Ennepetal. Ein leistungsgerechtes Unentschieden, eine Schrecksekunde für Ennepetal und unsportliche Fans aus Wattenscheid. Der Sonntag im Bremenstadion war wild.
Zwei unterschiedliche Halbzeiten, eine Schrecksekunde und ein sehr hitziges Fanlager der Gäste. Wer an diesem Sonntag das Heimspiel des Fußball-Oberligisten TuS Ennepetal gegen die SG Wattenscheid 09 vor Ort im Bremenstadion verfolgte, bekam einiges geboten. Vor rund 500 Zuschauenden trennten sich die beiden Teams auf dem Rasen mit einem leistungsgerechten 1:1 (0:1)-Unentschieden. Das Ergebnis der Partie rutscht aber aus zweierlei Gründen in den Hintergrund.
Zum einen ist da die Verletzung von Ennepetals Dauerbrenner Abdulah El Youbari. Der 37-Jährige hatte sich in der 62. Minute im Kampf um den Ball geschickt zwischen zwei Wattenscheider gedrängt, ging in Folge dieser Aktion dann aber zu Boden. Bereits wenige Minuten zuvor war er aus Versehen von einem fallenden Gegenspieler unabsichtlich abgeräumt worden, woraufhin er bereits für einige Momente benommen wirkte.
Frölich reagiert innerhalb von Sekunden richtig
Wenige Augenblicke danach wurde El Youbari dann im Fallen vom Fuß eines ebenfalls fallenden Wattenscheiders am Kopf getroffen, woraufhin er für wenige Momente mit allen Vieren von sich gestreckt auf dem Rasen liegen blieb. In diesem Moment war die Situation für wenige Augenblicke kritisch, den El Youbari hatte für wenige Sekunden das Bewusstsein verloren, wurde aber geistesgegenwärtig sofort von Mitspieler Linus Frölich in die stabile Seitenlage gebracht. Anschließend ging er gestützt und unter Beifall der Ennepetaler sowie wüsten Beschimpfungen einiger Wattenscheider Anhänger vom Platz, wenig später verließ er auf einer Liege das Bremenstadion in Richtung Krankenhaus. Vermutet wird, dass der Routinier eine Gehirnerschütterung davon getragen hat.
Auch interessant
Wattenscheider Fans bedrängen die Schiedsrichter
Auch interessant
Der zweite Grund, warum das rein Sportliche an diesem Sonntag in den Hintergrund rückt, ist das Verhalten der Wattenscheider Anhänger. Diese hatten den Schuldigen für das Remis in dem Schiedsrichter Dr. Marcel Benkhoff und seinen beiden Assistenten gefunden. Der vollkommen unauffällig leitende Unparteiische musste unter Schutz von Ordnern den Platz verlassen, wurde aber auf dem Weg in die Kabine trotzdem von Wattenscheider Anhängern körperlich bedrängt. Letztlich brachten die Ordner die drei Unparteiischen erst einmal im Medientower unter, bis sich die Situation rund um den Wattenscheider Anhang etwas beruhigt hatte.
Auch interessant
Auf dem Rasen war es zuvor deutlich friedlicher zugegangen. Beide Mannschaften schenkten sich allerdings nichts und hätten jeweils auch als Sieger vom Platz gehen können. „Wattenscheid in der ersten, wir in der zweiten Halbzeit“, fasste Ennepetals Trainer Sebastian Westerhoff das Spiel zusammen. In Durchgang eins hatte der Gast aus dem Ruhrgebiet mehr vom Spiel, wirkte galliger in den Zweikämpfen und deutlich konzentrierter im Umgang mit dem Ball. Ennepetal hingegenen kam zwar des Öfteren in gute Umschaltsituation, vergab bessere Möglichkeiten allerdings durch ein unsauberes Passspiel im letzten Drittel.
TuS Ennepetal - SG Wattenscheid 09 1:1 (0:1)
TuS Ennepetal: Weusthoff - Gallus, Frölich, Bimpeh, El Youbari (65. Grgic), Meckel (60. Pinner), Hupka (71. Stan Antwi-Adjei), Binyamin, Müller, Goles (81. Peters), Vaitkevicius (81. Reyes Mellado)
SG Wattenscheid 09: Lenuweit - Gabriel, Sindermann, El Mansoury (78. Deniz), Nnaji (73. Broos), Firat, Pasche, Renke (85. Seltana), Buckmaier, Kaminski (85. Habitz), Yesilova (64. Kouonang).
Tore: 0:1 Nnaji (19.), 1:1 Bimpeh (79.).
Gelb-Rote Karte: Wattenscheids Buckmaier sieht die zweite Gelbe Karte wegen Reklamierens (90.+4).
Bimpeh klärt auf der Linie und trifft
Das machten die Gäste aus Wattenscheid hingegen deutlich besser. Nach 19 Minuten umkurvte Robert Tochukwu Nnaji Ennepetals Schlussmann Marvin Weusthoff und schob zur Führung für den Ex-Bundesligisten ein, kurze Zeit später musste Maxwell Bimpeh einen weiteren Abschluss der Wattenscheider für seinen geschlagenen Torwart auf der Linie klären.
Wattenscheid in Ennepetal: Hier gibts es die Bilder zum Spiel
Auch interessant
In Durchgang zwei verflachte die Begegnung dann deutlich, ehe Bimpeh nach einer Ecke von Ben Binyamin am kurzen Pfosten gutes Timing bewies und den Ball aus kurzer Entfernung per Kopf über die Linie drücken konnte. In der Folge hatte der TuS Ennepetal dann noch mehrere gute Gelegenheiten, doch weder Jayden Peters noch der umtriebige Ben Binyamin konnten das Ergebnis auf Sieg für Ennepetal stellen. „Das Ergebnis geht für mich in Ordnung“, brachte Westerhoff das Fazit der meisten Zuschauenden eines wilden Fußballnachmittags auf den Punkt.
Mehr EN-Sport? Folgen Sie dem EN-Sport in den Sozialen Medien und im Netz:
- Folgen Sie uns auf Facebook: Westfalenpost Sport im Südkreis
- Live und nah dran auf Instagram: wp_sport_en
- Das tägliche Update per Mail: Newsletter Sport in EN
- Alle Artikel im Netz: wp.de/lokalsporten