Bochum/Brilon. Luca Schlüter aus Brilon-Madfeld macht beim VfL Bochum Karriere. Der 27-Jährige über die Geheimnisse seines Jobs, Profis – und Träume.

Die Lust darauf, anderen Menschen helfen zu wollen, sei endgültig im Jahr 2019 gereift. Damals ging es ihm selbst nach einer schweren Knieverletzung körperlich nicht gut, erzählt Luca Schlüter. Der junge Mann blickt dabei über den sonnendurchfluteten Phoenix-See in Dortmund und spricht über seinen Kreuzbandriss, den sich der Amateurfußballer damals zuzieht. „Das war ein wichtiger Wendepunkt für mich“, sagt Schlüter, der in der Westfalenmetropole lebt.

Arminia Bielefeld, Borussia Dortmund, VfL Bochum: Der Sauerländer hat trotz seiner erst 27 Jahre schon bei Großklubs mit enormer Strahlkraft für viele Fußballfans gearbeitet. Als Leitender Physiotherapeut für die Juniorenfußballer des VfL Bochum macht Schlüter, der aus Brilon-Madfeld stammt, aktuell Karriere – doch er verfolgt weiter ehrgeizige Ziele.

Physiotherapeut des VfL Bochum: Das bringt der Sauerländer ein

Beim Gespräch mit dieser Zeitung im Dortmunder Stadtteil Hörde wird rasch klar: Luca Schlüter kennt sich trotz seines jungen Alters schon gut aus bei den genannten Klubs aus der 3. Liga und 1. Bundesliga. Nach seiner dreijährigen Ausbildung zum Physiotherapeuten, die er 2015 in Bestwig beginnt, schnuppert Schlüter zunächst auch in andere Bereiche hinein. „Meine Mama ist Krankenschwester, mein Bruder Frederik Sozialarbeiter. Irgendwie war es schon klar, dass ich mal in einem ähnlichen Bereich, in dem ich Menschen helfen kann, lande“, erzählt er.

Die Idee, Sportwissenschaften zu studieren, verwirft er wieder. „Ich hab‘ mir auch mal das Feld Ergotherapie angeschaut.“ Positive Erinnerungen hat Luca Schlüter aber bereits selbst zur Physiotherapie, zum einen durch seine Ausbildung, zum anderen durch eigene Probleme im Knie. „Die Physio damals in Marsberg hat mir sehr geholfen. Und es war klar, dass ich im Sport landen will“, sagt er.

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Neue Teams, neue Derbys, knackiger Start

Bundesliga des Sauerlandes

Nach seiner schweren Knieverletzung reift im Madfelder erst recht der Wunsch, auch selbst in genau diesem Bereich arbeiten zu wollen. Bei Arminia Bielefeld, das in der Saison 2019/2020 in die 1. Bundesliga aufgestiegen ist, arbeitet er zwei Jahre lang als „Physio“ der U17-Mannschaft. Dann fragt der große Nachbar an, und so wechselt Schlüter zu Borussia Dortmund, wo er die U16 betreut. Nach nur einem Jahr allerdings möchte der VfL Bochum den Sauerländer verpflichten – Luca Schlüter sagt zu. Beim VfL hat er eine feste Stelle und steigt auf zum „Koordinator Gesundheit und Physiotherapie im Talentwerk“ der Bochumer.

In Bochum arbeitet er derzeit als Leitender Physiotherapeut in der Junioren-Abteilung und führt neun Kollegen in einem Team an. „Wir sind für Prävention und Rehabilitation zuständig“, erklärt er. Die Aufgaben sind vielfältig. Schlüter führt Vorstellungsgespräche mit potenziellen neuen Kollegen, bringt Vorschläge für neue Entwicklungen ein und baut eine Kooperation mit Bochumer Physiotherapie-Praxen mit auf. „Im Prinzip mache ich schon einen 24-Stunden-Job“, sagt er und lacht.

Wichtiger Ansprechpartner

Aber: Ihn grämt es nicht, dass oft viel zu tun und er ein vielerorts wichtiger Ansprechpartner ist. „Meine Freundin und ich bekommen es trotzdem hin, uns zu sehen“, erklärt er, „aber klar, die Wochenenden sind in der Regel auch recht voll.“

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Auch für die jungen Fußballer beispielsweise aus den Bochumer Teams der U19 und U17, die beide in der Bundesliga spielen, sei er eine wichtige Anlaufstelle mit seinem Team. Luca Schlüter: „Wir führen viele Gespräche mit den Jungs, natürlich auch mal über persönliche Belange. Ein Verein wie der VfL Bochum ist noch mehr als größere Klubs darauf angewiesen, dass wir Jugendspieler optimal ausbilden, um aus ihnen idealerweise Profis für den VfL zu machen.“ Mitunter müsse man „die Jungs auch mal von einem Höhenflug herunterholen“.

Mit dem Männer-Profi-Team hat Luca Schlüter seltener zu tun. Sein Fokus liegt auf den Juniorenteams. Allerdings ändert sich das, wenn beispielsweise Youngster wie Torwart Hugo Rölleke wie aktuell bei den Profis hineinschnuppern und dort trainieren. Dann werde sich zwischendurch auch intensiv ausgetauscht, berichtet Schlüter.

Fatih Türkgücü Meschede gelingt Sieg in umkämpften Testspiel

Fußball-Landesligist Fatih Türkgücü Meschede um Trainer Philipp Stange (dunkle Spielkleidung) bezwingt im Testspiel den ASK Ahlen mit 5:4.
Fußball-Landesligist Fatih Türkgücü Meschede um Trainer Philipp Stange (dunkle Spielkleidung) bezwingt im Testspiel den ASK Ahlen mit 5:4. © WP | Philipp Bülter
Fußball-Landesligist Fatih Türkgücü Meschede um Trainer Philipp Stange (dunkle Spielkleidung) bezwingt im Testspiel den ASK Ahlen mit 5:4.
Fußball-Landesligist Fatih Türkgücü Meschede um Trainer Philipp Stange (dunkle Spielkleidung) bezwingt im Testspiel den ASK Ahlen mit 5:4. © WP | Philipp Bülter
Fußball-Landesligist Fatih Türkgücü Meschede um Trainer Philipp Stange (dunkle Spielkleidung) bezwingt im Testspiel den ASK Ahlen mit 5:4.
Fußball-Landesligist Fatih Türkgücü Meschede um Trainer Philipp Stange (dunkle Spielkleidung) bezwingt im Testspiel den ASK Ahlen mit 5:4. © WP | Philipp Bülter
Fußball-Landesligist Fatih Türkgücü Meschede um Trainer Philipp Stange (dunkle Spielkleidung) bezwingt im Testspiel den ASK Ahlen mit 5:4.
Fußball-Landesligist Fatih Türkgücü Meschede um Trainer Philipp Stange (dunkle Spielkleidung) bezwingt im Testspiel den ASK Ahlen mit 5:4. © WP | Philipp Bülter
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Fußball-Landesligist Fatih Türkgücü Meschede um Trainer Philipp Stange (dunkle Spielkleidung) bezwingt im Testspiel den ASK Ahlen mit 5:4. © WP | Philipp Bülter
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Fußball-Landesligist Fatih Türkgücü Meschede um Trainer Philipp Stange (dunkle Spielkleidung) bezwingt im Testspiel den ASK Ahlen mit 5:4. © WP | Philipp Bülter
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Fußball-Landesligist Fatih Türkgücü Meschede um Trainer Philipp Stange (dunkle Spielkleidung) bezwingt im Testspiel den ASK Ahlen mit 5:4. © WP | Philipp Bülter
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Fußball-Landesligist Fatih Türkgücü Meschede um Trainer Philipp Stange (dunkle Spielkleidung) bezwingt im Testspiel den ASK Ahlen mit 5:4. © WP | Philipp Bülter
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Fußball-Landesligist Fatih Türkgücü Meschede um Trainer Philipp Stange (dunkle Spielkleidung) bezwingt im Testspiel den ASK Ahlen mit 5:4. © WP | Philipp Bülter
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Fußball-Landesligist Fatih Türkgücü Meschede um Trainer Philipp Stange (dunkle Spielkleidung) bezwingt im Testspiel den ASK Ahlen mit 5:4. © WP | Philipp Bülter
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An der Physiotherapie schätzt der Madfelder die vielen Felder, die diesen Beruf umfassen. Er benötigt umfangreiche Kenntnisse über die Anatomie eines Menschen, bildet sich im Bereich der Sport-Physiotherapie weiter, muss soziale Kompetenz vorweisen und „als guter Kommunikator“ wirken: „Beispielsweise haben vor allem Trainer im Fußball immer Druck. Manchmal muss man dann als Physio aber auch mal dagegensteuern, um beispielsweise den Spieler zu schützen und nach einer Verletzung nicht zu früh wieder auf den Platz zu schicken.“

Beim VfL Bochum lebt Luca Schlüter derzeit „meinen Traum“, wie er verrät. Noch für ein weiteres Jahr gilt sein aktueller Vertrag beim Erstligisten. „Ich fühle mich hier sehr wohl. Mein absoluter Traum ist es, eines Tages als Physio in der 1. Bundesliga auf der Bank zu sitzen“, so Schlüter.

Physiotherapeut Luca Schlüter beobachtet ein Mannschaftstraining der Junioren des VfL Bochum. In der neuen Saison ist er fester Bestandteil im Team rund um die neue U21 des VfL.
Physiotherapeut Luca Schlüter beobachtet ein Mannschaftstraining der Junioren des VfL Bochum. In der neuen Saison ist er fester Bestandteil im Team rund um die neue U21 des VfL. © WP | VfL Bochum 1848

„Irgendwie war es schon klar, dass ich mal in einem ähnlichen Bereich, in dem ich Menschen helfen kann, lande.“

Luca Schlüter, Physiotherapeut beim VfL Bochum

Das ist Luca Schlüter

Der 27-jährige Luca Schlüter lebt derzeit in Dortmund, ursprünglich stammt der Sauerländer aus Brilon-Madfeld. In sein Heimatdorf pflegt Schlüter über Familie, Freunde und Bekannte nach wie vor recht enge Beziehungen.

In der kommenden Saison ist Luca Schlüter als Physiotherapeut fester Bestandteil der neugegründeten U21-Mannschaft des VfL Bochum. Die Bundesliga-Reserve geht in der Oberliga Westfalen an den Start und gilt als Mitfavorit auf den Gewinn des Meistertitels. Cheftrainer des Teams ist Heiko Butscher, dessen „Co“ Marc-André Kruska. Beide sind erfahrene Ex-Fußballer aus der Bundesliga.

Bekannt im Fußball-Sauerland ist auch Luca Schlüters Bruder Frederik Schlüter, Spitzname „Fredo“. In diesem Sommer ist der frühere Kicker des SV Brilon nach einer Saison beim SCV Neuenbeken zurück zu seinem Ex-Verein RW Erlinghausen gewechselt.