Gevelsberg. Wie ausgewechselt kommt der Fußball-Bezirksligist FSV Gevelsberg nach einer mauen Halbzeit aus der Kabine. Dann aber spielt das Team wie ausgewechselt.

Hitze und körperliche Belastung passen nicht wirklich zusammen. Vor dem Spiel der Fußball-Bezirksligisten FSV Gevelsberg gegen SC Obersprockhövel II zeigte das Thermometer auf dem Rasen im Stefansbachtal eine Temperatur von 47,5 Grad an. Das berücksichtigt, haben sich die Teams achtbar geschlagen. Das bessere Ende für sich hatten am Ende die Gevelsberger. Sie gewannen klar mit 4:1 (0:1).

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Doch danach hatte es lange nicht ausgesehen. Im ersten Durchgang war den Spielern von Trainer Marius Pownug manch technischer Fehler unterlaufen. Das Ergebnis: vorne Flaute, hinten Unsicherheit. So gesehen war der 0:1-Rückstand zur Pause noch schmeichelhaft.

SCO-Reserve lässt mächtig nach

Doch nach dem Seitenwechsel drehten die Gastgeber die Partie gegen einen jetzt nachlassenden Gast, der offensichtlich seinem Einsatz in den ersten 45 Minuten Tribut zollen musste. SCO-Coach Markus Möller sah weniger die fehlende Kraft als Ursache für die Niederlage, sondern erklärte: „Wir sind unkonzentriert in die zweite Halbzeit gekommen.“ Vom FSV-Trainer gab es anerkennende Worte: „Sie haben es uns richtig schwer gemacht, aber wenn wir in der ersten Halbzeit drei Tore machen, ist der Drops gelutscht.“ Damit meinte er wohl den viel zu zaghaften Schuss von Yann-Luca Husseck, Kai Gottesbürens Direktabnahme, die knapp über den Torgiebel strich, und Max Schröders Versuch aus kurzer Distanz, der am Körper von SCO-Schlussmann Jan Deckenhoff landete.

„Wir hatten nicht vor, die erste Halbzeit so schlecht zu spielen und auch noch ein Tor zu kassieren.“

Marius Pownug, Trainer des Fußball-Bezirksligisten FSV Gevelsberg

Positiv sah der FSV-Coach die Moral, die sein Team nach der Pause bewiesen und richtig Druck gemacht und nach den drei Toren in kürzester Zeit das Spiel entschieden hatte. Dass sich seine Spieler besser die Kräfte eingeteilt hätten, wollte Pownug nicht gelten lassen. „Wir hatten nicht vor, die erste Halbzeit so schlecht zu spielen und auch noch ein Tor zu kassieren.“

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Etwas Positives nahm auch sein Obersprockhöveler Pendant mit: „Wir spielen eine überragende erste Halbzeit, darauf können wir aufbauen. Nur, dass wir es verpasst haben, das zweite Tor nachzulegen, war das einzige, was ich den Jungs vorwerfe.“

Obersprockhöveler wirken wie Statisten

Die Halbzeitführung hatte SCO-Kapitän Alex Valdix bereits nach zehn Minuten gegen eine ungeordnete FSV-Abwehr erzielt. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld und einer Flanke von Lucas Kresin stand Valdix am langen Pfosten völlig blank und ließ „Didi“ Hamann mit seinem Kopfball keine Chance.

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Mit der Aufforderung „da geht noch was“ hatte Stadionsprecher Bastian Thunecke die Teams in die Pause geschickt. Und bei den Gevelsbergern ging tatsächlich noch etwas, nein, letztlich eine Menge. Innerhalb von knapp 200 Sekunden drehten Dzenan Mucic, Nick Träptau und der zur zweiten Halbzeit eingewechselte Mergim Bozhdaraj das Spiel, als die Obersprockhöveler noch nicht wieder ins Spiel gefunden hatten und lediglich als Statisten auf dem Platz standen.

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Mucic brachte bei Schröders Flanke nur noch den Fuß hinzuhalten, Träptau profitierte davon, dass sich Niklas Mack bei einem langen Abschlag verschätzte, und der eingewechselte Bozhdaraj nutzte einen weiteren Abwehrschnitzer aus 14 Metern zum 3:1. Das alles in exakt 192 Sekunden, in denen die starke erste Hälfte der Gäste ruckzuck Makulatur geworden war.

Gevelsberg jetzt in elitärem Kreis

Dass sich der keine zehn Minuten zuvor eingewechselte Fynn Elias Schlamm in der Nachspielzeit noch in die Torschützenliste eintrug, bedeutete lediglich eine Ergebniskorrektur und einen kleinen Bonus für das Torkonto der Gevelsberger. Die zählen jetzt als Tabellenvierter mit TuS Eichlinghofen, SC Berchum/Garenfeld und VfB Westhofen zu den vier noch ungeschlagen Mannschaften der Liga.