Arnsberg-Oeventrop. Im zweiten Spiel holt Handball-Oberligist SG Ruhrtal seinen ersten Sieg. Wieso Schlussmann Janne Malik zum Helden wird. 30 schöne Fotos.
Als die Schlusssirene erklang, stürzten alle Feldspieler der SG Ruhrtal auf ihren Keeper und drohten ihn fast zu erdrücken. Kein Wunder, denn Janne Malik war der gefeierte Held beim ersten Saisonsieg der heimischen Oberliga-Handballer, die sich dank einer starken zweiten Halbzeit gegen den Kreisrivalen HVE Villigst-Ergste mit 34:29 (15:14) durchsetzten. Selbst der Halblinke Aaron Humpert mit seinen überragenden elf Treffern (bei nur zwei Fehlversuchen) räumte unumwunden ein: „Janne war heute unser Matchwinner.“
Das erste Heimspiel der SGR seit dem Saisonfinale im Juni lockte zwar nur etwa 150 Zuschauer in die Ruhrtalhalle, doch die kamen voll auf ihre Kosten, boten beide Teams doch einen sehr intensiven, temporeichen Schlagabtausch. Die Gäste agierten mit einer 4:2-Abwehr, attackierten mit mindestens zwei Aufbauspielern sehr früh und wollten dadurch nicht nur den Spielfluss der Hausherren stören, sondern auch Ballgewinne erzwingen, um rasch kontern zu können.
Die SGR versuchte es abwechselnd mit schnellen Kombinationen und Einzelaktionen, aber die Schwerter waren flink auf den Beinen und machte die Räume rasch dicht. Trotzdem gelang es einige Male, vor dem drohenden Zeitspiel erfolgreich abzuschließen, wobei sich hier Rechtsaußen Steffen Röttger hervortat.
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Da neben den Weber-Zwillingen auch der erkrankte Justus Klauke fehlte, war SGR-Trainer Frank Moormann alles andere als erfreut, als nacheinander Linksaußen Yannick Mähl (Ellenbogenverletzung) und der Halbrechte Lukas Struwe (Schulterschmerzen) vom Feld mussten. Struwes Ausfall tat besonders weh, weil der in der Vorbereitung so überzeugende Zugang Fabian Pilz völlig verwachst hatte und nach mehreren Patzern auf die Bank musste. Für ihn kam Dorian Pavic, der sich wie der neue Linksaußen Luis Klute gut einfügte.
SG Ruhrtal wird trotz Rückstands nicht nervös
Ein 7:9 machte die SGR ebenso wenig nervös wie das 9:11. In Windeseile wandelten Klute, der neue Spielmacher Phillipp Mähl und der von Malik steil geschickte Humpert in ein 12:11 um. Die knappe Pausenführung war aber alles andere als ein Ruhekissen. Entsprechend froh waren seine Teamkollegen, dass Struwe sich zur zweiten Hälfte wieder einsatzbereit präsentierte und auch gleich mit dem 16:14 den Torreigen eröffnete.
Es folgte eine ganz starke Phase von Humpert, der die Gästeabwehr ein ums andere Mal düpierte und bis zum 23:18 (39.) fünfmal traf. Eine Vorentscheidung? Keineswegs, denn die HVE Villigst-Ergste fand nach dem 26:20 und einer Auszeit zu besserem Abwehrverhalten und mehr Dynamik im Angriff zurück. Auch der mit Sprechchören gefeierte Malik konnte nicht verhindern, dass der Gast Tor um Tor aufholte.
Beim 28:27 (53.) für die SGR drohte die Partei zu kippen, doch genau in dieser Phase nagelte der junge Ruhrtaler Schlussmann seinen Kasten zu, raubte der HVE mit vier Paraden in Serie endgültig den Nerv. Struwes Doppelschlag ließ den Ruhrtaler Vorsprung wieder anwachsen.
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Als Philipp Mähl sein starkes Heimspiel-Debüt mit dem 31:27 krönte, war endgültig klar, dass im Gegensatz zum Vorjahres-Remis beide Punkte an die SGR gehen würden, zumal Malik weiterhin das HVE-Schreckgespenst spielte und am Ende auf 20 Paraden plus drei Torvorlagen kam. „Ich freue mich enorm für ihn, er hat seine Nominierung mehr als gerechtfertigt“, lobte Coach Moormann, der seiner Mannschaft insgesamt eine reife Leistung bescheinigte.
SGR: Malik; Humpert (11), Struwe (7), P. Mähl (7/4), Röttger (4), Schmidt (2), Klute (2), Pavic (1), Bauerdick, Gräbener, Pilz, Y. Mähl.
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„Ich freue mich enorm für ihn, er hat seine Nominierung mehr als gerechtfertigt.“