Arnsberg. Jörg Bornemann (Arnsberg) ist nach Profi Jan-Lennard Struff der beste Tennisspieler der Region. Wieso er seine individuelle Karriere beendet
Die Zwangspause nach dem zweiten Bandscheibenvorfall ist zwar deutlich kürzer als die erste, aber die Konsequenz daraus deutlich gravierender: Jörg Bornemann (39), nach dem Warsteiner Profi Jan-Lennard Struff (derzeit 42. der ATP-Weltrangliste) der erfolgreichste heimische Tennisspieler, wird seine individuelle Karriere beenden, also nicht mehr an nationalen oder internationalen Meisterschaften teilnehmen. „Ich war zwar kurz davor, bei den Herren 40 so richtig durchzustarten, aber ich nehme die Signale, die mein Körper ausgesendet hat, ernst und werde künftig nur in Mannschaftswettbewerben auflaufen“, erklärte Bornemann im Gespräch mit dieser Zeitung.
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Die aktuelle Halswirbel-Verletzung ist zwar bis auf ein Taubheitsgefühl im Zeigefinger abgeklungen. Und auch die Leistungsfähigkeit auf dem Court nimmt kontinuierlich zu, doch für den Arnsberger steht fest: „Ich werde dem Tennis zwar immer verbunden bleiben, mich jetzt aber noch intensiver um meine Versicherungsagentur und meine Ehefrau kümmern.“
Kleine Rückblende: Im Jahr 2009 erlitt Bornemann, der bis dahin seinen zwei U18-Westfalenmeister-Titeln auch den Sieg bei den westfälischen Herren hinzugefügt hatte und als Nummer 86 der nationalen Rangliste plante, sich über Challenger-Turniere Weltranglistenpunkte zu ergattern, einen schweren Bandscheibenvorfall im unteren Lendenbereich.
„Ich habe fünf Jahre gebraucht, um richtig gesund zu werden. Und erst zwei weitere Jahre später habe ich wieder mit den Tennis angefangen, bin dann aber sehr schnell wieder in die regionale Spitze vorgedrungen“, sagte Bornemann. Sein größter Einzelerfolg war Rang drei bei der Deutschen Meisterschaft der Herren 35, zudem wurde er im Doppel zwei Mal Vizemeister.
In diesem Jahr wollte der Hochsauerländer als Weltranglisten-Vierter an der Senioren-WM in Lissabon und der EM in Kroatien sowie den „Deutschen“ bei den Herren 35 und 40 (er hat am Heiligabend Geburtstag) teilnehmen, hat sich dafür extra einen Bulli gekauft. Der lädierte Nacken-Halbwirbel machte dem sogar für das Daviscup-Herren-40-Team nominierten Arnsberger aber einen gewaltigen Strich durch die Rechnung.
Tennis im Hochsauerlandkreis: Hier sind Bornemann und Co. gemeldet
Für die am Wochenende 9./10. November beginnende Hallenrunde ist Jörg Bornemann sowohl bei den Verbandsliga-Herren des TC Neheim-Hüsten als auch den Herren 30 des TC BW Sundern gemeldet, die als ranghöchstes heimisches Team in der Westfalenliga spielen. Er sieht sich aber mental noch nicht in der Lage, wirklich Vollgas zu geben und wird nur im Notfall einspringen.
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Die am Samstag bei Eintracht Dortmund startenden Sunderner haben sich an Position eins durch den gerade 30 Jahre alt gewordenen Münsteraner Niklas Kammer verstärkt, der aber wie der zweite Zugang, Johannes Kokowrat, nur wenige Einsätze bestreiten wird. Entsprechend froh ist BWS-Spielertrainer Maik Marnet, dass Mathias Gerke hinzustößt und mit Alexander Hiller sowie Frank Wälter ein leistungsstarker Quartett gestellt werden kann.
Der TC BW Sundern hat übrigens gleich sieben Seniorenmannschaften für den Winter gemeldet, darunter die Herren 50 für die Verbandsliga. Der TC Neheim-Hüsten bringt neben sieben Senioren- auch noch vier Jugendteams an den Start. Aushängeschilder sind die Damen um Dana Grote und Herren mit Teamchef Tom Welter, die ebenso wie die Herren 50 in der Verbandsliga auf Punktejagd gehen.
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Weitere Verbandsliga-Mannschaften aus HSK-Sicht bieten ansonsten nur der STK Arnsberg (Damen 40) und BW Marsberg (Damen 60) auf. Bei den Marsbergerinnen wird die deutsche Hallenmeisterin Barbara Nowak nur aushilfsweise zur Verfügung stehen. Erst im Sommer will Nowak wieder voll einsteigen, denn der Westfälische Tennis-Verband (WTV) hat der eigentlich aus der höchsten Liga abgestiegenen Mannschaft die Zusage gegeben, erneut in der Regionalliga spielen zu dürfen.
„Ich nehme die Signale, die mein Körper ausgesendet hat, ernst und werde künftig nur in Mannschaftswettbewerben auflaufen.“
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