Verl. Ennepetal zeigt gegen Verl II eine ordentliche Leitung und steht defensiv stabil. Doch erneut brechen ihm zwei Standards das Genick.
Dass die Leistung des TuS Ennepetal im Oberliga-Spiel gegen den SC Verl II auf dem Platz grundsätzlich stimmte, freute Trainer Sebastian Westerhoff. Seine Mannschaft hielt sich an den vorgegebenen Matchplan und verteidigte konsequent. Umso ärgerlicher ist die 0:2-Niederlage – durch zwei direkt verwandelte Freistöße.
Bereits im vergangenen Spiel gegen den SV Schermbeck (0:2) kassierte der TuS zwei Gegentore nach Standards. In der Vorwoche waren es ein direkter Freistoß und eine direkt verwandelte Ecke. Diesmal zwei Freistöße aus recht zentraler Position. Den ersten schoss Verls Efe Tirpan präzise über die Mauer ins Tor. Vorausgegangen war ein Foul, was Westerhoff als „unnötig“ bezeichnete, weil seine Elf sich in der Szene zu viel Zeit ließ und einen Schritt schneller hätte sein können.
Marvin Weusthoff kommt einen Schritt zu spät
Zum zweiten Freistoß führte ein Foul des herauseilenden TuS-Torwarts Marvin Weusthoff, als ein schneller Gegenspieler sich den Ball vorlegte und alleine in Richtung Strafraum lief. „Er chipte den Ball über Marvin, der ihn dann leicht traf, was bei der Geschwindigkeit ausreichte, ihn zum Fallen zu bringen“, schilderte Westerhoff. Die Konsequenz: Rot für Ennepetals Nummer eins. Ersatzkeeper Florian Schneider kam ins Spiel, dafür wurde Innenverteidiger Linus Frölich herausgenommen. Der fällige Freistoß wurde erneut präzise an der gestellten Mauer vorbei in die Ecke geschossen. Natürlich sind Standards gegen die eigene Mannschaft auch mal Trainingsinhalte, zu direkten Freistoßtoren sagt der TuS-Trainer allerdings: „Das kann man nicht trainieren, zu verteidigen.“
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Ein Vorteil war, dass der zweite Treffer samt taktischer Umstellung von einer zuvor 5-4-1-Formation zu einem 4-4-1-System kurz vor der Halbzeit fiel. So konnte Westerhoff direkt mit seiner Mannschaft kommunizieren. „Ärgerlich ist natürlich trotzdem, dass genau nach der Aktion das zweite Tor fällt“, so der Coach. Er war ansonsten mit dem Ennepetaler Defensivverhalten zufrieden – vor allem gegen eine im Normalfall fußballerisch gut spielende Mannschaft, die diesmal kaum Lösungen fand und keine weiteren großen Chancen neben den Freistößen hatte.
Der TuS zeigte sich in der Offensive allerdings nicht oft gefährlich. Direkt nach dem Treffer zum 0:1 setzte sich Joshua Tollas links durch, schloss jedoch zu überhastet ab. Im Strafraum fand der TuS keinen Abnehmer. In der zweiten Halbzeit setzte Stanley Antwi-Adjei einen Schuss knapp neben das Gehäuse. Und auch nach einem Freistoß wurde es nicht so gefährlich wie auf der Gegenseite.
So haben sie gespielt
SC Verl II – TuS Ennepetal 2:0
Tore: 1:0, 2:0 Efe Tirpan (12., 45. + 3).
TuS: Weusthoff (bis 45.), Bimpeh, Tollas, Grgic (79. Wieczorek), Meckel (67. Pinner), Hupka (67. Peters), Reyes Mellado (67. S. Antwi-Adjei), Binyamin, Lötters, Frölich (45. Schneider), Van der Heusen.
Besondere Vorkommnisse: Rote Karte gegen Marvin Weusthoff (45./Foulspiel als letzter Mann).