Arnsberg-Herdringen. Schlammiger Hindernislauf Mud Masters zieht zur 3. Ausgabe über 10.000 Starter an. Neue Aufgaben und bekannte Herausforderungen.

Stundenlange Läufe durch den Herdringer Wald, verrückte Hindernisse und natürlich Unmengen an Schlamm: Dafür sind die Mud Masters seit ihrer hiesigen Premiere im Juni 2022 im Sauerland bekannt. Am Wochenende 15./16. Juni lockte das Konzept nun erneut tausende Sportler nach Herdringen, die bereitwillig ihre Komfortzone verließen. Allerdings warteten auf die Schlammläufer neben dem altbekannten Veranstaltungsort auf den Schlosswiesen und einigen Hindernissen, die einer einfachen Joggingrunde bereits in den vergangenen Jahren im Weg gestanden hatten, auch zwei neue Herausforderungen. Der Dreh- und Angelpunkt hingegen blieb ganz der alte, wie es der 32-jährige Lukas aus Olpe formulierte, der bereits zum dritten Mal in Herdringen teilnahm: „Ab in den Schlamm – alles andere ist Nebensache!“

Wie genau die mehr als 10.000 Teilnehmer den Schlamm erleben und durchqueren wollten, konnten sie sich dabei individuell aussuchen. Zur Auswahl standen den Läufern die Distanzen über sechs, zwölf, 16 oder sogar 42 Kilometer. Veranstalter André Skwortsow aus den Niederlanden erklärte in diesem Zusammenhang: „Wir haben Strecken für verschiedene Fitnesslevel, und unsere Erfahrung zeigt, dass die Sechs-Kilometer-Distanz auch von recht ungeübten Läufern absolviert werden kann.“ In seinen Augen ginge es in erster Linie darum, ins Ziel zu kommen: „Die Zeit spielt da maximal eine untergeordnete Rolle“.

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Und wie sahen die Starter das? Maxi aus Gießen gehörte zu den zahlreichen Läufern, die am Wochenende nicht zum ersten Mal bei den Mud Masters an den Start gingen, sondern schon Schlammerfahrung vorweisen konnten. Dementsprechend betonte er lachend: „Im vergangenen Jahr habe ich für die zwölf Kilometer fast drei Stunden gebraucht. Heute will ich eher die zwei Stunden anpeilen. Aber die Hauptsache ist, dass ich mich nicht verschlechtere.“ Zur Unterstützung hatte er am Sonntag seinen guten Freund Fabian dabei. „Zu zweit kommen wir viel schneller durch die Hindernisse. Beim letzten Mal haben die mich am meisten Zeit gekostet, weil ich da alleine gelaufen bin“, versprach sich Maxi eine bessere Zeit durch seine Begleitung. Auch André Skwortsow bestätigte diesen Eindruck. „Ob mit Freunden, Familie oder gerne auch mit bis dato Fremden: Teamwork ist hier das A und O“, sagte er.

Mud Masters: In Arnsberg hilft man sich gegenseitig

Dieser Faktor wirkte umso wichtiger, als die ersten Ankömmlinge schlammverschmiert und sichtlich erschöpft im Ziel ankamen. „Am Anfang ging es direkt in die Trenches. Das ist im Grunde genommen ein riesiges Schlammbad, in dem sich direkt zu Beginn schon die gesamte Kleidung und die Schuhe mit Schlamm vollsaugen. Ergo läuft man die ganze Zeit mit gefühlten zehn Kilogramm Extragewicht“, erzählte die 28-jährige Sarah. Während die Teampartner bei diesem Hindernis wohl nur getreu dem Motto „Geteiltes Leid ist halbes Leid“ helfen konnten, sah das bei einer der nächsten Herausforderungen schon vollkommen anders aus. Lukas erklärte: „An der Kletterwand wäre ich alleine nicht hochgekommen. Irgendjemand hat mir von unten den Hintern nach oben gedrückt, sonst würde ich da immer noch hängen.“

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Als Neuheit forderten außerdem die „Monkey Swingers“, bei denen es darum ging, sich an Seilen über ein Wasserbecken entlangzuhangeln, die Läufer heraus. Das andere neue Hindernis versprach den meisten Teilnehmern hingegen in erster Linie Spaß. „Die Speed Rope hat uns am besten gefallen“, versicherten Sebastian und Monika aus Arnsberg, „das ist eine Seilbahn, mit der wir über einen Teil des Geländes geflogen sind.“

Nach Stunden im Schlamm verspricht die „Riesenrutsche“ eine ersehnte Reinigung.
Nach Stunden im Schlamm verspricht die „Riesenrutsche“ eine ersehnte Reinigung. © WP | Tim Drinhaus

Am beliebtesten war letztlich aber doch ein alter Bekannter, der im vergangenen Jahr bei den Mud Masters seine Premiere gefeiert hatte. Der Großteil der Teilnehmer antwortete nämlich auf die Frage, welches Hindernis am meisten überzeugt habe, entschieden mit: „der Sizzler“. Dabei handelte es sich um ein tief über schlammigem Boden gespanntes Netz, aus dem einzelne Fäden herunterhingen, die den kriechenden Teilnehmer in regelmäßigen Zeitabständen Stromschläge verpassten. Louis fasste seine Emotionen für den Lauf und besonders den Sizzler pointiert zusammen: „Der Sizzler war letztes Jahr schon am geilsten und dieses Jahr wieder. Der ist ein bisschen gestört, aber ein bisschen gestört musst du eben für Mud Masters auch sein.“

Karten für 2025 schon erhältlich

Interessierte können sich schon jetzt ihre Tickets für die Teilnahme am Mud Masters in Arnsberg im kommenden Jahr sichern. Rund um das Jagdschloss Herdringen wird die Großveranstaltung am Wochenende 21./21. Juni 2025 zum dann bereits vierten Mal stattfinden. Laut Veranstalter steigen die aktuellen Preise wieder ab Donnerstag, 20. Juni, insofern sollten Wildentschlossene schnell zuschlagen. Die Karten und alle weiteren Informationen sind online erhältlich unter: mudmasters.de/event/arnsberg-2025

Geschafft! Die Euphorie nach dem Lauf ist den Startern rund um das Jagdschloss Herdringen deutlich anzusehen.
Geschafft! Die Euphorie nach dem Lauf ist den Startern rund um das Jagdschloss Herdringen deutlich anzusehen. © WP | Tim Drinhaus

„An der Kletterwand wäre ich alleine nicht hochgekommen.“

Lukas, Starter beim Mud Masters, lobt das Teamwork aller Sportler