Gevelsberg. Was sich am Sonntag andeutete, ist seit Dienstag Gewissheit. Wolfgang Hamann legt alle Funktionen beim FSV Gevelsberg nieder. So geht es jetzt weiter.

Das war schon eine kuriose Szenerie am vergangenen Sonntag in Sprockhövel. Nach der krachenden 1:4-Niederlage des ambitionierten Fußball-Bezirksligisten FSV Gevelsberg beim bis dato sieglosen Schlusslicht TSG Sprockhövel II gab Wolfgang Hamann noch auf dem Feld seinen Rückzug von allen Ämtern beim FSV bekannt. Nach reiflicher Überlegung des Vorstands der Gevelsberger kam Christian Bauermeister dieser Bitte nun nach. Das Kapitel Wolfgang Hamann beim FSV ist damit Geschichte.

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Einfach hat man sich die Entscheidung beim Bezirksligisten nicht gemacht. Nach dem Hamann seinen Rückzug als Interimstrainer und Sportlicher Leiter unmittelbar nach dem Spiel am Sonntag dem Vorsitzenden Bauermeister mitgeteilt hatte, bat dieser den 64-Jährigen, sich vor allem bezüglich seiner Funktion in der Sportlichen Leitung noch einmal eine Nacht Abstand zu gönnen. Am Dienstagnachmittag aber gab Bauermeister nun die gänzliche Trennung von Hamann bekannt.

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Nach vier Jahren ist Schluss für Hamann

Dabei sprach für Bauermeister erst nichts gegen eine Trennung vom bisherigen Sportlichen Leiter. „Das eine hat für mich nichts mit dem anderen zu tun“, befand Bauermeister noch am Sonntagabend. Wolfgang Hamann hingegen sah das in einem Gespräch mit dieser Zeitung am Montag etwas anders. „Für mich gehört das zusammen. Ich bin mitverantwortlich für den Kader und die Auswahl des Trainers“, sagte Hamann und spielte damit auf die bisher enttäuschende Saison für den FSV Gevelsberg an. Hamann war 2020 nach einem Intermezzo beim SC Wengern in die Rolle des Sportlichen Leiters gerückt und seitdem immer wieder da, wenn sich der FSV von einem Trainer getrennt hatte. Insgesamt fünf Mal agierte Hamann als Trainer in Gevelsberg. Zumeist mit Erfolg, nur bei seiner jüngsten Engagement nicht. In drei Pflichtspielen holte der FSV ein Remis und verlor zwei Mal gegen die TSG Sprockhövel - darunter ein Mal mit 1:2 im Kreispokal.

„Für mich gehört das zusammen. Ich bin mitverantwortlich für den Kader und die Auswahl des Trainers.“

Wolfgang Hamann, Ex-Sportlicher Leiter beim FSV Gevelsberg

Ohne langjährige Leistungsträger wie Fabian Rösner, Henrik Behr oder Silvio Buchholz läuft das Team den Erwartungen und den eigenen Ansprüchen in dieser Spielzeit eindeutig hinterher. Mit gerade einmal 14 erzielten Toren stellen die Gevelsberger, obwohl mit Yann Luca Husseck, Mathias Schoger oder Dzenan Mucic nominell eigentlich sehr gut im Angriff besetzt, die schlechteste Offensive der Bezirksliga. Zudem war zuletzt immer wieder zu hören, dass die Mannschaft nicht fit genug ist.

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Möske könnte sich ein Engagement vorstellen

Nach der Trennung von Marius Pownug war Wolfgang Hamann als Interimstrainer planweise bis zum Winter eingesprungen, in dieser Zeit sollte ein passender Nachfolger für einen längeren Zeitraum verpflichtet werden. Nun muss Christian Bauermeister gemeinsam mit den anderen Verantwortlichen gleich zwei Posten beim FSV neu besetzen. Kandidaten für den Trainerjob gäbe es einige, auch Ex-Trainer Lars Möske könnte sich vorstellen, interimsweise zu unterstützen. „Dafür liegt mir das Team noch zu sehr am Herz“, sagte Möske am Rande der 1:4-Pleite in Sprockhövel.

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Bis ein Nachfolger gefunden ist, werden nun erst einmal Sebastian Mariniak und Maik Schüler das Training leiten. Am kommenden Sonntag empfängt der FSV Gevelsberg den FC Hellas/Makedonikos Hagen im heimischen Stefansbachtalstadion.

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