Balve. Die neue 2G-Regelung bringt Änderungen in den Balver Fitnessstudios HönneVital und life. Das gilt vor allem für ungeimpfte Mitglieder.

Für das Training im Fitnessstudio ist seit dem 24. November ein 2G-Nachweis notwendig. Sowohl die Besucher als auch die Betreiberinnen des HönneVitals in Balve und des lifes in Garbeck müssen jetzt die Konsequenzen tragen. Die eigentlichen Auswirkungen der neuen Regelungen erfahren jedoch diejenigen, die keinen 2G-Nachweis vorweisen können.

„Ich habe denjenigen angeboten, persönlich mit mir in Kontakt zu treten, um gemeinsam eine Lösung zu finden“, erzählt Andrea Krüger, Inhaberin des lifes. Auch das HönneVital kann nicht mehr allen Mitgliedern den Zutritt erlauben. Anja Dransfeld, Inhaberin des HönneVitals, hatte die letzten Wochen schon mit der Verschärfung der Regeln gerechnet. Auch Andrea Krüger ist nicht überrascht. „Es macht gerade einfach keinen Spaß“, sagt sie. Das Leben und Miteinander in dem Fitnessstudio lebt vom Austausch und dem gemeinsamen Trainieren mit den Mitgliedern. Zu dem familiären Umgang im life gehören zum Beispiel unter normalen Umständen auch herzliche und persönliche Begrüßungen per Handschlag. Zurzeit ist die Betreuung der Trainierenden jedoch nur mit großen Einschränkungen möglich. Diese bedarf nämlich oft auch Körperkontakt, bei dem das Einhalten der Abstände nicht eingehalten werden würden. „Wir können unsere Mitglieder gar nicht richtig korrigieren, wenn sie Übungen falsch ausführen“, erklärt Andrea Krüger.

Kleinere Gruppen

Auch Anja Dransfeld ist nicht zufrieden mit der derzeitigen Situation. Dennoch bleibt sie zuversichtlich und sieht die Situation gelassener als in den vergangenen Lockdowns. Zur Sicherheit reduzierte sie die Teilnehmerzahlen in den Kursen. „Wir machen keine Partnerübungen oder Zirkeltrainings mehr“, berichtet sie. Das schränkt vor allem Kurse wie das funktionale Training oder High Intensity Intervall Training ein. Auch Andrea Krüger halbierte die Teilnehmerzahlen nahezu. „In erster Linie geht es darum, dass sich unsere Mitglieder sicher fühlen“, betont sie.

Um das zu gewährleisten, müssen die Trainierenden auf den Laufwegen im Studio Masken tragen. Nur während einer Übung am Gerät selbst dürfen die Masken abgesetzt werden. Nach der Benutzung müssen die Geräte desinfiziert werden. Das ist in beiden Studios bei allen Mitgliedern bekannt und funktioniert bis auf seltene Ausnahmen sehr gut. „In diesen Fällen weisen die Trainer noch einmal darauf hin“, weiß Anja Dransfeld. Die Duschen, Umkleideräume und die Sauna dürfen jedoch weiterhin unter Einhaltung der Abstände genutzt werden, so Anja Dransfeld. „Ich bin im ständigen Kontakt mit dem Ordnungsamt, um immer auf dem neusten Stand zu sein“, fügt sie hinzu. Dennoch haben die Inhaberinnen ähnliche Erfahrungen in Bezug auf die Besucherzahlen und das Sicherheitsgefühl zu verzeichnen.

Angst vor Schließungen

In den vergangenen Wochen sanken die Besucherzahlen drastisch. Beide vermuten, dass die Mitglieder in ihrem Alltag wieder vorsichtiger und ängstlicher werden und somit die Fitnessstudios meiden. „Ich bin mir sicher, dass es an der 2G-Regelung liegt, da es sonst um diese Jahreszeit immer sehr voll ist“, weiß Anja Dransfeld. Im Gegensatz zum Sommer veränderten sich die Situation und die Inzidenzen stark, was die sinkenden Besucherzahlen erklärt, fügt sie hinzu. Ihr fällt auf, dass überwiegend die unter 30-Jährigen das Studio weiter besuchen und auch bei den Neuanmeldungen größtenteils vertreten sind.

Anja Dransfeld befürchtet stärkere Beschränkungen bis hin zur erneuten Schließung allerdings bereits in wenigen Wochen. „Falls es dazu kommen würde, wäre es gerade für die, die eine feste Sportroutine entwickelt haben und gut im Training sind, sehr schade“, findet sie. Dennoch hofft sie genau wie Andrea Krüger darauf, dass es keinen weiteren Lockdown geben wird. Denn am Ende bleibt immer ein großes Dilemma: So stehen sich die Fitness, die das Immunsystem stärkt und die Beschränkungen, die vor der Erkrankung schützen, immer gegenüber.