Arnsberg-Oeventrop. Oberligist SG Ruhrtal steht im ersten Heimspiel der Saison gegen HVE Villigst-Ergste mit neuem Spielmacher bereits unter Erfolgsdruck.

Über drei Monate ist der bislang letzte Auftritt der Handballer der SG Ruhrtal vor eigenem Publikum her, denn traditionsgemäß bestritt die Oberliga-Mannschaft sämtliche Testspiele auswärts, um möglichst oft einen Ball mit Haftmitteln in die Finger zu bekommen. Am Samstag ist es nun so weit, empfängt die SGR den Kreisrivalen HVE Villigst-Ergste, der wie die in Senden unterlegenen Oeventroper einen Fehlstart hinlegte und daheim gegen Titelanwärter TuS Ferndorf II mit 26:34 verlor.

Ruhrtal unter Erfolgsdruck

„Wenn wir die Klasse halten wollen, müssen wir den Großteil unserer Heimspiele gewinnen, denn auswärts werden die Trauben mindestens so hoch hängen wie im vergangenen Jahr, wo wir ja nur bei Absteiger SGSH Dragons II gepunktet haben“, sagt SGR-Trainer Frank Moormann. Er sieht seine Mannschaft gleich unter Erfolgsdruck.

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Im Vorjahr hatte sich die SGR mit einem 24:24-Remis begnügen müssen, diesmal sollen beide Zähler am Ort bleiben, denn der Kader ist bis auf die Weber-Zwillinge komplett. Insbesondere die beiden Rückraum-Neuzugänge Phillipp Mähl und Fabian Pilz sollen das Niveau der Mannschaft so anheben, dass die vermutlich zum Klassenverbleib reichenden 20 Punkte vor eigenem Publikum erkämpft werden können.

Ruhrtal: Mähl kennt sich aus

In der Ruhrtalhalle hat Mähl schon häufig auf der Zuschauerbank gesessen – insbesondere im vergangenen Jahr, um seinen Zwillingsbruder Yannick zu unterstützen. „Es ist ein komisches Gefühl, erstmals auf der anderen Seite zu stehen, aber die Vorfreude ist mindestens so groß wie die Nervosität“, verrät der 29-jährige Spielmacher, der die Liga aufgrund seine zweijährigen Zeit bei der DJK Bösperde bestens kennt.

„Trotzdem habe ich allerhand gelernt und bin reifer geworden.“

Philipp Mähl über seine Verletzungs-Auszeit

Allerdings wurde er durch einen Kreuzbandriss zu einer mehr als ein Jahr dauernden Pause gezwungen und konnte nicht verhindern, dass Bösperde mit Minimalrückstand zur SGR abgestiegen ist. „Trotzdem habe ich allerhand gelernt und bin reifer geworden“, sagt Mähl, der zuvor nur für seinen Stammverein TV Arnsberg aktiv war.

Ruhrtal: Wiedervereinigung

Als ihm gleich mehrere Ruhrtaler Spieler auch mit Hinblick auf die kürzeren Anfahrten einen Wechsel vorschlugen, geriet er ins Grübeln, denn er hatte stets bedauert, nicht mehr mit Yannick in einer Mannschaft zu spielen. Da durch die Langzeit-Verletzung von Matthias Storm die Rolle des Regisseurs frei wurde, ließ seine Zusage nicht lange auf sich warten.

Yannick Mähl beim Wurf: Er spielt bei der SG Ruhrtal seit langer Zeit wieder mit seinem Bruder Philipp zusammen.
Yannick Mähl beim Wurf: Er spielt bei der SG Ruhrtal seit langer Zeit wieder mit seinem Bruder Philipp zusammen. © Dietmar Reker

„Ich bin hervorragend aufgenommen worden“, schildert Mähl, der schon nach wenigen Testspielen die Forderung seines Trainers, nicht nur als Passgeber, sondern auch als Vollstrecker aktiv zu sein, beherzigte. Die Vorbereitungsspiele schloss er als drittbester Torschütze ab und agierte dabei als sicherer Siebenmeter-Schütze. Die ständige Umstellung auf einen harzfreien oder einen mit Haftmitteln beschmierten Ball macht ihm gar nichts aus, denn beim TV Arnsberg war er den harzfreien Ball gewöhnt, während in Bösperde reichlich geharzt wurde.

Derby eröffnet Bezirksliga

Eine Woche müssen sich die Handball-Fans des TV Arnsberg und des TV Neheim noch gedulden. Mit dem Derby in der Rundturnhalle startet am Samstag, 14. September, um 19.30 Uhr die Bezirksliga-Saison für die beiden Mannschaften. Auch die Verbandsliga-Frauen des TV Arnsberg beginnen ihre Saison erst am Sonntag, 15. September, mit einem Heimspiel.

In der Einschätzung, dass gegen Villigst-Ergste unbedingt gewonnen werden muss, sind sich Moormann und sein neuer Spielmacher völlig einig. Die HVE wird unter ihrem neuen Coach Dino Tönnies (der Arnsberger Tobias Genau wechselte zum ASV Hamm II) nämlich nur im Tabellenmittelfeld erwartet, auch wenn Routinier Yannick Roth, zuletzt noch Trainer in Oberaden, dort auf dem rechten Flügel wirbeln will und es in Hendrik Ligges und Julian Wilking zwei Neuzugänge vom VfL Kamen gibt.