Herdecke/Sprockhövel. Beim B-Liga-Spiel in Herdecke soll es zu einem Vorfall mit einer Zuschauerin, ihrem Hund und dem Schiri gekommen sein. Fall liegt nun beim Sportgericht.
Was sich zum Saisonstart auf dem Fußballplatz vom FC Herdecke-Ende zugetragen haben soll, klingt auf der einen Seite schon fast zu absurd, um wirklich wahr zu sein. Und auf der anderen Seite sehr drastisch und vor allem schlimm: Eine hochschwangere Zuschauerin des B-Ligisten VfL Gennebreck II soll nach der 1:6-Niederlage am ersten Spieltag gegen Herdecke-Ende VI so sehr mit der Leistung des Schiedsrichters unzufrieden gewesen sein, dass sie ihren Hund auf diesen gehetzt haben soll und den Unparteiischen beleidigt haben soll.
Die Krone des Vorfalls soll sein, dass der Gennebrecker Trainer Tim Windgassen nach der 1:6-Derby-Niederlage und des mutmaßlichen Vorfalls zum Schiedsrichter gesagt haben soll: „Selbst schuld!“ So steht es im Sonderspielbericht des Schiris geschrieben. Ob das allerdings in der Brisanz die hundertprozentige Wahrheit ist, ist unklar, weil beide Vereine der doch sehr drastischen Darstellung widersprechen.
„Was in der Eintragung steht, ist zu 95 Prozent falsch. “
Windgassen ärgert sich über Verhalten
Der Gennebrecker Trainer winkt ab und erklärt den Vorfall und seiner Sicht: „Was in der Eintragung steht, ist zu 95 Prozent falsch. Ja, eine Zuschauerin ist leider mit ihrem Hund auf den Platz. Der war allerdings angeleint und von dem Hund ging keine Gefahr aus. Sie ist zudem im siebten Monat schwanger“, schildert er. Ein zweiter Hund, der allerdings nur 20 Zentimeter groß gewesen sein soll, sei ihr hinterhergerannt. „Man kann Hunden ja Boshaftigkeit ansehen“, meint Trainer Windgassen, diese habe er bei den Hunden allerdings nicht wahrgenommen. Auch den Vorwurf, dass er zum Unparteiischen „selbst Schuld“ gesagt haben soll, weist er zurück.
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„Ich kann die Wahrnehmung auf irgendeine Art trotzdem verstehen, wenn zwei Hunde auf dem Spielfeld sind. Dass ein frei laufender Hund auf ihn gehetzt wurde, stimmt aber nicht“, sagt Windgassen, betont aber: „Es ist für uns trotzdem peinlich, dass sie sich überhaupt herausgenommen hat, auf das Feld und auf den Schiri zuzugehen – egal mit welcher Intention.“
Gennebreck und Schiri haben eine Vorgeschichte
Auch Gegner Herdecke-Ende sieht nicht den großen Sprengstoff in dem Vorfall, den die Aussagen des Schiris vermuten lassen. „Wir haben gefeiert und nicht so viel mitbekommen. Aber auch aus unserer Sicht war es nicht so schlimm“, sagt Trainer Rasmus Brede.
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Zwischen dem Schiedsrichter und dem VfL Gennebreck gibt es zudem eine Vorgeschichte aus der Vorsaison. Anfang des Jahres pfiff dieser bereits eine Partie und verteilte in der Schlussphase gegen den FC Polonia Hagen II eine Gelb-Rote sowie eine glatt Rote Karte gegen Gennebreck.
Bei der glatt Roten soll ein Mittelfeldspieler von Gennebreck seinen Gegenspieler gefoult haben und nach dem Platzverweis verbal ausgerastet sein und den Schiedsrichter so beleidigt haben, dass er daraufhin sechs Spiele gesperrt worden ist. Auch ein weiterer Gennebrecker soll den Unparteiischen beleidigt haben.
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Der Hunde-Vorfall liegt jetzt beim Kreissportgericht und mit einem Urteil ist nach einem schriftlichen Verfahren in den nächsten Tagen zu rechnen.