Arnsberg. Vier Hallen, vier verschieden Regeln: Die Fans der Handball-Teams aus Arnsberg und Sundern müssen sich auf jedes Spiel neu vorbereiten.
Es wird gerne von einem „Flickenteppich“ gesprochen, wenn über die unterschiedlichen Länderentscheide bei Corona-Regeln diskutiert wird. Aber das geht auch in einem deutlich kleineren Rahmen. So müssen sich die heimischen Handball-Fans der vier höherklassigen hiesigen Handball-Vereine gleich auf drei unterschiedliche Maßnahmen einstellen.
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Am einfachsten ist es für die Anhänger des TV Arnsberg, denn für die ist die Rundturnhalle bis auf Weiteres tabu. Bekanntlich hatte der Vorstand des TVA kurz vor dem eigentlich zuschauerträchtigsten Event der ganzen Saison, dem Herren-Bezirksliga-Derby gegen den VfS Warstein, entschlossen, ganz auf Zuschauer zu verzichten, was natürlich auch auf die Verbandsliga-Damen zutrifft. „Wir wollten ein Zeichen setzen und hohes Verantwortungsbewusstsein zeigen. Wir hatten gehofft, das noch andere Vereine mitziehen, aber das ist leider nicht geschehen“, bekannte der Abteilungsleiter Fabian Niehaus.
Änderung nicht in Sicht
Eine Änderung der Entscheidung ist so rasch nicht in Sicht, denn den seit einer Woche leicht sinkenden Infektionszahlen traut Niehaus nicht über den Weg: „Die Gesundheitsämter kommen doch mit ihren Meldungen kaum noch hinterher, die Dunkelziffer könnte deshalb erheblich höher sein. Außerdem droht ja durch Omikron eine auch geimpfte Menschen gefährdende vierte Welle. Wenn wir da nicht ganz vorsichtig sind, könnte es doch noch zu einem vorzeitigen Saisonabbruch führen“
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TVA-Sympathisanten haben zumindest an diesem Samstag ohne großen Fahrtaufwand die Möglichkeit, ihr Team im Abstiegskampf durch Anfeuerung und Applaus zu unterstützen, steht doch das Nachbarschaftsduell beim TV Neheim an. Der hat sich durchaus vom TVA-Beschluss beeindrucken lassen und wählte deshalb einen Kompromiss zwischen der von der Landesregierung beschlossenen 2G-Regelung und dem kompletten Zuschauerverbot, in dem er bereits im Match gegen Evingsen auf 2G-Plus umstellte, also zur Impfbescheinigung einen negativen aktuellen Test vorschreibt. „So ganz ohne Publikum wollten wir dann doch nicht weitermachen, ein bisschen Atmosphäre haben die Sportler verdient“, meinte Abteilungsleiter Sven Schulte.
So viele Zuschauer sind zugelassen in Neheim
Bei der desaströsen Leistung gegen Evingsen waren nur 20 Zuschauer live dabei. Gegen Arnsberg sind bis zu 80 heimische und 50 auswärtige Besucher zugelassen. Eine Umstellung auf Testfreiheit für geboosterte Personen, wie sie der neue Gesundheitsminister Karl Lauterbach vorschlägt, kam für Schulte zu kurzfristig, sieht er aber als Lösung nach der Pause an.
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Bei der SG Ruhrtal hatte man ebenfalls über eine 2G-Plus-Regelung diskutiert, sich aber entschlossen, es dabei zu belassen, Tickets an doppelt geimpfte Anhänger auszugeben. „Die Unterstützung unserer Fans ist neben dem Harzmittelverbot der wesentliche Grund, warum wir daheim so erfolgreich sind. Das wollen wir uns nicht durch Übervorsicht nehmen lassen. Studien der Luca-App haben gezeigt, dass vom Wettkampfsport nur eine verschwindend geringe Infektionsgefahr ausgeht. Wir halten außerdem beim Trainingsbetrieb alle Hygienemaßnahmen ein“, erklärte Männerwart Matthias Klute, der sich am Samstag stimmgewaltige Unterstützung im Match gegen den Landesliga-Dritten TuS Westfalia Hombruch II erhofft.
Sundern-Spiel noch auf der Kippe
Dass Corona allgegenwärtig bleibt, zeigt sich beim HV Sundern, denn der musste aufgrund der Bestätigung einer Infektion eines noch beim Sieg in Evingsen mitwirkenden Spielers das Training ausfallen lassen und wird sein Heimspiel gegen Villigst-Ergste II am Samstag nur austragen, wenn die eilig anberaumten Sondertests bei den Teammitgliedern allesamt negativ ausfallen. „Trotzdem bleibt es dabei, dass wir es bei den Vorgaben des Handball-Verbands belassen und doppelt Geimpfte auf die Tribüne dürfen“, möchte auch HVS-Chef Rüdiger Skripietz dem Überraschungszweiten der Bezirksliga die Publikumsunterstützung nicht verwehren.