Schwelm. Mit 34 Jahren ist Björn Rauhaus einer der wenigen Routiniers beim Handball-Verbandsligisten RE Schwelm. An ein Ende denkt er noch lange nicht.
Drei Spiele in sieben Tagen – das ist bei einer körperbetonten Sportart wie Handball eine ziemlich hohe Belastung. Einen Vorteil haben da die jüngeren Spieler, die schneller regenerieren und nicht so lange mit Wehwehchen, blauen Flecken oder anderen, kleineren Verletzungen zu kämpfen haben als ihre älteren Mitspieler. „Das Spiel am Sonntag war zum Glück nicht so intensiv“, freut sich deshalb mit Björn Rauhaus auch ein Spieler aus dem Kader des Verbandsligisten RE Schwelm, der mit seinen 34 Jahren eben eher zum älteren Eisen gehört. Gut also, dass der Sieg der Schwelmer über Schlusslicht Welper nicht so viel Kraft gekostet hat, denn beim Nachholspiel in Siegen am Dienstagabend wird es auch wieder auf den Routinier ankommen.
Der Kader der Schwelmer Handballer hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Junge Spieler wie Theo Süß sind nachgerückt, die alten Recken wie Yannick Brockhaus, Tobias Fleischhauer oder Ruben Köhrer haben sich zurückgezogen. Andere, wie Theo Berzigiannis oder Kevin Kliche, stehen in besonderen Situationen noch parat, um auszuhelfen.
Kommunikator und verlängerter Arm in Schwelm
Björn Rauhaus aber ist immer noch und immer da. „Ich versuche, der verlängerte Arm des Trainers auf dem Spielfeld zu sein“, sagt der Rückraumspieler, der über viele Jahre Erfahrung in der damals noch viertklassigen Oberliga verfügt. Eben diese Erfahrung will er mit dem deutlich verjüngtem Team von Trainer Marc Lauritsch teilen, auch wenn ihm das nach eigener Aussage mal mehr, mal weniger gelingt. „Ich rede sehr viel mit meinen Mitspielern. Manchmal schimpfe ich aber auch zu viel“, sagt der gebürtige Schwelmer.
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In der Kabine aber sei das Alter laut Björn Rauhaus kein großes Thema, da helfe ihm auch sein Beruf als Lehrer, in dem er ständig in Kontakt mit jungen Menschen ist. „Natürlich haben die jüngeren Spieler andere Themen, aber wir finden eigentlich immer etwas, über das alle reden können“, sagt er. Und auch bei der Musikauswahl gebe es keine Probleme - weil mit Matthias Schmitz ein anderer Routinier die Verantwortung für die musikalische Untermalung in der Kabine hat. „Zu meinem Glück“, sagt Rauhaus augenzwinkernd.
Noch sucht Rauhaus einen neuen Sport
An ein Ende seiner Laufbahn denkt der 34-Jährige noch nicht. „Solange keiner von der Tribüne ruft, dass ich vom Feld soll, spiele ich weiter“, sagt er. Irgendwann aber werde es den Punkt geben, an dem er sich zurückzieht, und dafür macht sich Rauhaus auch schon Gedanken. „Ich habe noch keine Sportart gefunden, die ich nach dem Handball machen kann“, sagt er. Im großen Verein Rote Erde Schwelm dürfte sich aber bestimmt etwas finden lassen - und bis dahin überzeugt der alte Hase eben noch beim Handball.
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