Ennepetal. Der Offensivspieler vom Fußball-Bezirksligisten TuS Ennepetal II zeigt sich ehrgeizig. Der Frust, wenn ihm Aktionen nicht gelingen, ist aber auch groß.
Ein paar Minuten nach Abpfiff fällt es Moritz Müller doch nicht so schwer, sich nach guter Leistung zu freuen. Ein Stück weit kann er dann schon abschalten, weil die Anspannung abfällt. Denn die spürt der Offensivspieler des TuS Ennepetal, der mit der zweiten Mannschaft in der Bezirksliga auf Torjagd geht, auf dem Platz sehr. Er ist fokussiert, möchte am Ball das zeigen, was er kann, um seiner Mannschaft zum Erfolg zu verhelfen. So wahrscheinlich auch am Donnerstag (20 Uhr), wenn er mit seinem Team zum Nachholspiel beim Nachbarn FSV Gevelsberg antreten wird.
„Ich will natürlich jedes Spiel gewinnen. Ich weiß, was ich früher drauf hatte. Da möchte ich wieder hinkommen, bin aber noch nicht wieder so weit. Ich setzte mich aktuell teilweise zu sehr unter Druck“, reflektiert der Spieler selbst. Als Offensivspieler möchte er im besten Fall in jedem Spiel ins Tor treffen. Wenn etwas nicht gelingt, sei es zwar nicht tragisch, aber doch ein Stück weit ärgerlich. „Es kommt dabei noch auf die Situation an. Wenn ich eine hundertprozentige Chance vergebe, hadere ich bei der nächsten Aktion“, sagt Müller, was zuletzt im Derby gegen den VfB Schwelm (3:1-Sieg für Ennepetal) zu sehen war. Es fehlen dann ein paar Prozentpunkte, den Kopf lässt Müller allerdings nicht hängen.
Emotionen, Eifer, Belohnung und Abstand
Da er überaus ehrgeizig ist, sind von außen betrachtet nicht immer positive Emotionen erkennbar. Selbst nach Torerfolgen fehlen diese zum Teil, wie gegen Schwelm, als er mit seinem schwachen Fuß das 3:1 erzielte. Leon Enzmann, Trainer des TuS II und Sportlicher Leiter der Oberliga-Mannschaft, rief ihm danach kollegial zu: „Moritz, jetzt lächel ruhig mal.“ Es war das erste Ligaspiel, in dem Müller nicht von Beginn an eingesetzt wurde. „Das hat mir natürlich nicht gefallen, aber der Trainer entscheidet und das akzeptiere ich. Ich gebe im Training trotzdem weiter Gas“, so Müller. Ein Tor zur Belohnung tue dennoch gut. „Ähnlich wie bei Torhütern, wenn sie einen Ball gut halten“, zieht er einen Vergleich.
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In der TuS-Reserve wird Müller nach seiner komplizierten Sprunggelenksverletzung wieder aufgebaut. Er ist froh, dass er nach nur einem halben Jahr Ausfallzeit wieder einsatzfähig ist, was sich anfangs nicht abzeichnete. An einen Kaderplatz im Oberliga-Team denkt er erst mal nicht, es gab diesbezüglich auch keine Gespräche. „Ich spiele generell gerne für den Verein“, betont Müller, der Fliesenleger ist und daher in der Woche vor den Trainingseinheiten bereits körperlich gefordert ist. „Abends ist schon mal die Luft raus, in einem Spiel kann ich mich noch mehr motivieren“, sagt der Angreifer.
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In jüngster Zeit kann er besser abschalten: Er und seine Freundin haben nun einen kleinen Hund, mit dem sie gemeinsam spazieren gehen. Den hatte er übrigens nach dem Spiel gegen Schwelm im Bremenstadion an der Leine – und lächelte.
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