Balve. Im fünften Teil der WP-Serie „Was kostet...?“ richtet sich der Blick auf Segway-Polo. Wer den Sport ausüben möchte, sollte sich sicher sein.

Eine spezielle Form von Polo ist das Segway-Polo. Bei dieser Sportart spielen zwei Mannschaften auf einem 20 mal 60 Meter langen Spielfeld auf zwei Toren gegeneinander. Ziel ist es dabei mit einem Poloschläger den Ball im gegnerischen Tor unterzubringen. Beim Segway-Polo sind die Spieler dabei auf einem fahrenden Untersatz, einem Segway, unterwegs. Dabei lenken sie mit einer Hand das Fahrzeug und mit der anderen Schlaghand halten sie den Schläger fest.

Im fünften Teil der WP-Serie „Was kostet“ untersucht die Sportredaktion, was es für Anfänger und ambitionierte Spieler kostet diese Sportart auszuüben. Im Gespräch mit der Westfalenpost gab Martin Skiba, Pressesprecher und Spieler bei den Balver Mammuts Auskunft über Material, Mitgliedsbeiträge und Wettkämpfe.

Das Material

Wer Segway-Polo spielen will, kann das nicht einfach so tun. Spieler benötigen eine spezielle Ausrüstung, bevor sie sich in den Wettkampf stürzen können. Das kostenaufwendigste Teil ist dabei das Fahrzeug, das so genannte Segway, das dem Sport seinen Namen gibt und auf dem die Spieler während einer Begegnung unterwegs sind. „Zuerst muss man wissen, dass Segways heutzutage nicht mehr gebaut werden. Die Produktion wurde im Juni 2020 eingestellt. Früher konnten wir Segways kaufen für zirka 8.000 bis 9.000 Euro. Wir haben dabei auch ein bestimmtes Modell im Auge, nämlich das sogenannte „I2“. Das gibt es heute nur noch gebraucht zu kaufen. Da bewegen wir uns in einer Preisspanne von 2.500 und 4.500 Euro“, erklärt der 60-Jährige. Dabei komme es aber auch darauf an, welchem Zustand das Fahrzeug ist. „Ein Segway wird fast so behandelt, wie ein Auto und muss auch so gepflegt werden“, betont der Sportler.

Um den Ball im Tor unterzubringen benötigen Segway-Polo-Spieler einen speziellen Polo-Schläger. „Der Schläger ist in unserer Sportart ein ganz besonderes Thema, weil die meisten Schläger von uns selbst produziert werden. Die kann man eigentlich gar nicht so wirklich kaufen. Unsere Schläger haben einen besonderen Schaft, sie müssen gesichert sein, dürfen nur eine gewisse Breite haben und jeder Spieler hat da seine eigene Länge, natürlich je nach Körpergröße und der Größe des Segways damit man mit dem Schläger die optimale Distanz zum Boden hat“, erklärt Martin Skiba. Ein Schläger kostet in den meisten Fällen knapp 100 Euro. Bei den Schuhen gibt es mehrere Möglichkeiten. Martin Skiba empfiehlt Sportschuhe, die für den Spieler bequem sind. Preislich bewegen sich die Schuhe meistens bei zirka 50 Euro. „Wichtig ist, dass man mit den Schuhen flexibel in die Kurven gehen kann und bei möglichen Kollisionen nicht herausschlüpft“, fügt Skiba hinzu. Daher bevorzugt er eher schmale Schuhe. Bei Wettkämpfen treten die Mannschaften in ihrem eigenen Vereinsoutfit auf. Dazu gehört bei den Balver Mammuts ein grünes Trikot und eine weiße, elastische Hose. Das Outfit wird vom Verein gesponsert. Dabei kostet die Hosen normalerweise 50 bis 100 Euro und die Trikots 70 bis 100 Euro. Skiba betont zudem, dass jeder Spieler zwei verschiedene Trikotsätze braucht, da es ähnlich wie im Fußball auch eine Ausweichmöglichkeit geben muss, falls das gegnerische Team eine ähnliche Trikotfarbe besitzt.

Um im Spiel bei Stürzen geschützt zu sein, benötigen die Spieler einen Helm. Dabei bedienen sich die Segway-Polo-Spieler bei den handelsüblichen Modellen, die es auch bei anderen Sportarten gibt. Preislich bewegt man sich dabei im Rahmen von 40 bis 50 Euro. Ähnlich verhält es sich bei den Handschuhen. Wichtig bei den Handschuhen ist, dass diese sehr straff und griffig sind, damit der Schläger in der Hand nicht verrutschen kann. Normale Handschuhe kosten zirka 20 Euro. Wahlweise benutzen viele Spieler auch Sportbrillen, um sich während der Matches vor der Sonne zu schützen. „Ich selber benutze keine Sportbrille. Das ist aber von Spieler zu Spieler unterschiedlich und orientiert sich den individuellen Vorlieben. Sportbrillen, die sich für unserer Sportart eignen, liegen bei 40 bis 80 Euro“, sagt Martin Skiba. Beim Segway-Polo gibt es keine speziellen Socken. Die Spieler benutzen Sportsocken, die pro Paar ungefähr 15 bis 20 Euro kosten.

Die Mitgliedschaft

Segway-Polo ist als Vereinsmitglied natürlich nicht kostenlos. Daher müssen Mitglieder eine Gebühr bezahlen. Die Balver Mammuts gehören als Abteilung dem Verein der SG Balve/Garbeck an. Erwachsene zahlen demnach eine Gebühr von 30 Euro im Monat. Wichtig ist hierbei, dass kleine Kinder die Sportart nicht ausüben können, da die Sportler mit einem rollenden Fahrzeug unterwegs sind. Anfangen können Jugendliche ab einem Alter von 14 Jahren.

Die Wettkämpfe

Die Balver Mammuts sind als Mannschaft sehr erfolgreich. Sie sind mehrfache deutsche Meister, Europameister und sogar Weltmeister. Um an internationalen Turnieren teilnehmen zu können, sind für die einzelnen Spieler Reisen zu unternehmen. Zudem fallen Turniergebühren an „Bei einem Turnier im Ausland kommen da für den Verein schon ein paar hundert Euro zusammen“, erklärt Martin Skiba.

Das Fazit

Für Martin Skiba ist Segway-Polo kein absolut teurer Sport. „Allerdings ist es auch keine Sportart, wo man einfach nur hineinschnuppern kann. Das sollte man sich vorher gut überlegen. Denn am Anfang kommt man schon mit allen Kosten bei der Grundausrüstung auf knapp 5000 Euro“, sagt er.