Gevelsberg. In einer Dokumentation spricht die Fußball-Nationalspielerin aus Gevelsberg über Druck, Olympia und ihre Anfänge im heimischen Garten.
Fragend steht Lena Oberdorf in dem Garten ihres Elternhauses in Gevelsberg. „Warum haben wir keine Tore mehr, aber einen Basketballkorb“, sagt sie in Richtung ihrer Mutter Bettina. Die seien verrostet, der Korb eben nicht, entgegnet diese ihrer Tochter daraufhin. Wer sehen möchte, wo und wie die Fußball-Nationalspielerin in Gevelsberg aufgewachsen ist, kann das aktuell in der neuen Sportschau-Dokumentation „All Eyes on me: Lena Oberdorf und der Hype“ sehen, in der die 22-Jährige private Einblicke in ihr Leben und ihren Umgang mit der medialen Öffentlichkeit gibt.
„Sie hat riesen Qualitäten. Erstens ist sie intelligent und der nächste Punkt ist, dass sie einfach eine gute Einschätzung hat“, findet nicht nur Bundestrainer Horst Hrubesch wohlwollende Worte über die Gevelsbergerin, die seit ihrer Rückkehr nach der Verletzungspause nicht mehr aus der DFB-Elf wegzudenken ist. Mit ihrer beherzten wie für sie typischen Balleroberung und folgenden Torvorlage im wichtigen Nations-League-Spiel gegen die Niederlande hat Oberdorf großen Anteil daran, dass die deutschen Fußballerinnen bei den Olympischen Spielen in Paris ab dem 25. Juli mit um die Medaillen spielen werden. „Das will man nicht verpassen“, sagt Oberdorf in der Dokumentation, die genau zwei Wochen vor dem Turnierbeginn in der ARD-Mediathek veröffentlicht wurde.
So geht Lena Oberdorf mit Druck um
Die Gevelsbergerin, und das ist nicht erst seit dieser Dokumentation klar, ist eines der Gesichter des deutschen Frauenfußballs und gilt auch nicht erst seit gestern als einer der besten Spielerinnen der Welt. Ihre Art und Weise zu spielen und ihre Klasse auf dem Feld sorgen natürlich auch für mediale Aufmerksamkeit, die mitunter auch zu großem Druck führe. Manchmal, so sagt Oberdorf während der Doku, sei dieser Druck vor einem Spiel durchaus beklemmend.
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Das sorgt auch bei ihr schon einmal für Unsicherheiten, auch wenn sie sich diese nicht oft ansehen lassen würde. Um den Umgang mit ihrer Öffentlichkeit und dem daraus entstehenden wie empfundenen Druck umzugehen, arbeitete Oberdorf vor ihrem Wechsel zum FC Bayern München mit dem Sportpsychologen Robin Joostens vom VfL Wolfsburg zusammen. Neben dieser professionellen Unterstützung sei auch die Musik ein wichtiges Mittel in ihrem Leben, um Emotionen beispielsweise vor einem Spiel zu kanalisieren. „Musik vor dem Spiel ist sehr wichtig“, sagt sie. Dabei setzt Oberdorf auf Songs, die sie pushen und mental unterstützen, die ihr gut zureden und ihr Bestätigung geben.
Oberdorf erzählt von Anfängen in der Heimat
Ihr Weg zu einer der besten Fußballerinnen der Welt wird in der Dokumentation ebenfalls nachgezeichnet. Bilder in ihrem Kinderzimmer aus ihrer Zeit bei der TSG Sprockhövel sind zu sehen. Ihr Spiel, so sagt Oberdorf, sei bis heute durch das Zusammenspiel mit den Jungs seinerzeit geprägt. Außerdem berichtet die Gevelsbergerin, während sie über den Schulhof der Grundschule Strückerberg flaniert, wie sie dort einst zur Schule gegangen und im Sportunterricht auch schon einmal von ihrem ehemaligen Sportlehrer umgegrätscht worden sei.
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Es sind private Einblicke, die Lena Oberdorf und auch ihre Eltern Frank und Bettina dem Kamerateam gewährt haben, die allerdings auch gut nachvollziehbar zeigen, wie aus der jungen Gevelsbergerin, die sich gegen Jungs durchsetzen musste, eine so gute Fußballerin geworden ist.
Die gesamte Dokumentation finden Sie hier.