Ennepetal. Mit einer der schlechtesten Leistungen in dieser Saison beendet der TuS Ennepetal die Oberliga-Vorrunde. In der Abstiegsrunde wird es nun eng.

Für Ennepetals gesperrten Kapitän Abdulah El Youbari war die Leistung seiner Mitspieler im Nachholspiel am Donnerstagabend schnell eingeordnet. „Das war heute Arbeitsverweigerung“ – und damit brachte er die Vorstellung des Fußball-Oberligisten TuS Ennepetal bei der 0:3 (0:2)-Niederlage gegen den Tabellenvorletzten RSV Meinerzhagen auf den Punkt. Und auch wenn sein Trainer Alexander Thamm nach der Begegnung das Wort „Arbeitsverweigerung“ zu hart fand, wusste Thamm genau, wie wenig sein Team in den 90 Minuten zuvor abgeliefert hatte.

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Die Sorgen um den Klassenerhalt werden damit bei den Ennepetalern nicht geringer. Pünktlich vor dem Start in die entscheidenden Wochen, mit dem am Donnerstagabend nach Abpfiff immer noch unklaren Programm am kommenden Wochenende, zeigten die Ennepetaler eine erschreckend schwache Vorstellung. Für einen Sieg kam der TuS zu keinem Zeitpunkt in Frage, denn die Gäste aus Meinerzhagen konnten sich auf die in den vergangenen Wochen immer wieder auftretenden individuellen Fehler der Gastgeber verlassen.

Drei Fehler bei allen Ennepetaler Gegentoren

So wie beim 0:1 nach nicht einmal 20 gespielten Sekunden. Stefan Siepmann ließ sich das Spielgerät abluchsen, Meinerzhagen kam zum Abschluss, den Ennepetals Schlussmann Marvin Weusthoff gerade noch abwehren konnte – nur damit ihn Ansgar Pflüger aus kurzer Distanz im Tor unterbringen konnte.

Nach dem 0:2 ruft Meinerzhagens Akhabach (ganz links) seine Mitspieler zum Jubel. Ennepetals Spieler sind dagegen geschockt.
Nach dem 0:2 ruft Meinerzhagens Akhabach (ganz links) seine Mitspieler zum Jubel. Ennepetals Spieler sind dagegen geschockt. © Marinko Prša

Nicht das erste Mal, dass der TuS bereits in der frühen Phase eines Spiels einen Nackenschlag hinnehmen musste. „Wenn wir den Fuß aufs Spielfeld setzen und direkt in Rückstand geraten, kann das nicht gut sein“, befand auch Thamm nach der Partie. Die Verunsicherung nach dem frühen Gegentreffer setzte sich in der Folge in den Köpfen der Spieler fest – anders ist nicht der kapitale Fehler von Masahiro Enjo kurz vor dem 0:2 nicht zu erklären.

Enjos kapitaler Aussetzer

Statt den Ball zu Weusthoff zurückzuspielen, legte Enjo das Spielgerät dem heranstürmenden Anas Akhabach in den Lauf, der sich nach 20 Minuten mit dem zweiten Treffer des Tages bedankte. Anschließend ließen die Meinerzhagener auch noch einige weitere Gelegenheiten aus, weshalb für den vollkommen harmlosen TuS zumindest noch die Hoffnung auf eine Ergebniskorrektur im zweiten Durchgang bestand.

Die sollte es jedoch nicht geben. Nach ausgeglichenem Start in Hälfte zwei hätte man das Gefühl bekommen können, dass die Ennepetaler das Spiel nun an sich reißen wollten. Doch genau in diese Phase gab es den nächsten Dämpfer, bei dem dieses Mal Schlussmann Weusthoff beim leicht abgefälschten Schuss von Richard Dissing keine gute Figur machte (53.).

Thamm will am Wochenende spielen

Damit war die Begegnung entschieden, ein großes Aufbäumen der Elf von Alex Thamm gab es nicht mehr. „Wenn wir nur einmal auf das gegnerische Tor schießen, kann ich nicht von einem guten Spiel sprechen“, wusste der Ennepetaler Trainer nach der Partie. Mit Ausblick auf das noch unklare kommende Wochenende hofft er, dass sein Team nicht die Mannschaft sein wird, die spielfrei haben wird. „Wir wollen spielen und diese Leistung geraderücken. Das war auch der Tenor in der Kabine“, sagt Thamm. Viel schlechter als am Donnerstagabend kann es eigentlich nicht mehr werden.