Gevelsberg. Nach der schlimmen Verletzung melden sich ihre Jugendtrainer und die Lokalfußballer zu Wort. An einer Sache haben sie keinen Zweifel.
Es waren dramatische Szenen, als die Gevelsbergerin Lena Oberdorf nach einem Zweikampf zu Boden ging und laut aufschrie. Humpelnd und mit Tränen ging es für die deutsche Fußball-Nationalspielerin beim 4:0-Sieg gegen Österreich vom Feld. Die schlimmsten Befürchtungen sind mit einer Verletzung am Kreuz- und Innenband eingetroffen, sodass sie die Olympischen Spiele in Frankreich verpassen wird. In der Heimat sorgt das Olympia-Aus von ihr, die nun vom VfL Wolfsburg zum FC Bayern München wechselt, für großes Mitgefühl, aber auch für viele aufmunternde Worte.
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„Mit tut das so leid. Es wäre eine tolle Plattform gewesen, wo sie allen ihre Klasse und dass sie zu den Besten der Welt zählt nochmal hätte zeigen können. Es fehlt der deutschen Mannschaft jetzt auch ein wichtiger Baustein“, bedauert etwa ihr ehemaliger Jugendtrainer Adnan Yalcinkaya, der sie beim TuS Ennepetal trainiert hat, die Verletzung. Er ist sich aber auch sicher: „Lena steckt das weg, sie ist im Kopf schon so weit, dass sie nach vorne schauen wird und es werden noch einige Turniere kommen.“
Eine ganz andere Art der Betroffenheit
Ähnlich sieht das auch Siegfried Flüshöh, der sie zusammen mit Yalcinkaya beim TuS Ennepetal in ihren Kindertagen einst trainierte. „Das ist natürlich sehr schade und ich wünsche ihr beste Genesung, aber das wird sicherlich nicht die letzte Olympiade für sie gewesen sein“, sagt er.
„Die Geschwindigkeit mit der sie es in die Nationalmannschaft und Bundesliga geschafft hat, macht einen echt stolz. Vor allem, weil ihr Werdegang ja auch durch die heimischen Vereine ging.“
Auch Willi Vering, Trainer beim Frauenfußballverein FFC Ennepetal, hat die Nachricht tief getroffen. „Es ist eine ganz andere Betroffenheit als bei irgendeiner anderen Bundesliga-Spielerin. Zumal ich die Familie kenne und ihren Weg schon lange mit Aufmerksamkeit verfolge“, sagt er.
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Aber bei ihm überwiegt bei allem Schock und Mitgefühl vor allem auch der Stolz, dass die Gevelsbergerin überhaupt schon so weit gekommen ist. „Die Geschwindigkeit mit der sie es in die Nationalmannschaft und Frauen-Bundesliga geschafft hat, macht einen echt stolz, vor allem weil ihr Werdegang ja auch durch die heimischen Vereine ging“, betont er. Der Trainer ist sich sicher, dass die Verletzung sie nicht groß aus der Bahn werfen wird. „Es ist ihre erste schwere Verletzung und ich kann nicht in ihren Kopf gucken. Sie wird aber wahrscheinlich eine Zeit brauchen, um damit mental umzugehen. Dann wird sie sich aber zurück kämpfen. Ich finde es generell auch sehr bewegend, dass nach Alexandra Popp die nächste Spielerin aus dem Kreis so groß Karriere macht“, sagt Vering.
So geht es für die deutsche Mannschaft weiter
Für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft geht es jetzt ohne Oberdorf bei den Olympischen Spielen um Medaillen. Am Donnerstag (25. Juli) startet die DFB-Elf mit ihrem ersten Spiel gegen Australien. Danach folgen die Partien gegen die USA (28. Juli) sowie Sambia (31. Juli).