Schmallenberg. Der Vorsprung auf die Abstiegszone ist auf einen Punkt geschmolzen: Merso Mersovski wählt nach 1:6 klare Worte beim SV Schmallenberg/Fredeburg.

Manchmal sagt die Mimik mehr aus als tausend Worte. Als es aus Sicht des SV Schmallenberg/Fredeburg gegen den BSV Menden in der Fußball-Landesliga 2 bereits 0:5 stand, lehnte sich Trainer Merso Mersovski verzweifelt über seinen Trainerstuhl ab, und auch sein diesmal gesperrter Bruder Emil Mersovski schlug die Hände vor das Gesicht. Bereits zur Pause hatten die Schmallenberger mit 0:4 hintengelegen. Am Ende verlor die Heimmannschaft mit 1:6 (0:4) und rutschte auf den zwölften Tabellenplatz ab. „Das war eine verdiente Klatsche“, sagte Merso Mersovski nach dem Abpfiff und wurde dann deutlicher.

Verletzungspech schlägt zu

Dabei hatten die Hausherren in den ersten 20 Minuten einen guten Eindruck hinterlassen. Sie versuchten, die Partie zu kontrollieren, und nach Ballverlust pressten die Schmallenberger solange, bis die Kugel wieder in den eigenen Reihen war. Dann aber kam es zum Bruch im Spiel des SVS. Zunächst musste Elias Müller verletzungsbedingt ausgewechselt werden (Verdacht auf Bänderriss). Danach schlug der Tabellenzweite zur 1:0-Führung zu. Nach einem Steckpass in die Spitze scheiterte Paul-Johan Schmöle zunächst noch an Keeper Francesco Lattanzi, doch der Abpraller landete direkt vor den Füßen von Nils Essmann, der den Ball ins freie Tor schoss. Das 2:0 für den BSV, fünf Minuten später, war dann eine Kopie des ersten Treffers. Erneut wurde der erste Abschluss von Lattanzi gehalten, doch wieder stand ein Mendener parat, in diesem Fall Marcel Hoffmann, der einschob.

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In den Minuten darauf zerfiel die Abwehr des SV Schmallenberg/Fredeburg immer mehr. Hoffmann erzielte das 3:0 aus spitzem Winkel und baute die Führung weiter aus. Danach fing sich die Mersovski-Elf kurz und kam durch Hamoudi Mohammed Atwi zu einem Abschluss. Unmittelbar darauf traf zudem Philipp Strasburger den Pfosten nach einem Freistoß. Das letzte Tor vor der Pause erzielte Paul-Johan Schmöle für den Gast, nach einem präzisem Steckpass von Tim Kießler.

Die Uhr tickt für den SV Schmallenberg/Fredeburg: Die Mannschaft von Trainer Merso Mersovski rutschte in den Abstiegskampf. 
Die Uhr tickt für den SV Schmallenberg/Fredeburg: Die Mannschaft von Trainer Merso Mersovski rutschte in den Abstiegskampf.  © Unbekannt | Max Friedrich

Kurz nach Wiederanpfiff stellte Essmann mit seinem zweiten Tor auf 5:0 für den BSV, nachdem die Schmallenberger zum wiederholten Mal den Ball im Mittelfeld verloren hatten. Anschließend beruhigte sich das Spiel. Die Schmallenberger bemühten sich, die Begegnung unter Kontrolle zu bekommen, und der Gast verwaltete den Vorsprung.

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Richtig gefährlich wurde keine Mannschaft mehr in den Minuten darauf. Bei den Hausherren erkannte man Ansätze, doch immer wieder waren es Unkonzentriertheiten oder individuelle Fehler, die den Spielaufbau erschwerten. Das 6:0 für den BSV entstand durch eine Einzelaktion von Jan Kießler, der von der rechten Seite in die Mitte zog und eiskalt ins untere rechte Eck abschloss.

Ehrentreffer kurz vor Schluss

Den Treffer für die Schmallenberger erzielte Finn Burmann, nach Vorlage von Visar Rama, drei Minuten vor Schluss. Ein paar Sekunden später hatte Marco Gorges, nach einem schnellen Ballgewinn, die Chance auf das 2:6, doch er scheiterte am gegnerischen Keeper. „Wir haben es nicht geschafft, leidenschaftlich zu spielen. Die Gegentore sind zu einfach gefallen. Wir sind am Boden der Tatsachen angekommen, und jeder in unserem Team, mich eingeschlossen, muss sich hinterfragen, ob er alles tut, um den Abstieg am Ende zu verhindern“, erzählte Mersovski. Weiter geht es für die Strumpfstädter am kommenden Wochenende in Olpe.

Die Aufstellung

SV Schmallenberg/Fredeburg: Lattanzi; Müller (20. Strasburger), Dobbener, Rama, Piechaczek, Fabio Gorges (61. Burmann), Schöllmann, Derouiche (46. Marco Gorges), Atwi (46. Meyer), Habbel, Stinn (46. Fröhlich). - Tore: 0:1 Essmann (28.), 0:2 und 0:3 Hoffmann (33., 36.), 0:4 Schmöle (41.), 0:5 Essmann (51.), 0:6 Kiessler (84.), 1:6 Burmann (87.).