Sauerland. Ungeimpfte werden vom Spielbetrieb im Handball ausgeschlossen. Derweil droht die nächste Spielpause – so positioniert sich der Handballverband.

Die Coronalage vergrößert die Sorgen der Verantwortlichen im Hallensport Handball. Inzwischen hat auch der Handballverband Westfalen (HVW) sein Testkonzept in den Durchführungsbestimmungen der Meisterschaftsspiele im Hallenhandball zum 5. Januar angepasst. Darin werden Ungeimpfte nun vom Spielgeschehen ausgeschlossen. Im Handballverband Niederrhein dürfen sie weiterhin mitwirken.

Unterdessen hat der Handballkreis Iserlohn-Arnsberg beschlossen, dass der gesamte Jugendspielbetrieb auf Kreisebene bis zum 30. Januar ausgesetzt wird. Ob es zudem am kommenden Wochenende, 15./16. Januar, tatsächlich bei den Senioren sowohl überkreislich als auch auf Kreisebene in den Ligen weitergehen kann, entscheidet sich in dieser Woche.

Handball im HSK: Auch Schiedsrichter sind betroffen

Zum Trainings- und Wettkampfbetrieb heißt es in der Verordnung des HVW: Es dürfen nur immunisierte oder genesene Spielerinnen und Spieler zusätzlich mit einem aktuellen Test (maximal 24-Stunden-Antigen-Schnelltest oder 48-Stunden-PCR-Test) am Training oder Wettkampf teilnehmen. Personen, die aufgrund eines ärztlichen Attestes nachweisen können, dass sie aus gesundheitlichen Gründen nicht gegen Covid-19 geimpft werden können, gelten bei Vorlage eines aktuellen Tests als immunisiert im Sinne der Coronaschutzverordnung.

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Spielerinnen und Spieler, die diese Vorgaben nicht erfüllen, sind nicht teilnahmeberechtigt. Trainerinnen und Trainer müssen immunisiert oder getestet sein und, sofern nicht immunisiert, während der gesamten Tätigkeit mindestens eine medizinische Maske tragen. Auch für die Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter gilt die 2G-plus-Regelung. Eine Freitestung Nichtimmunisierter durch einen PCR-Test, wie nach der Coronaschutzverordnung möglich, ist dort nicht vorgesehen. „Diese Möglichkeit haben wir bewusst nicht ausgenutzt. Wir stehen hinter dem Impfen. Und wer sich bis jetzt nicht hat impfen lassen, der kann eben nicht spielen“, sagt Andreas Tiemann, Vorsitzender der Technischen Kommission des Handballverbandes Westfalen.

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Der Handballverband Niederrhein hatte entschieden, vorerst den Spielbetrieb weiter laufen zu lassen. Auch auf HVW-Ebene fanden am vergangenen Wochenende die vereinzelt angesetzten Spiele fast alle statt. Am kommenden Wochenende soll der Spielbetrieb – Stand jetzt – in voller Stärke, also in so gut wie allen Spielklassen, ins neue Jahr starten. Die Verbandsliga-Frauen des TV Arnsberg spielen laut Spielplan an diesem Samstagabend bei der HSG Gevelsberg-Silschede, die Landesliga-Handballer der SG Ruhrtal treten demnach ebenfalls Samstagabend beim TuS Borussia Höchsten an. Auch in den tieferen Klassen stehen komplette Spieltage an. Wie berichtet, hatte der Handballkreis Lenne-Sieg – dort ist der TV Schmallenberg aktiv – die für das vergangene Wochenende geplanten Nachholspiele abgesetzt.

Wird am Wochenende 15./16. Januar gespielt?

Ob es an diesem Wochenende tatsächlich zu einem voll umfänglichen Spielbetrieb kommt, steht noch nicht fest, denn der HV Westfalen hat alle Vereine der Verbands- und Landesligen (Männer und Frauen) gebeten, sich bis Anfang dieser Woche zu positionieren, ob die Saison wie geplant fortgesetzt oder ob sie bis Ende Januar oder sogar Mitte Februar unterbrochen bleiben soll. Eine Verlängerung der Pause, verdeutlichte Tiemann, sei ohne Probleme möglich, denn es gebe einen zeitlichen Puffer von etwa sechs Wochen nach dem offiziellen Saisonende. Ein Abstimmungsergebnis soll möglichst bis Dienstag feststehen.

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Die Umfrage unter den Vereinen soll einen maßgeblichen Platz in der Entscheidungsfindung für das weitere Vorgehen in den Sitzungen des Verbandes an diesem Mittwoch, 12. Januar, finden. „Ob wir dann am Mittwochabend oder am Donnerstagmorgen bekannt geben, was das Ergebnis dieser Sitzungen ist, wird sich zeigen“, sagt Andreas Tiemann.

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So oder so ist eine definitive Absage des kommenden Spieltages am Wochenende noch nicht in Stein gemeißelt. Es sei laut Tiemann auch möglich, dass bei einer Entscheidung für eine Unterbrechung noch am kommenden Wochenende gespielt werden könne. „Ich kann mir vorstellen, dass die Vereine sich dann wie bereits im Dezember untereinander einigen können, ob ein Spiel stattfinden soll oder nicht“, so Tiemann. Der Handballverband Westfalen möchte sich viele Möglichkeiten offen halten, um den Spielbetrieb notfalls auch gestückelt aufrecht zu erhalten. „Denkbar ist auch, dass wir, je nach Ergebnis der Umfrage, für einzelne Staffeln verschiedene Lösungen finden“, sagt Tiemann.

Wie lange eine mögliche Unterbrechung des Spielbetriebs dauern könnte, ist derweil noch nicht absehbar. Auch hierzu konnten und können die Vereine ihren Standpunkt in der Umfrage mitteilen, auch hier soll das Ergebnis der Umfrage mit in die Entscheidungsfindung hineinspielen. Definitiv ruhen wird der Jugendspielbetrieb auf Kreisebene im Handballkreis Iserlohn-Arnsberg bis 30. Januar. Auch Testspiele sind untersagt. Der Handballkreis erklärt, dass man sich den nächsten Entscheidungen des Handballverbandes anschließen wolle. Spätestens am Donnerstag werden Handballer in Westfalen mehr wissen.