Menden/Balve. Wer gerne ins Fitnessstudio geht, musste in den vergangenen Monaten geduldig sein. Wie man sich nach der Pause wieder motiviert.
Seit über einem Jahr sind die Fitnessstudios fast durchgängig geschlossen. Abgesehen Mitte Mai bis Ende Oktober mussten sich die, die sonst zum Trainieren ins Fitnessstudio gegangen sind, von zuhause aus fit halten. Wenn das Training bald wieder erlaubt ist, werden viele Sportler wieder den Weg in die Studios finden.
Aber worauf ist beim Wiedereinstieg in den Trainingsbetrieb besonders zu achten? Und viel wichtiger: Wie kann der innere Schweinehund besiegt werden, um das Training überhaupt wieder aufzunehmen? Andrea Krüger, Inhaberin des Fitnessstudios „life“ in Garbeck und Anja Dransfeld, Geschäftsführerin des Fitnessstudios „HönneVital“ in Balve geben Trainingsalternativen außerhalb des Fitnessstudios, Tipps und Tricks für die Motivation zum Sport und wie man nach einer Pause wieder ins Training starten sollte.
Individuelle Trainingspläne geschrieben
„Wir haben, um die Zeit zu überbrücken, hauptsächlich Trainingspläne für zuhause geschrieben“, erzählt Andrea Krüger. Diese wurden ganz individuell für jeden Trainierenden erstellt und je nach Alter und Leistungsstand angepasst. Hier wurden oft sogenannte Gymsticks integriert.
Gymsticks bestehen aus einer Stange und elastischen Seilen an beiden Enden, sodass durch Festhalten der Stange und Fixierung der Seile ein Widerstand entsteht. So kann man viele unterschiedliche Übungen mit diesem Fitnessgerät ausführen. Im Internet finden sich dazu eine Vielzahl an Erklärvideos und das machte sich auch das Garbecker Studio zunutze. Auf dem eigenen YouTube-Kanal sind verschiedene Videos hochgeladen- von Pilates über Boxtraining bis HulaHoop ist alles dabei.
Onlinekurse und Termintraining
Auch das HönneVital bietet Trainingseinheiten über das Internet an. „Unsere Mitglieder melden sich wie sonst auch zu den Kursen an und bekommen dann einen Link mit den Zugangsdaten“, erklärt Anja Dransfeld. Dann finden die Kurse online im eigenen Wohnzimmer statt. Aber auch sie erstellte in den vergangenen Monaten individuelle Trainingspläne mit Videos zur Erklärung der verschiedenen Übungen. Durch Rückmeldungen ihrer Mitglieder fällt jedoch auch auf, dass die Motivation für Online-Kurse schwindet.
„Es fehlt einfach das Miteinander und die Kommunikation. Das funktioniert über das Internet nicht so gut wie im Fitnessstudio“, berichtet sie. Im Fitnessstudio von Andrea Krüger kommt man dem Alltag jetzt schon ein wenig näher.
Zu zweit fällt das Training leichter
Mit Anmeldung und unter Aufsicht eines Trainers dürfen momentan zwei Haushalte den 800 Quadratmeter großen Außenbereich des Fitnessstudios zusammen nutzen. Auch hier werden Trainingspläne je nach Alter und Trainingsniveau erstellt, um draußen gemeinsam Sport treiben zu können.
Aber auch zur eigenen Motivation hat Anja Dransfeld einen Tipp: „Macht mit Freunden Termine zum zusammen trainieren, spazieren gehen oder joggen aus.“
Inspiration durch Videos im Internet
Denn hat man erst einmal einen Termin vereinbart, fällt es leichter diesen auch einzuhalten. Als weiteren Tipp nennt sie: „Manchmal muss man auch einfach loslegen. Die große Motivation, die man sich erhofft, kommt oft nicht so wie man es sich wünscht. Da hilft es, nicht drüber nachzudenken und einfach zu machen.“
Andrea Krüger fügt dem hinzu: „Challenges motivieren auch super.“
Ein weiterer Tipp von Anja Dransfeld ist, sich durch YouTube-Videos inspirieren zu lassen. „Ich selbst mache jetzt zum Beispiel jeden Morgen Yoga, das habe ich vor der Pandemie nicht gemacht“, erzählt sie.
Wiedereröffnung im Juni angestrebt
Auf der Internetplattform sind die unterschiedlichsten Videos zum Mitmachen hochgeladen. So kann man sich an neue Dinge herantasten und sie ausprobieren. Beide hoffen trotzdem im Juni wieder öffnen zu können. „Wenn die Inzidenz weiter so sinkt wie die vergangenen Wochen, sollte es bald wieder möglich sein, im Fitnessstudio zu trainieren“, hofft die Garbeckerin Andrea Krüger. Unter einem Wert von 50 dürfen die Studios wieder unter bestimmten Auflagen öffnen.
Doch auch beim erneuten Einstieg ins Training gilt es, einiges zu beachten. „Vor allem sollte man langsam und regelmäßig wieder ins Training starten, da man sehr wahrscheinlich nicht mehr auf dem Leistungsstand wie vor der Schließung sein wird“, rät Anja Dransfeld. Andrea Krüger empfiehlt das Tragen von Pulsuhren, um das eigene Körpergefühl wiederzufinden.
Vorsicht beim Einstieg nach Corona
„Speziell die, die mit dem Coronavirus infiziert waren, müssen genau auf ihren Körper hören. Da sollte man sich auf jeden Fall auch individuell beraten lassen“, betont Andrea Krüger.
Zudem wird sie die Anforderungen in Kursen und bei Trainingsplänen ganz genau anpassen. Um motiviert zu bleiben, heißt es bis dahin also: Neue Dinge ausprobieren, sich mit Freunden zum Sport verabreden und sich die Motivation aus Challenges zu holen.