Ennepetal. Neun Spiele wird einer beim TuS Ennepetal auf der Bank das Sagen haben, der den Verein bestens kennt. Das sagt Imre Renji zu seiner Rückkehr.
Der TuS Ennepetal hat eine Lösung auf der Trainerbank für den Rest der Saison gefunden. Wie der Sportliche Leiter und Interimstrainer Thomas Riedel gegenüber dieser Zeitung am Montagabend bestätigte, kehrt Imre Renji bis zum Saisonende auf die Bank des Fußball-Oberligisten zurück. Der 45-Jährige trainierte den TuS bereits vier Jahre und soll in den verbleibenden neun Spielen den Klassenerhalt realisieren.
Damit haben die Ennepetaler einen Nachfolger für den vor zwei Wochen entlassenen Alexander Thamm gefunden. Thamm wurde nach der enttäuschenden Vorstellung gegen den damaligen Tabellenvorletzten RSV Meinerzhagen samt 0:3-Niederlage von seinen Aufgaben beim Oberligisten freigestellt. In der Zwischenzeit hatten Thomas Riedel und Co-Trainer Björn Sobotzki seine Tätigkeiten übernommen, unter anderem auch beim 3:0-Sieg am Ostermontag gegen den TuS Haltern.
Verlegungen sorgen für Klarheit
Thomas Riedel zeigte sich begeistert von der Lösung, die der Verein so kurzfristig nun präsentieren konnte. „Imre war unsere Wunschlösung. Da er aber nun im Urlaub war und wir ihn nicht für nur sieben Spiele auf der Bank haben wollten, hatten wir erst einmal Abstand von dieser Idee genommen“, berichtet der Sportliche Leiter. Durch die coronabedingte Absage des Spiels gegen die SG Finnentrop/Bamenohl und das ebenfalls verlegte Spiel am Gründonnerstag gegen die SpVgg. Vreden hat Renji nun aber noch neun Spiele Zeit, den TuS Ennepetal vor dem Abstieg in die Westfalenliga zu retten.
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Für Renji selbst ist die Rückkehr zum TuS Ennepetal ein Herzensprojekt, für das er eine Ausnahme machte. „Ich hatte in den vergangenen Jahren immer wieder Anfragen, auch aus der Oberliga“, sagt der 45-Jährige im Gespräch mit dieser Zeitung. Zuletzt war Imre Renji nämlich ohne einen Trainerjob. Nach seinem Engagement im Bremenstadion war Renji als Trainer des Niederrhein-Oberligisten SSVg. Velbert, ehe er dort nach einem Jahr sein Amt niederlegte. Aushilfsweise sprang er dann noch bei einem Landesligisten ein, ehe er sich seit 2019 anderen Dingen in seiner Freizeit zuwandte. „Ich habe viel Tennis gespielt“, sagt er.
Das ist die Bilanz von Imre Renji als TuS-Trainer
Imre Renji stand bei 136 Spielen des TuS Ennepetal in der Oberliga an der Seitenlinie.46 Siege, 37 Remis und 53 Niederlagen ergeben einen Schnitt von 1,29 Punkten pro Spiel.Nach Platz zwölf im ersten Jahr wurde der TuS unter Renji zwei Mal Neunter (16/17, 14/15) und einmal Elfter (15/16).
Der Kontakt zum TuS Ennepetal aber riss nie ab, immer wieder sprach Imre Renji mit Thomas Riedel und einigen Spielern, die auch heute noch für den TuS auflaufen. Genau deswegen scheint die Verpflichtung des A-Lizenz-Inhabers konsequent. So spielten beim Sieg in Haltern gleich acht Spieler, die bei Renji bereits zwischen 2013 und 2017 im Aufgebot der Ennepetaler standen. Spieler wie Abdulah El Youbari, Nils Nettersheim oder Marvin Weusthoff waren bereits damals wichtige Säulen. In allen vier Jahren unter Renji erreichte der TuS mal sehr sicher, mal weniger sicher den Klassenerhalt in der fünfthöchsten Spielklasse.
Renji setzt auf die Defensive
Genau das wird auch in den verbleibenden neun Spielen in dieser Spielzeit das Ziel sein. „Der erste Schritt in die richtige Richtung wurde ja am Sonntag gemacht, darauf lässt sich aufbauen“, findet Renji. Wichtig sei es in den kommenden Wochen vor allem, die Basics des Fußballs einzuschärfen und an erste Stelle zu setzen. „Am einfachsten ist ein Fußballspiel zu gewinnen, wenn wir zu Null spielen“, sagt Renji. Das wiederum soll nicht bedeuten, dass er mit seinem Team nur mauern möchte. „Wir werden auch versuchen, Fußball zu spielen“, so der Interimstrainer.
Im Sommer will sich Renji allerdings wieder vermehrt seiner neuen Leidenschaft dem Tennis zuwenden. Ein mögliches Engagement als Co-Trainer des im Sommer übernehmenden Dragan Petkovic schließt Renji aus. „Ich werde ihm aber berichten, wie es um die Mannschaft steht“, sagt er. Doch bis dahin hat er noch eine Aufgabe zu erfüllen, deren Schwere er sich bewusst ist.