Gevelsberg/Ennepe-Süd. So will Vogelsang künftig um Spieler werben.
Immer wieder werben sich die heimischen Fußballvereine die Spieler gegenseitig ab. Oft hinter dem Rücken der Verantwortlichen, ohne dass sie den anderen Verein über die Gespräche informieren. Dann erfährt der Verein erst, dass sein Spieler geht, wenn alles schon in trocken Tüchern ist. A-Ligist FC Gevelsberg-Vogelsang hat das kritisiert und will in Zukunft einen anderen Weg gehen: Wenn sich die Gevelsberger Oststädter für einen Spieler interessieren, wollen sie zukünftig als erstes dem Verein Bescheid geben, bevor sie mit dem Spieler verhandeln.
Anlass die Winterwechsel
Ein Anlass war, dass im Winter Ian Mösta den FC Gevelsberg-Vogelsang Richtung TuS Haßlinghausen verlassen hatte. Das kam überraschend, weil Mösta nach Angaben des Vereins dem FC seinen Verbleib zugesagt habe. Die Abmeldung erreichte Gevelsberg-Vogelsang ohne vorherige Ankündigung. Die Verärgerung über diese Vorgehensweise war am Hundeicken groß. Der Vorwurf: Haßlinghausen habe mit Mösta Gespräche geführt, ohne die Gevelsberger darüber in Kenntnis zu setzen. So ähnlich sei das auch mit dem ehemaligen Sportlichen Leiter Philipp Wiesner abgelaufen, so Vorsitzender Thomas Jakobi. Wiesner hat den Verein ebenfalls im Winter verlassen. Er wechselte zum SSV Hagen. Auch hier kam die Abmeldung plötzlich, unerwartet, ohne vorherige Absprachen.
Dabei sehen die Verantwortlichen aus Vogelsang die „Schuld“ nicht bei den Wechselwilligen wie Mösta und Wiesner oder den Vereinen wie Haßlinghausen und SSV, sondern „es hat sich im Amateurfußball diese Vorgehensweise etabliert“, so Jakobi. „Das ist keine gute Art, wenn man Spieler so abwirbt. Wir müssen uns an die eigene Nase fassen, in der Vergangenheit haben wir das auch gemacht.“
Nun will der FC Gevelsberg-Vogelsang bei diesen Routinen nicht mehr länger mitspielen. Der Verein hat aus den beiden Abgängen seine Lehren gezogen und will in Zukunft einen komplett anderen Weg gehen als seine Konkurrenten.
Das bedeutet: Wenn sich Vogelsang in Zukunft für einen Spieler interessiert, dann will der Verein vom Hundeicken zunächst dem Verein des Spielers Bescheid geben, bevor sie mit diesem Gespräche über einen möglichen Wechsel führen.
Das ändert zwar an den Wechseln im heimischen Fußball nichts, dass weiß auch Jakobi, aber es bringe mehr Anstand mit sich. Außerdem erkennt Jakobi einen Nebeneffekt: „Man kann sich dann im Vorfeld bei dem anderen Verein über den Spieler erkundigen. Dann erfahren wir, wie er so drauf ist, bevor wir ihn in unsere Mannschaft holen.”
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