Ennepetal. Ein Saisonstart, der sich sehen lassen kann: Ennepetal spielt gegen die neue U21 des VfL Bochum stark auf. Doch einen kleinen sportlichen Aufreger gab es.

War der Ball drin oder war er nicht drin? So richtig konnte Trainer Sebastian Westerhoff das nach dem knappen, aber verdienten Sieg gegen die U21 des VfL Bochum nicht sagen. Und nach dem 2:1 (1:0) zum Auftakt der Fußball-Oberliga war es ihm auch egal, ob der Abschluss seines Stürmers David Vaitkevicius schon hinter oder noch auf der Linie gewesen ist.

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Nach einer Flanke kurz vor der Halbzeit von Ben Binyamin nagelte der Ennepetaler Vaitkevicius den Ball aus kurzer Distanz an die Latte, wovon dieser wohl auf die Torlinie sprang. Doch das spielte am Ende keine große Rolle mehr, weil die Ennepetaler die drei Punkte gegen die Zweitvertretung des Bundesligisten auch ohne den möglichen Treffer holten und am Ende sicher über die Zeit brachten.

Highlights Ennepetal - VfL II

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    Bei einem anderen Ausgang würde Ennepetals Trainer Westerhoff vielleicht anders auf den kurzen Aufreger schauen. Aber so freut er sich nicht nur über das gute Ergebnis, sondern auch über die Leistung seiner Mannschaft gegen „einen guten Oberligisten“, wie er betont.

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    Besonders in der ersten Halbzeit wäre für einen neutralen Zuschauer nicht zu erkennen gewesen, welche Mannschaft mit einem Millionen-Budget gegen einen im Vergleich dazu kleinen Oberligisten spielt. Die Ennepetaler ließen kaum etwas zu, schlugen dafür vorne aber eiskalt zu. Bereits nach neun Minuten ließ Maxwell Bimpeh es für den TuS nach einer Ecke mit dem Kopf klingeln.

    TuS zeigt direkt seine Standardstärke

    Auffällig: Eckenschütze Robin Gallus hielt schon beim Weg zur Fahne auffällig lange beide Hände in die Luft. Vor der Ausführung tat er das dann ein zweites Mal. „Was das genau bedeutet, sage ich nicht. Aber wir haben in der Vorbereitung schon viele Tore nach Ecken geschossen. Auch letzte Saison war das so, das zählt schon mit zu unseren Stärken“, sagt Westerhoff zu der einstudierten Variante.

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    Wie ungefährlich der VfL zunächst war, wurde in der 13. Minute deutlich, als Lennart Koerdt aus der Distanz ein Schüsschen abfeuerte und sich TuS-Keeper Marvin Weusthoff lediglich locker hinlegen musste, als würde er zu Bett gehen. Ennepetal machte dagegen Druck und Vaitkevicius scheiterte nach einer halben Stunde am Fuß des Bochumer Keepers. Dann kam die besagte strittige Szene, wo der Abschluss wohl knapp nicht hinter der Linie war.

    Ennepetal beim 2:0 im Glück

    Nach der Pause kam Bochum dann besser in die Partie, musste allerdings trotzdem den zweiten Gegentreffer schlucken. Eine harmlose Flanke von Robin Gallus fällt einem Bochumer Verteidiger vor die Füße, aber er kriegt den Ball nicht unter Kontrolle und fälscht ihn in die Mitte ab – genau vor die Füße von Binyamin, der nur noch am Keeper vorbeischieben muss (56.). „Natürlich war das glücklich, aber da muss man auch erst einmal hinterhergehen. Andere Spieler bleiben in dem Moment stehen“, lobt Westerhoff den Torinstinkt seines Spielers.

    TuS Ennepetal - VfL Bochum U21
    Die Arme nach oben gerissen: Ennepetals Trainer Sebastian Westerhoff jubelt über den Sieg gegen die Bochumer U21. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

    So hatten sich die Bochumer ihre Rückkehr in die Oberliga nicht vorgestellt. Nachdem der VfL neun Jahre keine Reserve hatte, kehrte die neu gegründete unter großem Protest der etablierten Ligarivalen in die Oberliga zurück. Und kassiert direkt eine bittere Pleite.

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    Doch trotz der eigentlich komfortablen 2:0-Führung drohte das Spiel dennoch zu kippen. Ausgangspunkt war der Bochumer Anschluss durch Semin Kojic, der nach einem Steckpass von Luca Bernsdorf am TuS-Keeper Weusthoff vorbeischob (62.)

    Wenige Minuten später tauchte dann nach einer Flanke aus dem Halbfeld erneut ein Bochumer vor Weusthoff auf, der allerdings in höchster Not im direkten Duell mit dem Fuß den Ausgleich verhinderte. Die restlichen Minuten überstanden die Ennepetaler dann ebenfalls und haben damit einen Auftakt nach Maß in die neue Oberliga-Saison gefeiert.

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