Dortmund/Arnsberg. Es ist das alte Lied beim Fußball-Westfalenligisten SC Neheim. Weil auch gegen Wickede viele Chancen ungenutzt bleiben, gibt es nur einen Punkt.
Das war nicht ganz der erhoffte Ausklang einer bisher wilden Runde in der Fußball-Westfalenliga für den SC Neheim. Beim abstiegsbedrohten BV Westfalia Wickede kam die Elf von Trainer Alex Bruchhage nicht über ein 1:1 (0:0)-Remis hinaus. Dabei musste der wieder einmal überlegene SC Neheim sogar lange um diesen einen Punkt zittern, denn erst in der 80. Minute sorgte Abwehrspieler Florian Fleck für den späten und absolut verdienten Ausgleich. Über die Weihnachtspause stehen die Neheimer damit auf dem sechsten Platz – zwei Punkte hinter Platz drei, aber auch nur sechs Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz.
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„Die Pause kommt für uns, ich glaube aber auch für alle anderen Teams, genau zur richtigen Zeit“, resümierte SC-Trainer Alex Bruchhage die Partie im Dortmunder Osten. Nach dem starken Saisonstart macht sich die enorme Belastung der vergangenen Monate nach der langen Spielpause bemerkbar, das zeigte sich auch beim Auftritt der Neheimer bei Westfalia Wickede. Zu unkonsequent, teilweise etwas phlegmatisch präsentierte sich der SC gegen einen Gegner, der sich in erster Linie auf das Verteidigen konzentrierte.
Weckruf entsteht durch Neheimer Nachlässigkeiten
Aus der optischen Überlegenheit resultierten für den SC kaum nennenswerte Szenen vor dem Tor des Gegners. „Wir haben einfach viel zu kompliziert gespielt. Es war ein wenig so, als hätten wir erst einen Weckruf gebraucht“, so Alex Bruchhage. Diesen vom Neheimer angesprochenen Weckruf gab es in der 51. Spielminute, als sich der SC nach einem Ballverlust im Mittelfeld von den Wickedern mit einem einfachen Doppelpass aus der Fassung bringen ließ.
Nach diesem Doppelpass tauchte Wickedes Marcel Pietryga auf der rechten Außenbahn auf, setzte sich gleich zwei Mal durch und bugsierte den Ball überlegt vorbei an dem bis dato beschäftigungslosen Leon Zielonka. „Da haben wir drei Mal die Möglichkeit, in Überzahl die Situation zu klären, stellen uns aber einfach nicht clever an“, schildert Bruchhage. „Den Abschluss macht er dann sehr gut.“
Das alte Lied beim SC Neheim
Was sich dann in der Folge zeigte, war das bekannte Bild in dieser Saison beim SC Neheim. Immer wieder generierte die Bruchhage-Elf gute Gelegenheiten, verpasste es aber für den postwendenden Ausgleich zu sorgen. „Ab dem 1:0 hat Wickede nur noch verteidigt und wir lassen acht bis zehn gute bis sehr gute Chancen aus“, so Bruchhage. Mal scheiterte der SC in Person von Patrick Nettesheim am Wickeder Schlussmann, mal fehlten nur wenige Zentimeter für den Ausgleich.
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Ein Ärgernis, dass sich bei den Neheimern in dieser Spielzeit wie ein roter Faden durchzieht. „Echte Spitzenteams schießen hier und heute zwei bis drei Tore. Das unterscheidet noch uns von den Mannschaften ganz oben“, befindet Bruchhage. Dem SC gelang am Sonntag im Dortmunder Osten aber nur ein Tor, und das sorgte zumindest noch für einen Punkt.
Florian Fleck erlöst den SC Neheim
Im Nachgang eines Eckballs flog der Ball in der 80. Spielminute gleich mehrfach quer durch den Wickeder Strafraum. Mehmet Yavuzaslan war es dann, der mit einer präzisen Flanke vom linken Strafraumeck den Kopf von Verteidiger Florian Fleck fand. Dieser lenkte den Ball sehenswert über den Torwart. Im Anschluss begann einer wahrer Sturmlauf auf das Tor der Gastgeber, doch wie bereits nach dem Führungstreffer für die Westfalia fehlte es entweder am nötigen Fortune oder der letzten Konsequenz im Abschluss. Oder Wickedes Torwart zeigte wie beim dem gut getretenen Freistoß von Emre Yilmaz seine Klasse, in dem er den über die Mauer gehobenen Ball noch aus dem Eck kratzte.
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„Am Ende des Tages muss man sagen, dass die Zahlen in der Tabelle nicht lügen“, bemüht Bruchhage eine Fußballweisheit. Aber in der Tat: Mit 20 Gegentoren, darunter ein Drittel via Strafstöße, stellt der SC die zweitbeste Defensive. Mit 28 geschossenen Toren sind die Neheimer aber nur Durchschnitt in der Westfalenliga.