Mollerussa/Meschede. Der Niederländer Timo Pähler ist Autocross-Europameister. Die Begeisterung für den Sport lernt er von seinem Vater im Sauerland kennen.
Schlechter hätte das Wochenende aus Sicht von Timo Pähler kaum laufen können. Und dabei war es doch das entscheidende Wochenende im spanischen Mollerussa im Hinterland von Barcelona. Finale der Autocross-Europameisterschaft, achtes von acht Rennwochenenden für die waghalsigen Männer in den PS-starken Buggys. Timo Pähler aber bleibt cool, egal was alles gegen ihn läuft. Am Ende wird dieses Durchhaltevermögen für den Niederländer aus dem Mescheder ASC Team Ennert aber belohnt: Timo Pähler ist Europameister. Und obwohl er schon länger nicht mehr im Sauerland war, wäre dieser Titel ohne seinen Bezug zum Sauerland nie möglich gewesen.
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Ein klein wenig hörte man Roy Pähler die Feierlichkeiten nach dem langen Rennwochenende in Katalonien noch an. „Es war sehr feierlich und sehr nass“, sagt der Niederländer. Der Grund zum Feiern ist aber ein großer, schließlich hatte sich sein Sohn den Titel als Europameister nach einem mehr als wechselhaften Wochenende doch noch gesichert.
Immer im Clinch mit dem Kontrahenten
Wechselhaft waren die Tage im spanischen Mollerussa deshalb, weil ihm so ziemlich alles in die Quere kam, was einem Motorsportler so in die Quere kommen kann. „Wir hatten einen kaputten Motor, das erste Mal in dieser Saison mussten wir ihn austauschen“, berichtet Pähler. Und das ausgerechnet vor dem entscheidenden Rennen. Und als der Motor ausgetauscht war, kam es in der Qualifikation noch zur Karambolage mit dem direkten Konkurrenten Kevin Peters aus Luxemburg.
Die Buggys der beiden Kontrahenten waren nach dem Kontakt auf der Strecke in der Streckenbegrenzung zum Stehen gekommen, beide kamen aber bis auf einige Blechschäden unversehrt davon. Die Rivalität zwischen den beiden sollte das aber nur angestachelt zu haben, denn dieser Kontakt auf der Piste sollte nicht der letzte in diesen Tagen sein.
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Vor dem entscheidenden Rennen war klar, dass der im Ziel besser postierte Fahrer Europameister sein würde. Timo Pähler startete aus der zweiten Reihe, eine Reihe vor ihm sein direkter Konkurrent. Die höhere Geschwindigkeit aber hatte eindeutig Pähler, der seinen Kontrahenten bereits wenige Meter nach dem Start vor sich hatte. Und das passierte das, was passieren musste.
Denn kampflos wollte Kevin Peters den Niederländer Pähler nicht vorbeiziehen lassen und so blockierte er die Piste, um so keine Gelegenheit für ein Überholmanöver anzubieten. Das aber kostete Konzentration, Peters unterlief in einer Kurve ein Fahrfehler und beendete das Rennen wenige Sekunden später in den Reifen am Streckenrand.
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Nun war klar, dass Timo Pähler das Rennen nur noch beenden musste, um sich erstmals den Europameistertitel sichern zu können. Doch auch hier sollte es noch einmal spannend werden. Drei Runden vor Schluss fiel die Bremse seines 1600 ccm-Buggys aus und so musste er mit angepasster Geschwindigkeit über die Strecke fahren. Pähler aber meisterte auch diese Herausforderung bravourös und steuert seinen Buggy als Zweiter über die Ziellinie.
Änderungen werfen Pähler zurück
Ein Rennen, wie es sonst nur in einem Drehbuch hätte stehen können. Und eines, das beispielhaft für die Saison des jungen Niederländers steht. Nach zwei Siegen zum Saisonstart änderte das Team um Vater Roy Pähler die Abstimmung des Fahrzeugs, der erhoffte Erfolg aber blieb aus. Stattdessen fuhr Pähler nun auf einmal der Konkurrenz hinterher - bis sich eine erneute Feinabstimmung des Motors positiv auf die Leistungen auswirkte.
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Nun reist das Team erst einmal wieder zurück nach Overdinkel an der deutsch-niederländischen Grenze. Dort wird ein großer Empfang für den neuen Europameister gegeben, den sich auch einige Vereinsmitglieder des ASC Team Ennert aus Meschede-Löllinghausen nicht entgehen lassen möchten. Dort hatte Vater Roy vor 20 Jahren bei den Sauerlandmeisterschaften im Autocross teilgenommen und sich dem Mescheder Verein angeschlossen. „Damals stand mein Sohn immer am Streckenrand, sonst wäre es nie soweit wie heute gekommen“, so ein stolzer Roy Pähler nach dem EM-Titel seines Sohnes.