Winterberg. Das wird eng! Nach einer Corona-Infektion bangt Hannah Neise (BSC Winterberg) um ihren Olympia-Start. Wie es ihr geht und worauf es jetzt ankommt.

Die Angst vor einer Corona-Infektion begleitete Hannah Neise und das deutsche Skeleton-Team während der vergangenen Monate ständig. Deshalb bewegten sich die Sportler während der Weltcupsaison so gut es ging in einer so genannten „Blase“ mit möglichst wenig Kontakten nach außerhalb. Wochenlang ging dies gut – jetzt schlug Corona bei Neise und ihrem Teamkollegen Axel Jungk zu. Beide bangen um ihren Start bei den Olympischen Winterspielen in Peking (4. bis 20. Februar).

Neise: Quali in St. Moritz

Mit Platz acht beim Weltcupfinale in St. Moritz sicherte sich die 21-jährige Schmallenbergerin Neise auf den letzten Drücker ihr Ticket nach China und somit ihre erste Teilnahme an Olympischen Winterspielen. „Von mir fällt eine große Last ab“, sagte die Athletin des BSC Winterberg mit leicht krächzender Stimme unmittelbar nach dem Rennen in der Schweiz und ergänzte: „Ich bin noch ein bisschen krank von der vergangenen Woche – kein Corona.“

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Bereits vor dem Heim-Weltcup in Winterberg musste die Junioren-Weltmeisterin von 2021 ihr Training zurückfahren, da sie gesundheitlich angeschlagen war. In St. Moritz nahm Neise ihre Kräfte noch einmal zusammen und erfüllte die Olympia-Norm. Einen Tag nach dem Rennen allerdings dämpfte einer der üblichen Corona-Tests die gute Laune, wie der Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD) nun nach einer Meldung der Bild-Zeitung bestätigte.

Das sagt der Bundestrainer

„Die beiden wurden leider nach dem Weltcup in St. Moritz positiv getestet“, sagte Skeleton-Bundestrainer Christian Baude: „Hannah am Samstag, den 15. Januar, Axel am Sonntag, den 16. Januar. Am Freitag davor waren sie noch negativ und starteten im Weltcup-Rennen.“

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Um das Risiko für das restliche Team um Alexander Gassner, Jacqueline Lölling und Co. so gering wie möglich zu halten, fehlen Neise und Jungk im Quarantäne-Trainingslager, welches die Skeleton- und Bob-Olympia-Mannschaft an diesem Montag in Kienbaum antrat. Zwar seien beide nach leichten Symptomen auf dem Weg der Besserung, aber die Zeit wird knapp, um die Einreisebestimmungen nach China noch zu erfüllen. Vier negative PCR-Tests sind dafür gefordert.

Wenig Zeit bis zum Abflug

Der Abflug nach China ist für den 29. Januar geplant. Das erste offizielle Training auf der Olympiabahn in Yanqing ist für den 7. Februar angesetzt. Als Ersatzleute stünden Felix Keisinger und Susanne Kreher bereit. Doch so weit ist es noch nicht. „Am Montag beginnen sie mit den Tests. Noch sind wir guter Hoffnung, dass es zeitlich klappt“, sagte Baude. Eventuell ließe sich eine spätere Reise nach China organisieren.

Bei den Testrennen vor der Weltcupsaison auf der Olympiabahn hatte auch die Sauerländerin gezeigt, dass sie zu den Medaillenkandidatinnen gehört. Hinter Siegerin Tina Hermann belegte Hannah Neise damals mit einem minimalen Rückstand von 0.04 Sekunde den zweiten Platz. Die Russin Elena Nikitina fuhr auf Platz drei vor Jacqueline Lölling.