Arnsberg/Sundern. Die Handball-Bezirksligisten TV Arnsberg und HV Sundern verlieren am Ende der Saison drei Stützen. Was sie sich zum Abschied wünschen.
Vereinstreue wird bei den sauerländischen Handballklubs eigentlich groß geschrieben. Im Laufe dieser Spielzeit haben allerdings gleich drei wertvolle Stammkräfte verkündet, dass sie kommende Saison ihre Laufbahn in einem höherklassigen Team fortsetzen wollen. Die Rede ist von den Arnsberger Zwillingen Yannick und Phillipp Mähl sowie dem Sunderner Chris Spielmann, die am Freitagabend ab 20.15 Uhr im Bezirksliga-Derby zwischen dem TV Arnsberg und HV Sundern eigentlich Hauptakteure sein sollten. Tatsächlich aber kann nur Linksaußen Yannick Mähl aktiv eingreifen, denn sein Bruder Phillipp kuriert eine Blinddarm-Operation aus, während Spielmann neben seiner Fußverletzung auch noch durch eine Corona-Infektion ausgebremst wurde.
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Die hat ihn so erwischt, dass er gar nicht zum Pressegespräch fähig ist („Ich habe keine Stimme“), sondern seine Gedanken schriftlich formuliert. Und die sind deutlich: „Für mich ist es richtig schei…, dass ich der Mannschaft wieder nicht helfen kann und das vorerst letzte Derby beim TVA verpasse, zumal wir ja durch die zwei Punkte vom Halingen-Spiel jetzt wieder ganz oben dran sind. Ich hoffe, dass die Jungs trotzdem etwas Zählbares in Arnsberg holen.“
TV Arnsberg: Phillipp Mähl als „Co-Trainer“
Phillipp Mähl, der wie Spielmann zur nächsten Saison zur SG DJK Bösperde in die Landesliga wechselt und dort als Regisseur direkt neben dem Halblinken auflaufen wird, hat seine Infektion hinter sich und durfte deshalb als Zuschauer beim Sunderner Match in Halingen beobachten, welche Offensivprobleme der HVS ohne Spielmann hatte. „Ich habe jetzt einen guten Co-Trainer, der mir wertvolle Tipps geben kann“, meint Vater Frank Mähl schmunzelnd.
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Gleichwohl wäre ihm im so wichtigen Nachbarschaftsduell ein einsatzfähiger Regisseur deutlich lieber als ein „Bankflüsterer.“ Die Familie Mähl eint ohnehin der unbedingte Wille, ihre Abschiedssaison zu einem guten Ende zu führen und die Bezirksliga-Zugehörigkeit zu sichern.
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Phillipp Mähls Kommentar zum Vereinswechsel („Ich bin seit meinem sechsten Lebensjahr beim TV Arnsberg. Das ist und bleibt mein Stammverein, zu dem ich wahrscheinlich auch zurückkehren werde. Aber mit fast 27 Jahren wollte ich die Chance, einmal in einem höherklassigen Team zu spielen, nicht schon wieder ungenutzt verstreichen lassen. Bösperde hat viel vor, das Training dort ist anspruchsvoll und bringt mich persönlich weiter“) könnte fast wortwörtlich auch von Bruder Yannick stammen.
Der einzige Unterschied: Yannick Mähl zieht es auch wegen seiner Freundschaft zu Keeper Henrik Basler zum Nachbarn und Landesligisten SG Ruhrtal, dem er im Kampf um den Landesliga-Verbleib die Daumen drückt. Zuvor will Yannick Mähl allerdings am Freitagabend im Derby gegen den HV Sundern mit seinen Trickwürfen vom linken Flügel dafür sorgen, dass der TVA auch im fünften Spiel nacheinander unbesiegt bleibt – und dem Klassenerhalt näher rückt.