Paris/Meschede. Verwirrung im ZDF: Sender berichtete, Alexandra Föster habe bei Olympia Ziel nicht erreicht. Kommentator „tief betroffen“. Auflösung.
Ihr Traum war der Einzug ins A-Finale bei den Olympischen Sommerspielen in Paris. Weil Alexandra Föster, Top-Ruderin aus Meschede, im Halbfinale im Frauen-Einer allerdings „nur“ den vierten Platz belegte, platzte ihr Traum. Jene Fans und am Rudern Interessierten, die Fösters Rennen im Rahmen der Übertragung „Sportstudio live“ im ZDF verfolgten, schlussfolgerten aus der Übertragung allerdings: den Fast-Untergang der Sauerländerin.
ZDF nicht live
„Wir gehen schnell rüber zum Rudern“, kündigte Moderator Jochen Breyer den Wechsel aus dem Studio an die Regattastrecke an und nach einem kurzen Gespräch mit Reporterin Katja Streso übernahm Kommentator Norbert Galeske. Allerdings hinkte das ZDF in der Übertragung eine knappe Minute hinterher, sendete das zweite Halbfinale mit Föster nicht live, sondern zeitversetzt.
- Olympia: Final-Traum geplatzt! Aus für Föster im Halbfinale
- Alexandra Föster: „Nicht verrückt machen“, warnt ihr Coach
- Föster und Kleinsorgen: „Ist unüblich“ das steckt dahinter
Wer Föster via Internet im Livestream des Sportstudios verfolgte, war stets auf die Höhe und sah, wie die Sauerländerin im zweiten Teil des Rennens zwar aufholte, es aber nicht mehr auf einen der ersten drei Plätze schaffte, welche die Qualifikation für das A-Finale im Gepäck hatten.
Föster erschöpft im Boot
Kurios wurde es jedoch bei der Übertragung im ZDF. 1500 Meter kommentierte Galeske fachkundig und merkte schließlich zurecht an, dass der Endspurt in Richtung Rang drei wohl nicht mehr von Erfolg gekrönt werde. Als noch etwa 250 Meter zu absolvieren waren, blendete die Regie erst Föster einzeln während des Rennens ein, dann das Top-Trio, bevor die nächste Szene eine erschöpft in ihrem Boot sitzende Sauerländerin zeigte.
Auch Galeske wurde auf dem falschen Fuß erwischt. „Ich bin tief betroffen“, sagte er beim Anblick der Bilder und redete vom vorzeitigen Aus für Föster, und dass sie das Ziel vor lauter Erschöpfung nicht erreicht habe. „Gleich werden Helfer kommen mit einem Schlauchboot und sie fragen, ob alles in Ordnung ist“, sagte der Kommentator. Erst stutzte er ob fehlender Grafiken, dann wunderte er sich über den für Föster angezeigten vierten Platz – und gab dann ab zum Beachvolleyball der Männer.
Breyer klärt spät auf
Der Zuschauer schlussfolgerte: Föster verpasste nicht nur das A-Finale, sondern erreichte auch das Ziel nicht. Für Auflösung sorgte Jochen Breyer im ZDF-Studio erst nach der Beachvolleyball-Übertragung. Auf Grund der Menge an Wettbewerben sei Fösters Halbfinale zeitversetzt übertragen worden „und am Ende ist ein Live-Bild dazwischen geraten“. Fösters Ziel-Ankunft als Vierte des Halbfinales lieferte der Sender zur Aufklärung nach.