Menden. Tim Brand will nach seinem Kreuzbandriss die SG Menden Sauerland in der Oberliga anführen. So läuft der Wiederaufbau und das sind seine Ziele.
Tim Brand war der große Pechvogel bei den Handballern der SG Menden Sauerland in der vergangenen Saison. Zu Beginn der Spielzeit war der heute 23-Jährige zu den Wölfen gewechselt und nahm bei dem damaligen Drittliga-Team eine tragende Rolle ein. Dann kam die Schlussphase der ersten Halbzeit gegen den Leichlinger TV am 11. Dezember des vergangenen Jahres. Nach einem Zweikampf knickte Brand um und ein Schrei ging durch die Habichthalle.
Der Rückraum-Shooter, der bis zu diesem Zeitpunkt ein überragendes Spiel machte, haute vor Schmerz mit der Faust auf den Hallenboden. Humpelnd verließ er das Parkett. Wenig später stand fest, dass er sich das Kreuzband gerissen hatte und lange Zeit ausfallen würde. Für den Rest der Saison musste er von außen zuschauen und miterleben, wie die Wölfe in die Oberliga abstiegen. Im Gespräch mit der Westfalenpost erzählt er, wie es ihm heute geht und wie es für ihn weitergeht.
Abstieg aus der Zuschauerrolle heraus
„Es war nicht nur ein Kreuzbandriss, auch beide Menisken waren durch“, stellt der in Sundern lebende Handballer klar, um dann aber auch positive Nachrichten zu verkünden. „Mittlerweile geht es mir wieder erstaunlich gut. Das Knie hat sich sehr gut erholt, ich bin körperlich fit. Trotzdem war es kurz nach der Verletzung sehr schwer für mich – vor allem für den Kopf. Ich hatte vorher noch nie in irgendeiner Art und Weise eine größere Verletzung. Aber mit der Zeit bin ich gut aus diesem mentalen Loch herausgekommen“, erklärt Brand, der derzeit eine duale Ausbildung bei der Polizei absolviert. In den vergangenen Monaten war erst einmal Reha angesagt. „Ich habe gelernt, erst einmal kleine Brötchen zu backen. Man versucht das Knie langsam zu bewegen. Das waren die ersten Schritte nach der Operation, die direkt im Januar über die Bühne ging. Mittlerweile kann ich aber wieder laufen, schwimmen, Rad fahren. Auch einige handballtypische Bewegungen sind wieder möglich. Ich bin eigentlich voll im Plan“, erklärt Brand.
Dass die Wölfe ein halbes Jahr später in die Oberliga abgestiegen sind, ohne dass er ihnen helfen konnte, machte für Tim Brand die Sache gleich doppelt bitter. „Ich kannte die Situation nur die Zuschauerrolle einzunehmen gar nicht. Natürlich weiß man nicht, ob es mit mir geklappt hätte noch die Klasse zu halten, aber ich hätte gerne meinen Teil dazu beigetragen.“
Zum Saisonstart vielleicht fit
Das Thema ist für Tim Brand aber mittlerweile abgehakt. Sein Blick richtet sich auf die kommenden Spielzeit, in der die SG Menden Sauerland in der Oberliga an den Start gehen wird. „Erst einmal hoffe ich, so schnell wie möglich wieder auf der Platte stehen zu können. Es ist ja schon eine gute Weile her“, sagt Brand. Am Freitag hatten die Wölfe auch den Trainingsauftakt. Der Plan von Tim Brand ist, wieder voll einzusteigen, sobald es in Richtung der taktischen Vorbereitungen geht. Vorher möchte er sich vorsichtig herantasten. Ein genaues Datum wann er wieder auf dem Platz stehen kann, kann der Rückraum-Shooter nicht nennen, es ist aber durchaus möglich, dass er im ersten Saisonspiel schon dem neuen SG-Trainer Andy Palm zur Verfügung stehen wird.
Tim Brand hat klare Ziele für die kommenden Spielzeit. „Ich möchte ganz schnell zu meiner alten Stärke zurückfinden. Mit der Mannschaft muss man schauen, wie wir in der Oberliga in der neuen Konstellation zusammenfinden. Wir wollen aber schon oben mitspielen.“