Menden. Die Drittliga-Handballer spielen gegen den Leichlinger TV 26:26-Unentschieden. Dabei erzielen die „Wölfe“ den Ausgleich mit der Schlusssirene.
In einem echten Herzschlagfinale haben sich die Drittliga-Handballer der SG Menden Sauerland in ihrem Heimspiel gegen den Leichlinger TV einen Punkt erkämpft. In der allerletzten Sekunde machten sie den Ausgleich zum 26:26 (12:13)-Unentschieden. Doch den Punktgewinn mussten die „Wölfe“ teuer bezahlen, denn bereits zum Ende der ersten Halbzeit musste Rückraum-Shooter Tim Brand verletzt vom Platz. Nach Abpfiff stand noch nicht fest, wie schlimm die Verletzung ist und wie lange er ausfallen wird.
Schockmoment nach 27 Minuten
Die SG kam in diesem Spiel nur langsam aus den Startblöcken. Nach fünf Minuten, die von vielen Fehlern im Passspiel und im Abschluss geprägt waren, lag das Team von Ingo Stary folgerichtig mit 1:3 hinten. Doch dann kamen die Wölfe besser ins Spiel und erzielten vier Tore in Folge zu einer 5:3-Führung nach knapp neun Minuten. Fortan agierten beide Teams auf Augenhöhe. Es gab wechselnde Führungen mit Höhen und Tiefen auf beiden Seiten, ohne dass sich eines der beiden Teams vorentscheidend absetzen konnten. Nach 27 Minuten war die SG Menden Sauerland dann aber mit 10:13 hinten. Es sollte aber der einzige Drei-Tore-Rückstand der Partie bleiben. Doch in der 27. Minute kam dann der Schockmoment. Tim Brand versuchte sich gegen zwei Gegenspieler durchzusetzen, blieb hängen und verdrehte sich dabei unglücklich das Knie. Er wurde zunächst auf der SG-Bank behandelt. Vor der Halbzeit schafften es die Wölfe mit zwei Treffern den Rückstand auf einen Treffer zu verkürzen. Mit 12:13 ging es dann in die Kabine.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit war dann auch klar, dass es für Tim Brand an diesem Abend nicht mehr weitergehen sollte. Er schaute sich das Spiel von außen an. Doch die Wölfe zeigten sich trotz dieses Verlustes kämpferisch. Dominik Flor erzielte nach 34 Minuten die Führung zum 15:14. In der Folge blieb es weiterhin ein enger Kampf mit wechselnden Führungen. Beide Torhüter erwischten einen guten Tag. Bei der SG erhielt über weite Strecken Kevin Peichert den Vorzug gegenüber Luca Jannack. Und Peichert konnte das Vertrauen, das Ingo Stary in ihn setzte, mit 16 Paraden eindrucksvoll zurückzahlen. Nach 46 Minuten stand es immer noch ausgeglichen 21:21. Den knapp 150 Zuschauern in der Habicht-Sporthalle war spätestens jetzt klar, dass es hier keinen eindeutigen Sieger geben würde. Auch einen 23:25-Rückstand konnten die Wölfe nach einem Treffer von Marcel Tarlinski wieder ausgleichen.
Hitzige Schlussphase
Jetzt waren noch 90 Sekunden zu spielen – und die hatten es in sich. Leichlingen hatte den Ball und die Wölfe steckten ihre letzte Kraft in die Verteidigung. Dann wurde es hitzig, denn das Schiedsrichtergespann übersah, dass der Ball von Leichlingen ins Seitenaus rollte. Anstatt dass es Ballbesitz für die SG Menden Sauerland gab, duften die Gäste den Ball behalten und konnten nur 24 Sekunden vor dem Ende durch ihren Rückraum-Shooter Valdas Novickis, der bei Leichlingen mit sechs Treffern bester Werfer war, das 25:26 erzielen. Daraufhin zog Ingo Stary das letzte Timeout nur 16 Sekunden vor dem Ende. Und er gab seinen Männern die richtige Taktik mit auf den Weg. Schließlich passte Dominik Flor in die Mitte auf Maximilian Klein, der mit der Schlusssirene den Ball im Tor versenkte. Somit es hieß am Ende 26:26.
Ingo Stary hatte nach dem Abpfiff gemischte Gefühle. „Wenn man den Spielverlauf sieht, dann haben wir sicherlich heute einen Punkt gewonnen. Es war von Anfang an ein Spiel auf Augenhöhe. Ich persönlich hatte aber das Gefühl, dass trotzdem noch mehr drin gewesen wäre. Allerdings sind unsere Gedanken bei Tim Brand. Wir hoffen wirklich alle, dass er keine schlimme Verletzung hat, denn das wäre ein herber Verlust für uns. Er ist einer unserer wichtigsten Spieler und er hat auch heute mit fünf Toren in der ersten Halbzeit eine ganz starke Leistung gezeigt“, zeigte sich der SG-Coach nachdenklich.