Brilon. Wenn der SV Thülen am Sonntag in der Westfalenliga beim FC Schalke 04 antritt, sind nur in einem Fall die Sympathien zwiegespalten.
Was für viele Fußballer und Fußballerinnen ein Traum ist, wird für die Damen des SV Thülen an diesem Sonntag Wirklichkeit. Nach dem Aufstieg in die Westfalenliga treffen die Grün-Weißen aus der Stadt Brilon auch auf die Frauen-Mannschaften der Bundesligisten Borussia Dortmund und FC Schalke 04. Die Traditionsvereine aus dem Ruhrgebiet tragen ihre Spiele in historischen Stadien aus – in der Glückauf-Kampfbahn in Gelsenkirchen und im Stadion Rote Erde in Dortmund.
Thülen dort, wo Schalke Meister wurde
Die gesamte Mannschaft des SV Thülen freut sich deshalb auf das Spiel beim ungeschlagenen Tabellenzweiten FC Schalke 04 am Sonntag um 15 Uhr an einem Ort, an dem legendäre Schalker sieben deutsche Meisterschaften feierten.
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„Einmal im Leben gegen so große Vereine wie Schalke oder Dortmund zu spielen, ist Wahnsinn“, sagt Thülens Sina Seipel. „Wir können in diesem Spiel nur gewinnen. Seien es wertvolle Erfahrungen oder vielleicht sogar ein Punkt. Wir spekulieren auf eine Sensation“, ergänzt die Torjägerin, die bisher sechs Tore erzielte und damit eins mehr als die beste Schalker Goalgetterin Celina Jürgens.
Kein Schalke-Fan im Team
Der Tross des SV Thülen – neben der Mannschaft noch 35 Fans – reist mit dem Bus an. Abfahrt ist um 11.45 Uhr in Thülen. Kurios ist dabei, dass es in der Thülener Mannschaft nicht eine Anhängerin der Königsblauen gibt. Die Spielerinnen sind überwiegend Fans des Revierrivalen Borussia Dortmund.
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Einen Fan der Schalker gibt es doch im Bus: Timo ist erst zehn Jahre alt, wohnt in Assinghausen und spielt selbst Fußball in der E-Jugend. Der Youngster ist das Patenkind von Mannschaftsbetreuerin Sandra Kraft, die ihrem Neffen mit der Reise nach Gelsenkirchen eine ganz große Freude bereitet. „Timo ist schon ganz aufgeregt und kann seit Tagen nicht mehr schlafen. Er kommt am Samstagabend zu mir. Dann werden wir uns gemeinsam auf Sonntag einstimmen“, sagt Sandra Kraft. Sie ergänzt schmunzelnd: „Natürlich ist er hin und her gerissen, weil er nicht weiß, zu wem er halten soll. Aber er hat eine Lösung gefunden. Über das Schalke-Trikot kommt der Schal des SV Thülen. Sein Lieblingsspieler bei S04 ist im Übrigen Kenan Karaman.“
Thülen: Die Personallage
Für Thülens Trainer Frederik Leikop sind die Schalkerinnen klarer Favorit. „Von der Ausgangslage her wäre alles andere als ein Sieg von Schalke eine faustdicke Überraschung, was aber auch unsere Chance sein könnte. Schalke ist ungeschlagen, hat die wenigsten Gegentore kassiert. Dennoch haben sie auch schon Punkte liegen gelassen“, sagt der Trainer, der auf Gisa Schröder und Ronja Buse verzichten muss. Hinter den Einsätzen von Jessica Krefeld und Nora Schmidt stehen Fragezeichen.
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