Halle (Saale)/Arnsberg. Bei den „Wildcats“ aus Halle (Saale) ackert Torfrau Thara Sieg (20) derzeit in der Saisonvorbereitung. So sieht die Arnsbergerin ihre Chancen.
Eine „sehr sehr dolle anstrengende Vorbereitung“ erlebe sie aktuell, sagt Thara Sieg und lacht. In der Regel zwei Mal Training täglich erlebt die junge Profihandballerin aus Arnsberg derzeit bei Erstligaklub SV Union Halle-Neustadt. Die Torhüterin gibt ordentlich Gas, um sich nachhaltig für weitere Einsätze in Deutschlands Eliteklasse zu empfehlen – die Rückmeldungen der neuen Cheftrainerin Katrin Welter seien positiv.
Profi aus Arnsberg erlebt in der 1. Bundesliga enorme Entwicklung
Sie sei „stolz“ auf ihre Entwicklung seit ihrem Wechsel aus der 3. Liga und von Borussia Dortmund II zum SV Union Halle-Neustadt, betont die ehemalige Jugendspielerin des TV Arnsberg. In ihrer ersten Saison in der 1. Bundesliga der Frauen hatte Thara Sieg bereits erste Einsätze im Tor der „Wildcats“ verzeichnen dürfen – und erlebte den Jubel des endgültig sichergestellten Klassenverbleibs unmittelbar mit ihrer Mannschaft auf der Platte mit. Ein Gefühl, das Lust auf mehr weckte.
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Sie könne derzeit nur „alles geben. Ich bin mit Kate (Katrin Welter, Anmerkung der Redaktion) ständig im Austausch, man bekommt sehr viel Feedback. Ich würde sagen, dass meine Tendenz weiter nach oben geht, und ich mich gut weiterentwickelt habe“, sagt Thara Sieg.
Der SV Union Halle-Neustadt setzt in der kommenden Saison weiterhin auf sein bewährtes Torhüter-Trio: Neben Thara Sieg stehen Eigengewächs Lara Lepschi und die Nummer eins, Anica Gudelji, zwischen den Pfosten. Die Rangordnung ist dynamisch, alle drei erhalten ihre Spielanteile – eben typisch Handball.
Abwechslungsreiche Vorbereitung
Cheftrainerin Katrin Welter, selbst erst 31 Jahre alt, macht auf Thara Sieg weiter einen äußerst positiven Eindruck. „Ihre Art kommt sehr gut in der Mannschaft an. Sie kann sehr gut zwischen Spaß und Ernst unterscheiden und weiß, wann man den Knopf umschalten muss“, sagt Sieg. Sie profitiere davon, dass die neue Cheftrainerin intensiv auf junge Spielerinnen setzt – ohnehin ein Schlüssel für einen Klub wie den SV Union Halle-Neustadt, um überhaupt in der 1. Liga bestehen zu können. Teambuildingmaßnahmen wie ein gemeinsamer Rafting-Ausflug im Wildwasser des Kanuparks am Markkleeberger See hätten die Mannschaft in der Saisonvorbereitung weiter zusammengebracht.
„Das Raften war Wahnsinn“, freut sich die Arnsbergerin. Sechs Spielerinnen und ein Guide platzierten sich pro Boot – auch Fans waren dabei und unterstützten „ihre“ Spielerinnen. Nur eine der Handballerinnen fiel aus dem Boot heraus – ausgerechnet Thara Sieg. „Das war lustig. Es ist wichtig, nicht immer nur Handball im Fokus zu haben“, betont sie. Die Wildcats planen jede Woche in der Vorbereitung bewusst immer etwas anders, Deckungsvarianten werden ausprobiert und „wir gehen an unsere Leistungsgrenzen. Aber das gehört eben dazu“, sagt Thara Sieg – eben selbst schon ganz Profi.
Besuche in der Heimat fallen aus
Mit einem Derby auswärts beim BSV Sachsen Zwickau starten die Hallenserinnen am Samstag, 4. September, 18 Uhr, in die neue Bundesligasaison. Das erste Heimspiel des Vereins von Thara Sieg folgt dann am Samstag, 11. September, 19 Uhr, gegen die SG BBM Bietigheim.
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Egal, wie sich die Corona-Lage weiterentwickelt: Der Profisport soll weitergeführt werden. Der Erstligaverein muss nach einem Hygienekonzept arbeiten, um einen sicheren Trainings- und Wettkampfmodus zu gewährleisten. Jungprofi Thara Sieg hat übrigens vorgesorgt: „Ich bin geimpft“, verrät sie.
Ein kleiner Wermutstropfen für die Sauerländerin ist derzeit, dass sie kaum einmal die Zeit findet, um Familie und Freunde in Arnsberg und der Region zu besuchen. „Tatsächlich ist das jetzt sehr sehr schwierig, da wir meist von montags bis sonntags mit unserer Mannschaft durchgetaktet sind. Wenn man dann mal einen halben Tag frei hat, ist es auch schwer, so etwas einzuplanen“, sagt Thara Sieg.
Aber sie erklärt auch: „Wenn es allerdings mal eine Chance auf einen Besuch gibt, dann werde ich das machen“, erklärt sie. Zumal die Profisportlerin durch ihr Studium, das sie in Halle an der Saale aufgenommen hat, darüber hinaus zeitlich gebunden ist.