Arnsberg-Oeventrop. Das kommt überraschend: Frank Moormann ist nicht mehr Trainer des Oberligisten SG Ruhrtal. Nachfolger steht fest. Die Rolle der Spieler.
Die Handball-Abteilung der SG Ruhrtal reagierte auf die Ergebniskrise ihrer ersten Herrenmannschaft in der Oberliga und trennte sich von Cheftrainer Frank Moormann. Grundsätzlich ist das keine Überraschung angesichts von erste zwei Pluspunkten in der aktuellen Saison. Und dennoch kam die Entlassung für den 59-jährigen Dortmunder, der nach eigenen Aussagen in Arnsberg-Oeventrop seine beste Trainerzeit verbrachte und nur deshalb überhaupt ins siebte Jahr gegangen war, wie aus heiterem Himmel.
Ruhrtal: Stimmung im Team gekippt
„Erst dachte ich, es sei eine reine Entscheidung des Vorstands, habe dann aber erfahren, dass auch wesentliche Teile der Mannschaft daran beteiligt waren. Das hat mich regelrecht geschockt, weil ich immer versucht hatte, die Mannschaft bei der Lösung unserer sportlichen Misere ins Boot zu holen“, sagte Moormann und machte aus seinen Gefühlen kein Geheimnis. Er ergänzte: „Genau diese rational durchaus nachvollziehbare Maßnahme hatte ich unbedingt vermeiden wollen. Hätte ich von dem Meinungsumschwung im Team gewusst, wäre ich von mir aus vorzeitig zurückgetreten.“
- SG Ruhrtal schockiert: Katastrophenalarm statt Aufbruchstimmung
- SG Ruhrtal: Bravourös gekämpft - doch zehnte Niederlage in Folge
- Moormann hört auf! Warum sich Trainer und SG Ruhrtal trennen
Mannschaftskapitän Veit Schmidt wollte nicht ins Detail gehen und tat sich entsprechend schwer mit einer Erklärung. „Für Außenstehende ist das nach der langen und erfolgreichen Zeit unter Frank sicher kaum zu verstehen. Wir hätten uns das alle anders gewünscht, aber es gab keine Alternative, als nach diesem letzten Strohhalm zu greifen“, sagte Schmidt.
Ruhrtal: Die Erklärung der Abteilung
So ganz wohl scheint sich die SGR mit dem Trainerrauswurf nicht zu fühlen, denn über die bereits am Montag erfolgte Trennung gab es erst auf Nachfrage Informationen. Erst vor kurzem hatten Moormann und die SGR mitgeteilt, die Zusammenarbeit zum Saisonende beenden zu wollen.
Auch interessant
Im Gespräch erklärte Männerwart Matthias Klute nun: „Wir waren ja im ständigen Austausch mit der Mannschaft. Und in den letzten Wochen hat sich die Meinung gebildet, dass wir anders als im Vorjahr unter Moormann, der ja selbst von Abnutzungserscheinungen gesprochen hat, keinen Umschwung mehr erreichen können. Wir wollen aber von Vereinsseite nichts unversucht lassen, um den Oberliga-Verbleib zu schaffen. Deshalb haben wir, auch weil während des Trainingslagers eine gedrückte Stimmung herrschte und keinerlei Optimismus erkennbar war, vor den wegweisenden Spielen gegen Senden und in Villigst-Ergste die Reißleine gezogen.“
Moormanns Nachfolger wird dessen erst 27 Jahre alter Co-Trainer Mathis Rapude, der seit drei Jahren die zweite Mannschaft trainiert. „Als ich gefragt wurde, ob ich als Chefcoach für den Rest der Saison einspringen würde, habe ich nicht lange gezögert, denn mir liegt vorrangig das Wohl und Wehe des Vereins am Herzen“, sagte Rapude.
TV Neheim mit Heimspiel
In der Handball-Bezirksliga empfangen die Männer des TV Neheim (8. Platz, 7:11 Punkte) an diesem Samstag um 18.30 Uhr den Tabellenvorletzten DJK SG Bösperde II in der Sporthalle Berliner Platz. Ligakonkurrent TV Arnsberg (5. Platz, 9:9 Punkte) gastiert an diesem Samstag um 18.30 Uhr beim Tabellenzweiten TV Brechten. Die Handballerinnen des TV Arnsberg spielen in der Verbandsliga an diesem Samstag um 18 Uhr bei der HSG Hohenlimburg. Der Tabellendritte gastiert beim -vierten.
Ruhrtal: Das plant der Neue
Für ihn kam die Beförderung völlig unerwartet, aber der C-Lizenz-Inhaber, der aufgrund einer Hüftverletzung seine aktive Laufbahn bis auf einige Aushilfsaktionen beendet hat, sieht darin auch eine persönliche Chance, sein Trainertalent auf größerer Bühne zu beweisen. Und wie geht er die Aufgabe an?
„Ich kenne die Jungs und die internen Abläufe ja bestens und gehe fest davon aus, dass wir alle an einem Strang ziehen.“
„Mir ist klar, dass eine riesige Herausforderung auf mich zukommt, denn an der verzwickten Personallage mit den langfristigen Ausfällen von Veit Schmidt und David Bauerdick ändert sich ja nichts. Ich kann nur versuchen, die Mannschaft über eine veränderte Kommunikationsebene aufzurütteln, also über den mentalen Bereich für eine Leistungssteigerung zu sorgen. Ich kenne die Jungs und die internen Abläufe ja bestens und gehe fest davon aus, dass wir alle an einem Strang ziehen“, erklärte Rapude.
Ruhrtal: Heimspiel gegen ASV Senden
Für den Rückrundenstart gegen den im Hinspiel mit 27:18 siegreichen Tabellenfünften ASV Senden an diesem Samstag (19.30 Uhr) steht Rapude bis auf Veit Schmidt, David Bauerdick und Justus Klauke sogar der bestmögliche Kader zur Verfügung. Allerdings kommt Rechtsaußen Steffen Röttger erst zum Spiel aus seinem Skiurlaub zurück. Torhüter Henrik Basler ist noch stark erkältet.
Mehr HSK-Sport? Folgen Sie dem Sauerlandsport in den Sozialen Medien und im Netz:
- Folgen Sie uns auf Facebook: Westfalenpost Sauerlandsport
- Live und nah dran auf Instagram: @sauerlandsport
- Unser Podcast zur Fußball-Bezirksliga 4: „Bundesliga des Sauerlandes“
- Das tägliche Update per Mail: Newsletter HSK-Sport
- Alle Artikel im Netz: wp.de/sauerlandsport