Ennepetal. Im Oberliga-Spiel zwischen Ennepetal und Wattenscheid verliert Abdulah El Youbari das Bewusstsein. Am nächsten Wochenende will er wieder spielen.

Einige „Fans“ der SG Wattenscheid 09 hatten entweder die Situation nicht so wahrgenommen oder zeigten einfach kein Feingefühl, als Abdulah El Youbari vom Fußball-Oberligisten TuS Ennepetal nach rund einer Stunde zum zweiten Mal innerhalb weniger Augenblicke zu Boden ging. Wüste Beschimpfungen hallten von der Tribüne im Bremenstadion in Richtung des 37-Jährigen, der davon allerdings nichts mitbekam. El Youbari hatte in diesem Moment Beine und Arme von sich gestreckt und war regungslos, ehe Mitspieler Linus Frölich die Situation erkannte und handelte. Mit wenigen Griffen brachte er El Youbari in die stabile Seitenlage, wenige Sekunden danach öffnete der Deutsch-Marokkaner die Augen. „Ich hatte das Glück, in dieser Situation die richtigen Menschen um mich herum zu haben“, sagt er einen Tag nach dem Schock-Moment.

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Wenn Sebastian Westerhoff am Dienstagabend zum Training bittet, will Abdulah El Youbari wieder auf dem Platz stehen. „Der Kopf brummt noch ein bisschen, wie nach einer langen Party“, sagt er und lacht. 15 Sekunden lang war er nicht ansprechbar, weshalb für einen kurzen Moment Panik auf dem Rasen ausbrach. Spieler und Schiedsrichter winken eilig medizinische Hilfe auf den Platz. Dazu gehört mit Sven Schlabach auch ein erfahrener Physiotherapeut der SG Wattenscheid 09, der sofort eingreift und hilft.

El Youbari fehlen einige Minuten vom Spiel

El Youbari war in einem Zweikampf mit Wattenscheids Berkan Firat zu Fall gekommen, woraufhin Firat ebenfalls über den fallenden El Youbari stolperte und den Ennepetaler unabsichtlich mit dem Fuß im Nacken traf. Der sackt daraufhin sofort zusammen und liegt regungslos auf dem Rasen. „Ich weiß noch, wie ich in den Zweikampf gegangen bin. Das nächste, was ich dann gesehen habe, sind ganz viele Köpfe über mir“, schildert El Youbari seine eingeschränkte Wahrnehmung der Szene.

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An die folgenden Minuten hingegen kann er sich nicht mehr oder nur noch sehr bruchstückhaft erinnern. Erst wurde der 37-Jährige vom Feld begleitet, anschließend erfolgte eine Behandlung an der Ennepetaler Auswechselbank. Nur wenige Minuten später trifft dann ein Krankenwagen ein, El Youbari wird nach einer ersten Untersuchung auf einer Liege fixiert und unter Applaus von einigen Fans abtransportiert. In der Zwischenzeit hatte Maxwell Bimpeh den Ausgleich für seinen TuS Ennepetal erzielt, wahrgenommen hatte El Youbari diesen allerdings nicht.

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Im Krankenhaus wurde dann eine Gehirnerschütterung diagnostiziert, von weiteren Blessuren aber blieb der Routinier verschont. Am kommenden Wochenende, wenn die Ennepetaler, für die El Youbari bereits seit 2010 spielt, beim ASC 09 Dortmund antreten, will er wieder auf dem Rasen steht. „Ich bin ja jetzt nicht kaputter als sonst“, sagt er und lacht.

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Und während die Wattenscheider Anhänger keine gute Visitenkarte in Ennepetal abgaben, zeigte sich das Team der SGW von einer anderen Seite. Kapitän Nico Buckmaier erkundigte sich noch am Sonntag nach El Youbaris Gesundheitszustand – und entschuldigte sich stellvertretend für das Verhalten der eigenen Fans.