Holzwickede/Ennepetal. Die Rückkehr von Imre Renji zum TuS führte zwei Spiele lang zum Erfolg. Warum der Oberligist nun in der Tabelle der Abstiegsrunde abgerutscht ist
Die zweite Amtszeit von Imre Renji beim TuS Ennepetal hatte so begonnen, wie sich das Trainer und Verantwortliche vorgestellt hatten. Zwei Siege und kein Gegentor standen zu Buche, die Form schien rechtzeitig vor den entscheidenden Wochen der Fußball-Oberliga-Saison zu stimmen. In dieser Woche aber drehte sich der Wind: Erst das 2:2 gegen Vreden im Nachholspiel am Donnerstag, und nun die 4:2 (1:1)-Niederlage beim Vorletzten Holzwickeder SC. Zwei Spiele, sechs Gegentore, nur ein Punkt. Der TuS Ennepetal muss wieder richtig zittern.
Dabei hatte in Holzwickede alles so gut angefangen. Nach einer Drangphase der Gastgeber beruhigte sich das Spiel, ehe der bereits am Donnerstag erfolgreiche Ibrahim Lahchaychi eine Unachtsamkeit der gegnerischen Verteidigung eiskalt ausnutzte und die Ennepetaler überraschend in Führung brachte (20.). Nach einem langen Ball nutzte der pfeilschnelle Lahchaychi ein Missverständnis zweier Holzwickeder, fing den Ball ab und spitzelte das Spielgerät über den herausstürmenden HSC-Torwart Kevin Beinsen ins Netz.
Bengsch gleicht aus
Anschließend diktierten die Ennepetaler das Spielgeschehen, große Gelegenheiten die Führung auszubauen entstanden aber nicht. Und so kamen die Holzwickeder zurück in die Partie, als ein Freistoß von der rechten Angriffsseite einmal quer durch den Strafraum flog und bei Mathieu Bengsch landete. Der schaltete schnell und traf aus halblinker Position zum nicht unverdienten 1:1-Ausgleich (31).
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Die Anfangsphase der zweiten Halbzeit hatte es dann in sich. Erst brachte Robin Schultze die Gastgeber mit 2:1 in Führung (52.), ehe Marius Müller für den TuS Ennepetal wieder egalisierte. Nach einer Hereingabe stand der Stürmer goldrichtig und hatte keine Probleme, den Ball über die Linie zu drücken, nach dem sein Mitspieler Nils Nettersheim das Spielgerät nicht richtig traf und damit ungewollt auflegte (54.). Lange freuen konnten sich die Ennepetaler über diesen Ausgleich dann allerdings nicht, denn Holzwickede ging nur vier Minuten später durch den zweiten Treffer von Matthieu Bengsch wieder in Führung (58.).
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In der Folge drückten die Ennepetaler, kamen zu der ein oder anderen guten Gelegenheit – nur sollte es nicht mehr für den Ausgleich reichen. Und so sorgte Andres Gerardo Gomez Dimas nach einem Abschlag über das gesamte Spielfeld für die Entscheidung, als er in der zweiten Minute der Nachspielzeit Marvin Weusthoff keine Abwehrchance ließ. „Alle Tore wären eigentlich leicht zu verteidigen gewesen. Darüber werden wir reden müssen“, ärgerte sich Imre Renji über die vier Gegentore. Die Niederlage sei laut des TuS-Coaches auch in der Höhe verdient.
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Für den TuS Ennepetal wird es damit wieder deutlich ungemütlicher in der Abstiegsrunde. Statt einem satten Polster auf die gefährlichen Plätze, sind die Ennepetaler wieder auf einem Relegationsplatz angelangt. Vor allem defensiv hat der TuS einiges zu wünschen offen gelassen. „Wir kassieren drei Gegentore nach Standards, da ist die Zuteilung eigentlich klar, da müssen wir präsent sein“, sagt Renji. Große Zeit, Abläufe einzustudieren, bleibt nicht. Bereits am kommenden Donnerstag kommt die TSG Sprockhövel zum Derby ins Bremenstadion.