Ennepetal. Tim Salzmann hält 270 Hühner auf dem Reiterhof seiner Familie. Ihre Eier sollen künftig auch im Supermarkt landen.
Tim Salzmann vom Fußball-Kreisligisten TuS Ennepetal II hat sich vor kurzem tierischen Nachwuchs zugelegt. Insgesamt 270 Hühner spazieren seit einigen Wochen auf dem Reiterhof seiner Familie herum. Diese sind in einem mobilen Hühnerstall untergebracht und produzieren nachhaltige Eier. Diese sollen, so der Wunsch des Innenverteidigers, in Zukunft auch im Supermarkt in den Regalen stehen.
Dass es überhaupt soweit gekommen ist und er seit ein paar Monaten massenhaft Hühner sein Eigen nennt, stand allerdings lange Zeit auf der Kippe. „Wir hatten anfangs große Sorgen, wie wir die ganzen Eier verkaufen sollen“, erzählt der 21-jährige Sportler zu den ersten negativen Gedanken, welche vor der Anschaffung bei ihm und seiner Familie aufgekommen sind. Schließlich legen seine Tiere ungefähr 250 Eier pro Tag. „Wir haben dann eine Nacht darüber geschlafen und hatten immer noch große Bauchschmerzen“, berichtet er aus seinem damaligen Innenleben.
Vollautomatischer Hühnerstall
Auch die ursprüngliche Begeisterung von einer Landwirtschaftsmesse im vergangenen Jahr konnte nicht über die Sorgen hinwegtrösten. Damals stieß Salzmann mit seiner Familie zum ersten Mal auf das besagte Hühner-Mobil – ein bewegbarer und vollautomatischer Hühnerstall. „Wir waren davon sehr fasziniert und hatten uns bereits über alles informiert“, erzählt der Fußballer. Weil sie jedoch nicht wussten, ob der Plan umsetzbar ist, legten sie die Idee und das erste Modell mit 180 Tieren zunächst wieder zu den Akten.
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Erst vier Wochen später hörte Salzmann von einem zweiten Modell, das den Kicker mehr angesprochen hat. Dieses hatte mit 270 Hühnern noch einmal deutlich mehr Tiere. Die Angst, auf den ganzen Eiern am Ende sitzen zu bleiben, war somit noch einmal größer. Dennoch konnte Salzmann nicht widerstehen: „Die Idee hat mich dann doch nicht losgelassen und das zweite Modell war noch selbstständiger als das erste“, erklärt er.
In den ersten Tagen mussten sich der frischgebackene Eierproduzent und seine neuen Tiere dann erst einmal miteinander anfreunden. „Am Anfang habe ich viel mit ihnen gesprochen, damit sie sich an Menschen gewöhnen. Mittlerweile sitzen sie auch auf meiner Schulter oder picken in meine Kamera, wenn ich Fotos schießen will. Die Hühner laufen mir auch immer hinterher und sind sehr zutraulich geworden“, berichtet Salzmann über die Kennenlernphase mit den Nutztieren.
Dass er viel Liebe in die Eierproduktion steckt, soll sich auch im Geschmack niederschlagen: „Uns haben schon sehr viele Kunden gesagt, dass unsere Eier besser schmecken als die aus dem Supermarkt“, berichtet der Fußballer. Ein Grund dafür könnte auch die artgerechte Haltung sein. Denn die Tier bekommen gentechnikfreies Futter und dürfen den ganzen Tag draußen herumlaufen.
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Das alles hat auch schon einige von Salzmanns Mitspielern vom TuS Ennepetal auf den Plan gerufen. „Ein paar haben sich schon bei mir gemeldet und denen bringe ich dann immer Eier zum Training mit“, sagt der junge Fußballer. Die meisten Produkte verkauft er allerdings noch bei sich am „Singerhof“. Dort gibt es eine Eierhütte, bei der sich die Kunden auf Vertrauensbasis selbst bedienen können.
Gespräche mit einem lokalen Geschäft
Bei diesem einen Verkaufsstandort direkt am Reiterhof soll es aber nicht bleiben. In Zukunft möchte der Ennepetaler seine Eier nämlich auch im Supermarkt an die Kunden bringen. „Uns ist dabei wichtig, dass die Menschen Eier von glücklichen Hühnern bekommen“, meint Salzmann. Erste Gespräche hat er mit einem lokalen Geschäft bereits geführt. Bis es soweit ist, kann es allerdings noch etwas dauern.