder 2. Regionalliga spielen, auch die Rolle als Ergänzungsspieler bei den EN Baskets Schwelm in der ProB traut er sich zu. „Gegen Jungs wie Theo Karafillidis oder Jeremiah Osei, die da aktuell im Kader sind, habe ich schon gespielt. Dabei hatte ich nicht den Eindruck, dass ich da nicht mithalten kann“, sagt er selbstbewusst.

Entdeckt von einem Ur-Voerder

Neben dem Basketball ist der Fußball die große Leidenschaft von Elias Dressler. Als Fan von Borussia Mönchengladbach besucht er regelmäßig die Heimspiele des Bundesligisten.

Dressler selbst spielte ebenfalls Fußball beim RSV Altenvoerde. Weil das Verletzungsrisiko im Fußball für ihn aber zu groß war, wechselte er zum Basketball.

Ausschlaggebend war auch eine Basketball-AG an seiner Schule. Der Ur-Voerder Heinz Westerfeld entdeckte Dressler dort.

Der Weg zu einem solchen Platz bei den EN Baskets führt normalerweise über die Tryouts, sprich Trainingseinheiten, in denen sich Spieler bei Trainer Falk Möller präsentieren können. „Ich würde da gerne mal mitmachen und schauen, für was es reicht. Wenn es nicht klappt, freue ich mich über das Feedback zu dem, was ich noch verbessern kann“, sagt Elias Dressler.

Der Dreier fällt bei Dressler noch nicht wie gewünscht

Was er aktuell verbessern muss, weiß der Voerder Aufbauspieler ganz genau. Der Dreier ist momentan sehr wackelig, weshalb sich Dressler mit Würfen aus der Distanz eher zurückhält. „Ich halte das Volumen an Dreiern momentan bewusst niedrig. Wenn ich mal treffe, ist das zwar kein Zufall, aber momentan eher eine Rarität“, sagt er. Zu einem gesunden Selbstbewusstsein gehört eben auch, dass man auch weiß, was man nicht kann.

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