Pokljuka. Maren Hammerschmidt (Winterberg) feiert ihr WM-Comeback. Im Einzel an diesem Dienstag endet für die Biathletin eine vierjährige WM-Pause.

Auf diesen Moment musste Maren Hammerschmidt seit ihrem Gold-Triumph mit der Staffel vor vier Jahren warten. An diesem Dienstag (12.05 Uhr/ZDF und Eurosport) feiert die Biathletin des SK Winterberg ihr Comeback bei einer Weltmeisterschaft. Im Einzelrennen über 15 Kilometer startet die 31-Jährige ebenso wie Franziska Preuß, Denise Herrmann und Vanessa Hinz. Warum vier Jahre zwischen Hammerschmidts WM-Starts liegen.

Hammerschmidt holt Staffel-Gold

Fast auf den Tag genau vier Jahre liegt an diesem Dienstag Maren Hammerschmidts bislang letzter Start bei einer Biathlon-Weltmeisterschaft zurück. Der 17. Februar 2017 war ein Freitag – einer, der seinen Platz auch in der Geschichte des SK Winterberg fand. „Der größte Tag für Maren und den Skiklub seit 1907“, jubelten die Winterberger damals. Wann ihr Verein gegründet wurde? 1907.

An jenem Freitag gewann Hammerschmidt an der Seite von Vanessa Hinz, Franziska Hildebrand und Laura Dahlmeier WM-Gold mit der Damenstaffel des Deutschen Skiverbandes (DSV). Die Sauerländerin erlebte den vorläufigen Höhepunkt ihrer Karriere – und wurde wenig später bei einem beeindruckenden Empfang in Winterberg von ihren Fans gefeiert.

Dass sie erst vier Jahre später wieder ein Rennen bei einer Weltmeisterschaft bestreiten würde? Dieser Gedanke war 2017 abwegig.

Hammerschmidts Leidenszeit

Doch nach ihrer Teilnahme an den Olympischen Winterspielen im Februar 2018 – in einer olympischen Saison gibt es keine Weltmeisterschaft – begann für Hammerschmidt eine lange Leidenszeit. Eine Fußverletzung stoppte ihre Karriere. Erst kurz vor Weihnachten 2019, lange 635 Tage nach ihrem bis dahin letzten Weltcuprennen, kehrte die Sauerländerin zurück auf die große Bühne. In Le Grand Bornand/Frankreich feierte Hammerschmidt ihr Weltcup-Comeback. Die Saison hatte sie im zweitklassigen IBU-Cup begonnen. Für einen Start bei der Weltmeisterschaft 2020 in Antholz reichten ihre Leistungen knapp noch nicht.

Umso größer war der Paukenschlag, mit dem die 31-Jährige die aktuelle Saison eröffnete. In den ersten beiden Weltcuprennen erfüllte sie die interne Norm und sicherte sich ihr Ticket zur Weltmeisterschaft auf der Pokljuka/Slowenien. „Ich freue mich riesig auf Pokljuka! Endlich mal wieder eine WM, bei der ich live dabei sein darf. Das habe ich in Antholz und Östersund leider verpasst, deswegen bin ich echt happy, dass es dieses Jahr geklappt hat“, sagte Maren Hammerschmidt.

Sprint ohne Hammerschmidt

Weil sie mit leichten körperlichen Problemen kämpfte und ihre Ergebnisse in den Weltcups durchwachsen waren, setzten die Bundestrainer im Sprint zum WM-Auftakt nicht auf Hammerschmidt, sondern schickten Denise Herrmann, Vanessa Hinz, Franziska Preuß und Janina Hettich an den Start. Das Verfolgungsrennen verpasste die Winterbergerin daher ebenfalls. Doch an diesem Dienstag, im Einzelrennen, feiert sie ihr langersehntes WM-Comeback, während Janina Hettich pausiert.

Nach ihren Top-Ten-Ergebnissen in der Verfolgung am Sonntag gehören Preuß und Herrmann zum Kreis der Mitfavoritinnen, in Hinz ist zudem die aktuelle Vizeweltmeisterin in dieser Disziplin dabei. Ohne Medaille nach fünf Rennen liegen die deutschen Skijäger hinter den Erwartungen zurück.