Ennepetal. Der Fußball-Oberligist TuS Ennepetal hat den nominell besten Kader seit Jahren zusammen. Die Auswahl an Möglichkeiten für den Trainer sind groß.

Das Selbstverständnis beim Fußball-Oberligisten TuS Ennepetal hat sich verändert. Weg von der „immer grauen Maus“ der Liga, mit den immer gleichen Spielern und der immer gleichen Spielanlage. Hin zum variablen Fußball mit einer Mischung aus jungen Talenten und gestandenen Oberliga-Spielern, die nicht nur einfach nicht absteigen möchten. Das zeigte nicht nur der Einstand in die neue Saison, als das Team von Trainer Sebastian Westerhoff für nicht wenige überraschend die U21 des VfL Bochum im Bremenstadion bezwang – viel mehr ist die aktuelle Situation rund um das Team einem Umbruch im Kader zuzuschreiben, die allerdings auch für Probleme sorgen kann.

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Am vergangenen Wochenende beim 2:1-Sieg über das neue Bochumer Team saßen einige Spieler auf der Ennepetaler Ersatzbank, die in den vergangenen Jahren mit großer Wahrscheinlichkeit unumstößliche Spieler für die Startelf gewesen wären. Duje Goles, Christian Antwi-Adjei, Abdulah El Youbari oder Lilian Reyes Mellado nahmen erst einmal auf der Bank Platz und wurden alle im Spielverlauf eingewechselt. Ein Linus Frölich hingegen, der in der vergangenen Saison 30-mal von Beginn auflief, schaute über die gesamten 90 Minuten zu. „Wir sind in der Breite deutlich besser geworden, da muss ich auch einmal harte Entscheidungen treffen“, sagt Sebastian Westerhoff.

Diese Aspekte helfen Westerhoff bei seinen Entscheidungen

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Das Gute daran ist: Genau solche Entscheidungen treffen zu können, wünscht sich eigentlich jeder Trainer. Westerhoff hat inzwischen eine deutlich größere Auswahl an verschiedenen Spielertypen und kann sein Team damit besser auf die Anforderungen aufstellen, die die verschiedenen Gegner an sein Team stellen. „Das wird eine lange Saison, in der wir jeden Spieler brauchen werden“, weiß er. Mitunter aber muss er auch Spieler enttäuschen, in denen er sie nicht von Anfang an oder teilweise noch nicht einmal für den Kader berücksichtigen kann. Einfach ist das nicht. „Ich kenne das aus Spielersicht noch sehr gut, das ist nicht immer nachvollziehbar. In so einer Situation hilft es aber nicht, negativ zu werden“, sagt der ehemalige U-Nationalspieler.

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Vor dem schweren Spiel am Sonntag beim SV Lippstadt (Liebelt-Arena, 15 Uhr) muss Westerhoff wieder Entscheidungen treffen, die ihm nicht leicht fallen werden. Entscheidend sind dafür neben der taktischen Ausrichtung auch die individuelle Trainingsleistung und ein Aspekt, den die Spieler nur bedingt beeinflussen können: Westerhoffs Bauchgefühl. „Manchmal hat ein Trainer das Gefühl, dass es die elf Spieler sind, bei denen es an diesem Wochenende am besten zusammenpasst“, sagt der 38-Jährige. Die Spieler müssten ihm, genauso wie er es selbst tut, bei diesem Gefühl einfach vertrauen – auch wenn ein Gefühl natürlich auch immer täuschen kann.