Sauerland. Profi-Rennstall Team Sauerland hat sich starken Start in Rad-Bundesliga mit Führung in Team-, Einzel-, Berg- und Sprintwertung hart erarbeitet.
Dieses Tabellenbild würde sich Team-Sprecher Jörg Scherf aus Neheim am liebsten konservieren: In der Teamwertung der Rad-Bundesliga 2022 grüßt der Profi-Rennstall Saris Rouvy Sauerland Team die Konkurrenz nach dem Auftaktrennen in Bruchsal von ganz oben. „Der ganze Stress der Vorbereitung hat sich nun ausgezahlt“, so Jörg Scherf nach dem starken Start in die Saison (wir berichteten kurz). Nach einem perfekten Tag führen die Sauerländer Rad-Asse in Mannschafts-, Einzel-, Sprint- und Bergwertung der Liga – mehr geht nicht.
Das war das Bundesliga-Rennen in Bruchsal>>>
Jon Knolle hat den bärenstarken Auftritt der gesamten Mannschaft gekrönt und den Bundesliga-Auftakt in Bruchsal für sich entschieden. Der Youngster gewann das schwere Rennen deutlich vor Jan Hugger und Joshua Huppertz (beide Team Lotto Kern Haus). Mit Johannes Adamietz auf Platz vier, Abram Stockman auf Rang fünf, Michiel Stockman auf Platz acht und Julian Borresch auf Rang zwölf landeten gleich vier weitere Sauerländer in den Top 15 des Bundesliga-Feldes. Lennart Voege und Routinier Per Christian Münstermann erkämpften sich auf der schweren Runde mit den Plätzen 27 und 28 ebenfalls starke Resultate. Damit ging die Team Wertung deutlich ins Sauerland.
Die Bergwertung und das Sprintklassement gewann dazu der Belgier und „Wahlsauerländer“ Abram Stockman. Das Team Sauerland spricht von einer „Sauerland-Show in Baden-Würtemberg“.
So steht es nach Auftakt in der Rad-Bundesliga
In der Teamwertung führt das Team Sauerland nun mit 35 Punkten vor dem Team Lotto Kern Haus (30), Team Sportforum p/b MyFitness Apotheke (26), BIKE AID Development (23) und P&S Benotti (21).Im Einzelklassement führt Jon Knolle (Team Sauerland) mit 210 Punkten vor Jan Hugger (Team Lotto/180), Joshua Huppertz (Team Lotto/163), Abram Stockman (Sauerland/156) und Johannes Adamietz (Sauerland/145)
Im ersten Lauf zur diesjährigen Radbundesliga musste die Rad-Elite knapp 150 Kilometer zurücklegen. Bereits nach circa 15 Kilometern griff Abram Stockman aus dem Feld an. Er erkämpfte sich zusammen mit Jan Kuhn von Lotto Kern Haus einen zwischenzeitlichen Vorsprung von vier Minuten. Erst zur Rennhälfte versuchte der Rest des Fahrerfelds die Lücke wieder zu schliessen. Vor allem das Team P&S Benotti drückte auf das Tempo. Die Mannschaft aus Thüringen verkleinerte die Lücke auf zwei Minuten, doch dann stagnierte der Abstand. Erst als nach knapp 100 Kilometern die Kräfte von Stockmans Fluchtgefährten Kuhn nach und nach schwanden, kam von hinten wieder Schwung ins Feld. Rund acht Kilometer vor dem Ziel wurde dann Abram Stockman von einer Gruppe um die Lotto Fahrer Joshua Huppertz und Jan Hugger gestellt. Komplettiert wurde die Spitzengruppe vom Sauerländer Duo Jon Knolle und Johannes Adamietz.
Im Finale folgte dann ein offener Schlagabtausch zwischen „Lotto Kern Haus“ und den Sauerländern. Vor den letzten bergaufführenden Metern sprintete mit hoher Geschwindigkeit Jon Knolle an allen vorbei. Der 22-jährige rettete sich mit Vorsprung ins Ziel.
„Der ganze Tag ist perfekt gelaufen. Mit dem Angriff von Abram Stockman hatten wir alle anderen früh unter Druck gesetzt und mussten ab dann immer nur noch reagieren. Während sich die anderen Teams in der Verfolgung aufrieben, konnten Knolle und Co ihre gesparte Kraft am Ende voll einsetzen. Unterm Strich haben wir auch von unserem bisherigen Rennprogramm profitiert“, zeigte sich der sportliche Leiter Wolfgang Oschwald begeistert.
Hartes Vorbereitungsprogramm>>>
Profitiert hat das Team Sauerland von der Teilnahme an einem internationalen Rennprogramm in der Vorbereitung. Mit der Tour of Antalya, Tour of Ruanda, Istrien Spring Trophy, Olympias Ronde in Holland und mehreren „Eintagesrennen“ in Holland und Belgien hatte die Sauerländer Mannschaft schon ein sehr umfangreiches Rennprogramm auf dem Tacho: „Wir hatten schon etwas Sorge, dass wir überzogen hatten“, so die Teamleitung. Vor allem die stressige Olympias Ronde in Holland am vorletzten Wochenende habe „die Jungs auch mental ans Limit“ gebracht. Dazu war ein Teil des Teams in der Vorwoche noch zum Team-Camp in Gerona dabei. Jetzt heißt es für das Team Sauerland erstmal kurz durchschnaufen, bevor es am 2. April zur Limburg Classic nach Holland und vom 10. bis 17 April wie schon im Vorjahr zur Türkei Rundfahrt geht. „In Limburg sollen vor allem die jüngeren Fahrer zum Zug kommen“, so Team-Manager Heiko Volkerts aus Eslohe.